Paarungsverhalten: Neues aus dem Liebesleben der Frösche
40 Nächte verbrachten Forscher um Sathyabhama Das Biju in den Bergen der indischen Westghats, um die Froschart Nyctibatrachus humayuni zu beobachten. In diesem gelungenen Video stellen sie ihre Ergebnisse vor. Das unübliche Paarungsverhalten der Art steht dabei im Mittelpunkt.
Das Männchen setzt sich demnach auf den Rücken des Weibchens, ohne es zu umklammern, sondert seinen Samen ab und klettert wieder herunter. Die Befruchtung selbst passiert kurze Zeit später: Das Weibchen legt seine Eier und lässt sie von dem herabtropfenden Sperma befruchten. Anschließend bleiben die Froscheltern noch fast zwei Stunden bei dem Laich, dann überlassen sie ihn sich selbst. So etwas ist nur von wenigen Froscharten bekannt – lediglich auf Madagaskar gibt es Frösche, bei denen die Befruchtung der Eier ebenfalls zu einem Zeitpunkt stattfindet, zu dem die Geschlechter gar keinen Kontakt mehr haben.
Auch weitere überraschende Beobachtungen gelangen den Forschern: Die Männchen der Art, so zeigte sich, kämpfen untereinander um ihre Territorien. Und die Weibchen von Nyctibatrachus humayuni rufen ihrerseits nach paarungsbereiten Männchen. Diese Besonderheit ist bisher nur bei 0,5 Prozent aller bekannten Froscharten dokumentiert. Und schließlich stießen die Wissenschaftler sogar auf Schlangen, die sich von dem Froschlaich ernähren – und damit allen Aufwand wieder zunichte machen.
© Spektrum.de
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