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Energieökonomie: Energiewende: Warum wir mehr Irrsinn wagen sollten

Das ist doch irre! Zweifler begleiten jede Veränderung. Doch die Energieökonomin Claudia Kemfert baut auf die Ideen der Menschen – und blickt mit Optimismus in die Zukunft.
Energiewende: Warum wir mehr Irrsinn wagen sollten

Science Notes

Veröffentlicht am: 08.11.2018

Laufzeit: 0:15:56

Sprache: Deutsch

Bei der bundesweiten Veranstaltungsreihe Science Notes berichten herausragende Wissenschaftler:innen in je 15 Minuten von ihrer aktuellen Forschung – verständlich und anschaulich.

Ist Deutschland verrückt geworden? Wir machen eine Energiewende, setzen nicht auf Altbewährtes wie Kohle und Atomkraft, sondern auf unsichere erneuerbare Energien. Ja natürlich, begrenzte Rohstoffe, Klimawandel, Umweltbelastung et cetera – aber deswegen gleich alles umkrempeln? Noch immer gibt es eine große Skepsis, was die erneuerbaren Energien angeht – und den Abschied von einem komfortablen Wirtschaftsmodell. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Unsere Energiewende ist nicht die erste in der Menschheitsgeschichte, und jede war mit Zweifeln und Einwänden verbunden und dem Wunsch, sich an Altbekanntes zu klammern. Pioniere wurden für verrückt erklärt und neue Erfindungen als vorübergehende Phänomene abgetan. Aber die Entwicklung schritt voran, etwa durch die Erfindung der Elektrizität. Und revolutionierte den menschlichen Alltag.

Daher ist der Blick, den Claudia Kemfert in die Zukunft wirft, kein pessimistischer. Sondern die Professorin für Energieökonomie macht Hoffnung. Sie weiß um die Schwierigkeiten, die wir im Zuge der Energiewende meistern müssen, aber auch um unseren Ideenreichtum und ist sich sicher: »Der Mensch hat auf seiner Suche nach Energie immer kluge Lösungen gefunden.«

Bei den Science Notes nimmt sie uns mit auf eine geschichtliche Irrfahrt, zeigt, dass weder das Automobil noch der Computer nur ein vorübergehender Hype waren und wie sich auch Expert:innen und Unternehmer:innen irren können, »weil die Vergangenheit bekannt ist und die Zukunft erst einmal unsicher.« Waren Skeptiker noch 1993 davon überzeugt, dass auch langfristig nicht mehr als vier Prozent unseres Energiebedarfs durch Sonne, Wasser und Wind gedeckt werden können, sind wir heute schlauer. Claudia Kemfert weiß als Energieökonomin nicht nur, warum erneuerbare Energien gut für die Umwelt, sondern auch volkswirtschaftlich effizient sind. Daher sieht sie die Energiewende als Chance, ökologische, ökonomische und soziale Ansprüche miteinander zu verbinden. Ist die Energiewende also Irrsinn und die Deutschen verrückt? Nein, im Gegenteil: Wir tun damit das einzig Vernünftige.

Claudia Kemfert war Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance in Berlin und Professorin für Umweltökonomie an der der Humboldt Universität Berlin. Seit 2004 leitet sie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt und ist Professorin für Energiewissenschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie ist Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome und Co-Vorsitzende des Sachverständigenrats für Umweltfragen, der die Bundesregierung auf wissenschaftlicher Basis und politisch unabhängig berät. In Forschung, Politikberatung und Öffentlichkeit setzt sie sich mit viel Optimismus für den Umweltschutz sowie für die Energie- und Verkehrswende ein.

Energiewende, Ressourcenknappheit und Klimawandel: Diese Themen sind jetzt akut – und werden unsere Zukunft bestimmen. Auf dem YouTube-Kanal der Science Notes finden sich dazu zahlreiche weitere Vorträge.

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