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Raumfahrt: Abheben ins All

Eindrücklich berichten eine Chemikerin, ein Mediziner und zwei Ingenieure von ihren Erfahrungen im Weltraum.
Living in Space: An Astronaut’s Perspective

Veröffentlicht am: 18.12.2015

Laufzeit: 0:07:12

Sprache: englisch

Das Video, das die britische Royal Institution (RI) 2015 als Teil ihres Video-Weihnachtskalenders ausstrahlte, zeigt wundersame Bilder von Erde und Weltraum und vermittelt die persönlichen Eindrücke von vier Astronauten während ihres Abhebens ins All und ihrer Aufenthalte in der Schwerelosigkeit. In einem weiteren berührenden Clip schildern sie zudem ihren Blick auf das Raumschiff Erde und den Platz der Menschheit im Universum.

Die Chemikerin Helen Sharman war der erste Mensch britischer Nationalität im Weltraum und die erste Frau auf der russischen Raumstation Mir. Für das Projekt Juno, eine Kooperation der damaligen Sowjetunion und einer Gruppe britischer Unternehmen, flog sie 1991 mit einem Sojus-Raumschiff für acht Tage ins All. Gleich mehrfach starteten der amerikanische Luft- und Raumfahrtmediziner Michael Barrat, der französische Raumfahrtingenieur und Astronaut Jean-François Clervoy und Daniel Tani, amerikanischer Maschinenbauingenieur, Aquanaut und Astronaut, in den Weltraum.

Die unter ihren Namen eingeblendeten Abkürzungen bezeichnen die ISS-Expeditionen und Space-Shuttle-Missionen, an denen die vier Astronauten teilnahmen. Gemeinsam waren sie allerdings nie unterwegs, was kuriose Diskrepanzen zwischen Ton und Filmmaterial erklärt.

Wen angesichts von Berichten über die Raumfahrt das Gefühl beschleicht, dass sich die Bilder immer wieder ähneln, der liegt übrigens richtig. Neuerungen für die Crew der ISS gibt es zwar, doch technologische Revolutionen? Fehlanzeige. Heutige Astronauten profitieren zum Beispiel davon, dass sie vor dem Start mental viel besser auf die Reise vorbereitet werden, als dies früher der Fall war. Auch die Zeit nach ihrer Rückkehr, in der sich Muskeln und Knochen wieder an die Schwerkraft gewöhnen müssen, fällt dank immer ausgefeilterer Trainingseinheiten mit einigen Tagen bis Wochen mittlerweile recht kurz aus. Das Essen ist ebenfalls besser geworden, zumindest hat man Wege gefunden, der Astronautennahrung angenehmere Farbe und Geruch zu verleihen. Und während der Internetanschluss der ISS weiterhin überraschend langsam ist, können die Weltraumfahrer inzwischen problemlos mit ihren Familien telefonieren.

An der Hardware der Raumstation selbst lässt sich aber nichts machen. Seit 1998, dem Jahr der Platzierung des ersten ISS-Moduls im Orbit, wurde sie immer wieder erweitert, altert aber gleichwohl – ihr technisches Lebensende datieren die Experten auf 2028. Immerhin wird die kosmische Strahlung mittlerweile besser abgeschirmt. Weiter entwickelt hat man aber das russische Sojus-Transportsystem, das (schon seit 1967) Astronauten und Nutzlast befördert. Manche Amerikaner kamen darin anfangs gar nicht unter. Erst das Modell Sojus-TMA von 2002 beförderte auch größere Raumfahrer mit bis zu 190 Zentimeter Körpergröße und 95 Kilogramm Gewicht.

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