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Erdbeben: Risiko und Frühwarnung

Gefahr Erdbeben: Seismologen gehen davon aus, dass die 15-Millionen-Metropole Istanbul in den nächsten Jahren von einem besonders schweren Erdbeben getroffen wird. Vor der Megacity treffen zwei Erdplatten aufeinander und erzeugen eine extreme unterirdische Spannung. Eine Gefahr für das Leben der Einwohner und eine Herausforderung für Katastrophenschützer, Ingenieure und Geologen.

Der Seismologe Marco Bohnhoff ist mit einem Forscherteam auf dem Weg zu den Prinzeninseln im Marmarameer, direkt vor der Metropole Istanbul. Mit Hilfe mehrerer Messstationen will der Forscher ein neuartiges Frühwarnsystem für Erdbeben in der Region entwickeln. Es soll im besten Fall schon Stunden oder Tage vor einem Erdbeben Warnsignale senden.

Direkt unterhalb des Marmarameeres treffen die Anatolische und die Eurasische Erdplatte aufeinander. Die Erdbebengefahr ist dort extrem hoch. Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam rechnet mit einem besonders schweren Beben, das die Stadt in den nächsten Jahren treffen wird. Die Prognose der türkischen Katastrophenschutzbehörde geht von mindestens 80 000 Toten aus. Seit ein paar Jahren versucht die Stadt, erdbebensicher zu werden, zum Beispiel mit verschärften Bauvorschriften.

Die Bauingenieurskammer beobachtet die Bauindustrie aber mit Skepsis. Ihr Vorsitzender Cemal Gökce betont: Nicht alles was neu ist, ist auch erdbebensicher. Seismologen wie Bohnhoff, Katastrophenschützer und Ingenieure arbeiten mit Hochdruck daran, Istanbul durch sicheres Bauen und bessere Vorhersagen auf künftige Katastrophen vorzubereiten. Denn es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das große Beben kommt.

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