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Die Schule von morgen (2/2): Schule und Hirn

Kann der Unterricht so umgestaltet werden, dass er wirksamer und individueller auf künftige Herausforderungen vorbereitet? Wissenschaftler aus aller Welt berichten von bahnbrechenden, dank moderner Bildgebungsverfahren möglich gewordenen Entdeckungen über die Funktionsweise des Gehirns. Wie lassen sich diese Erkenntnisse auf Lernmethoden übertragen?

Seit Beginn der 2000er Jahre liefern neue Bildgebungsverfahren bahnbrechende Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gehirns. Ein Grundmerkmal ist die Eigenschaft einzelner Synapsen, Nervenzellen und ganzer Gehirnareale, sich unter Auswertung von Lern- und Erfahrungsprozessen zu verändern. Um Kinder beim Erwerb von Wissen zu unterstützen, plädieren die Forscher der kognitiven Wissenschaften dafür, die Hauptfunktionen zur Beschleunigung und Erleichterung des Lernens zu stärken.

Eine wichtige Funktion ist die Aufmerksamkeit. Forscher der Universität Oregon entwickelten Techniken, um diese bei Kindern zu trainieren. Ein weiterer Mechanismus heißt aktive Beteiligung: Ein Kind lernt besser, wenn es aktiv ist. Immer mehr Lehrer bauen Elemente des Erforschens, Entdeckens und Experimentierens in ihren Unterricht ein. Außerdem sind Irrtümer und Fehler unverzichtbare Bestandteile des Lernens. Das Erkennen von Fehlern löst eine Neuverknüpfung der neuronalen Netze aus. Am Ende des Prozesses steht die Festigung des Erlernten durch Wiederholung. Je häufiger eine Synapse beansprucht wird, umso stärker wird sie. Es empfiehlt sich also, das Unterrichtspensum zu portionieren.

Die Dokumentation zeigt auch die Vorreiterrolle französischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung von Bildgebungsverfahren zur Erforschung der Rechen- und Lesefunktionen des Gehirns. Seit 2016 werden neue Lernmethoden mit ausgewählten französischen Schul- und Vorschulklassen getestet. Erprobt wird etwa die Nutzung von Lernsoftwares und Tablets. Die ersten Ergebnisse sorgten für Überraschungen.

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