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Sauerstoffmangel: Todeszonen im Meer

In den Ozeanen breiten sich sauerstofflose Zonen aus, in denen praktisch nichts mehr lebt. Schuld daran sind Überdüngung und Klimawandel.
© HYPERRAUM.TV
Todeszone Äquator

Veröffentlicht am: 13.09.2018

Laufzeit: 0:13:51

Sprache: deutsch

Hyperraum TV ist ein von der Medienwissenschaftlerin und Wissenschaftshistorikerin Susanne Päch betriebener Spartensender für Wissenschaft und Technologie.

Vor der Küste des US-Bundesstaats Louisiana erstreckte sich 2017 die größte Todeszone im Golf von Mexiko seit Beginn der Überwachung 1985: Sie reicht in ihren Ausläufern von Texas bis nach Florida und umfasst eine Fläche von rund 23 000 Quadratkilometern. In diesen Teilen des Golfs war der Sauerstoffgehalt des Wassers so stark abgesunken, dass darin fast kein Leben mehr existieren konnte: Fische, Krustentiere oder Muscheln wanderten entweder ab oder starben.

Verursacht wird dieser hypoxische Zustand durch den massiven Eintrag von Nährstoffen aus dem Mississippi, der Düngemittelreste und Abwässer aus Städten sowie der Viehzucht von einer großen Fläche im Binnenland einsammelt und ins Meer transportiert. Nitrate und Phosphate sorgen dort dann für ausgedehnte Algenblüten, die das Wasser trüben und im Satellitenbild erkennbar sind. Wenn sie absterben, sinken sie zum Meeresgrund, wo sie unter anderem von Bakterien zersetzt werden – deren Population ebenfalls explodiert. Der Abbau zehrt jedoch den überwiegenden Teil des im Wasser gelösten Sauerstoffs auf: Die Todeszone entwickelt sich.

Diese hypoxischen Bedingungen zerstören nicht nur die Artenvielfalt vor Ort, sondern verursachen natürlich auch ökonomische Schäden: Fischfang und Schrimpszucht erleiden dadurch starke finanzielle Einbußen. Todeszonen treten weltweit in wachsender Zahl und Größe vor Küsten auf; sie wurden in der Ostsee und im Schwarzen Meer ebenso beobachtet wie vor Westafrika oder der Mündung des Jangtsekiang in Ostasien.

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