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Wir Werden Alle Sterben: Verletzungen durch Weihnachtsdeko

Bäume, die ins Auge gehen, der überraschende Geschlechterunterschied beim Von-der-Leiter-Fallen und warum man auch bei Weihnachtsmännern vorsichtig sein muss.
© Mike Beckers/Lars Fischer
WWAS xmas19

Laufzeit: 0:05:12

Sprache: deutsch

Wir Werden Alle Sterben ist der Wissenschafts-Videocast auf Leben und Tod der Spektrum-Redakteure Mike Beckers und Lars Fischer.

Herzlich Willkommen zur diesjährigen Weihnachtsfolge von »Wir Werden Alle Sterben«. Heute möchte ich ein bisschen darüber berichten, auf welche Arten man sich mit Weihnachtsdeko ernsthaft verletzen kann. Das Thema Feuer habe ich ja schon in einer der letzten Folgen besprochen, deswegen lasse ich Brandverletzungen heute außen vor. Aber keine Sorge: Auch auf anderem Wege kann man sich zu Weihnachten auf ungewöhnliche Weise verletzen.

Zum Beispiel eine 57-Jährige Frau aus Großbritannien, die etwas zu enthusiastisch einen Anhänger vom Geschenk abriss, vom Gummiband am linken Auge getroffen wurde und ins Krankenhaus musste. Auch Weihnachtsbäume können ins Auge gehen. In der gleichen Veröffentlichung berichten die Autoren von gleich zwei Fällen, bei denen Leute sich beim Aufstellen des Baums einen Zweig ins Auge rammten, in einem Fall dauerte es einen Monat, bis die Verletzung abgeheilt war.

Insofern empfehlen wir, spätestens ab dem ersten Advent eine Schutzbrille zu tragen. Aber auch mit der ist man nur zum Teil sicher. Denn Weihnachtsdeko aller Art ist laut einer anderen Studie vom November 2018 zumindest in den USA Verletzungsquelle Nummer eins. Demnach bergen übrigens natürliche Weihnachtsbäume ein um das Siebenfache geringere Verletzungsrisiko als künstliche – letztere werden anscheinend allgemein unterschätzt.

Dagegen stammen die wenigen Verletzungen bei natürlichen Bäumen überwiegend nicht vom Baum selbst, sondern von Sägen und Messern bei dem Versuch, störende Äste zu entfernen. Eine andere Verletzungsquelle sind Weihnachtsbaumständer, die schwer sein müssen, und dadurch naturgemäß gerne auf Füßen abgestellt werden.

Messer, Gabel, Schere, Licht..

An Heiligabend sind, abgesehen von Verwandten, Weihnachtsgeschenke die wichtigste Verletzungsquelle. Dass Anhänger sehr heimtückisch sein können, hatte ich ja schon berichtet, aber laut einer Untersuchung der US-Amerikanischen Verbraucherschutzkommission stechen sich die Leute vor allem beim Öffnen mit Schere oder Messer selbst ab. Vom Körper weg, Leute.

Beim Aufhängen von Weihnachtsdeko gibt es eine interessante Aufteilung nach Geschlecht: Männer verletzten sich oft mit elektrischer Weihnachtsdeko, Frauen mit nicht-elektrischer. Allerdings wohl auf die gleiche Weise. Männer kriegen halt noch nen Stromschlag, bevor sie von der Leiter fallen.

Aber lasst euch nicht täuschen, die wichtigste Opfergruppe für Weihnachtsdeko sind Säuglinge und kleine Kinder bis etwa drei Jahre. Kinder haben die Neigung, kleine Teile einzuatmen oder zu verschlucken. Eine Untergruppe von ihnen fällt außerdem während der Bescherung vom Schoß des Weihnachtsmannes und verletzt sich dabei ernsthaft.

Fast richtig gemacht hat es deswegen ein vierjähriges Mädchen in den USA. Sie ist nämlich wohlweislich beim Anblick des Weihnachtsmannes schreiend weggerannt. Leider ist die dabei gegen einen Schrank gelaufen. Ähnliches passiert übrigens gelegentlich auch Erwachsenen, allerdings Besoffen auf einer Weihnachtsfeier.

Es gibt also kein Entkommen. Macht eure Testamente, setzt eure Schutzbrillen und Helme auf, zieht festes Schuhwerk und Handschuhe an und wenn ihr kleine Kinder oder große Drinks im Haus habt, polstert am besten auch die Wände. Damit ihr alle bis zum neuen Jahr durchhaltet, und damit auch bis zur Nächsten Folge von »Wir Werden Alle Sterben«.

Frohe Weihnachten!

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