Verlust der Nacht: Die globale Lichtverschmutzung
Satellitenbilder der Erde bei Nacht zeigen ein strahlendes Lichtermeer, das sich fast durchgehend über den Globus erstreckt. Seit der Erfindung der Glühbirne steht Licht für Wohlstand und Fortschritt – doch zu viel Licht hat negative Auswirkungen auf Menschen und Tiere. Wissenschaftler sprechen bereits von einer massiven Lichtverschmutzung.
An grellen Straßenlaternen, die Licht in alle Richtungen abstrahlen, verenden jede Nacht Milliarden von Insekten, Zugvögel verlieren die Orientierung, und selbst der Mensch wird durch das Kunstlicht um einen gesunden Schlaf gebracht. Denn in Millionen von Jahren haben wir uns auf einen Tag-Nacht-Rhythmus eingestellt. Tag beziehungsweise Helligkeit bedeutet Aktivität, in der Nacht beziehungsweise bei Dunkelheit schaltet der Organismus auf Erholung um. In Metropolen und Megacitys wird es allerdings immer heller, in den Geschäftsvierteln buhlen Videoleinwände und Reklametafeln bis Mitternacht um die Gunst der Kunden und aktivieren den menschlichen Körper dann, wenn er sich eigentlich erholen sollte.
Weltweit gehen Forscher jetzt der Frage nach, wie sich die Lichtflut auf ein gesundes Maß reduzieren lässt. Dabei arbeiten Physiker, Biologen, Mediziner und Ingenieure an der Beleuchtung der Zukunft – an einem Licht, das weder Energie verschwendet noch unnötig den Nachthimmel erhellt, keine Insekten verenden und durch besondere Farbspektren auch den Menschen unbehelligt schlafen lässt. Denn es geht nicht darum, die Städte völlig dunkel zu machen. Es geht darum, sie nachhaltiger und intelligenter zu beleuchten.
Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE ist eine deutsch-französische Kooperation mit Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft.
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