Blutgerinnungshemmer: Vom Rattengift zum Gerinnungshemmer
Zu Beginn der 1920er Jahre kam es in Kanada und den USA zu einer rätselhaften Tierseuche, der massenhaft Kühe zum Opfer fielen. Offenbar gesunde Tiere starben ohne erkennbaren Grund innerhalb weniger Tage an inneren Blutungen. 1921 machte man den Verzehr von verschimmeltem Klee als Todesursache aus. Doch erst in den 1930ern begann der Biochemiker Karl Paul Link von der University Wisconsin-Madison, den genauen Gründen auf die Spur zu kommen.
Die Tatsache, dass das Blut der Kühe keinerlei Anzeichen von Gerinnung offenbarte, brachte den Forscher auf den richtigen Weg. Unermüdlich versuchte Link aus großen Mengen Klee die dafür verantwortliche Substanz zu isolieren. 1941 war es dann so weit. Er nannte sie Dicumarol, ein Wirkstoff, der die Blutgerinnung bei einer Reihe von Tieren unterdrückt.
Damit begann eine Erfolgsgeschichte: Unter dem Namen Warfarin wurde der Wirkstoff zunächst als Rattengift eingesetzt. Später dann und bis heute wird er verschrieben, um Herz- und Schlaganfälle sowie Thrombosen beim Menschen zu vehindern und zu behandeln.
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