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Hirnforschung: Wen fängt der Igel?

Um Details über den Schaltplan unseres Gehirns, das Konnektom, herauszufinden, untersuchen Forscher Versuchspersonen beim Verarbeiten von Sprache.
Das Konnektom - Ein Netzwerk im Gehirn

Veröffentlicht am: 07.10.2013

Laufzeit: 0:06:10

Sprache: deutsch

Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) ist eine vorwiegend von Bund und Ländern finanzierte Einrichtung der Grundlagenforschung. Sie betreibt rund achtzig Max-Planck-Institute.

Geschieht in einem Gehirn Anderes, wenn es den Satz hört: "Wo ist der kleine Igel, der den großen Bären fängt?", als wenn der Satz fällt: "Wo ist der große Bär, den der kleine Igel fängt?"? Das untersuchen Forscher am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig (MPI CBS) mit der so genannten diffusionsgewichteten MRT-Methode. Dabei messen sie die Diffusionsbewegung von Wassermolekülen im Gehirn, die wiederum Aufschluss über den Verlauf von Nervenfasern geben. Ziel ist es es herauszufinden, wie Gehirnareale, die für auditorische Eindrücke zuständig sind, mit solchen zusammenarbeiten, in denen das Gehirn grammatikalische Strukturen analysiert. So hoffen die Wissenschaftler eines Tages nachvollziehen zu können, auf welchen Wegen Informationen durchs Gehirn fließen, um schließlich einen 3D-Atlas aller existierenden Nervenverbindungen zu erstellen, das Konnektom.

Spannendes Thema, schön erklärt. Dumm nur, dass das Video einerseits den Anspruch erhebt, über "Das Konnektom" zu informieren, sich dann aber andererseits auf ein recht überschaubares Teilprojekt beschränkt. Dabei fällt ohne Not unter den Tisch, dass die Jahrhundertaufgabe, der sich die Konnektomik verschrieben hat, wohl nicht allein dadurch zu bewältigen sein dürfte, dass man in Leipzig kleine Mädchen in den Hirnscanner schiebt. Tatsächlich arbeiten Wissenschaftler weltweit mit unterschiedlichsten Methoden daran, den Schaltplan unserer Denkmaschine zu entschlüsseln, und haben dabei natürlich auch mehr als nur Sprachverarbeitung im Blick.

Wer ein Gefühl für die Größe des Unterfangens haben will, dem sei ein Text von Moritz Helmstädter empfohlen, der seit August 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt ist. Im vergangenen Jahr gab er einen – recht technischen, dafür aktuellen – Überblick über Connectomics: Neue Methoden zur dichten Rekonstruktion neuronaler Schaltkreise. Hier berichtet er sogar, dass Wissenschaftler mittlerweile Online-Spieler rekrutieren, um ihrer Daten Herr zu werden.

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