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Jahresrückblick: Das sind die Science-Top-Ten für 2014

Das sind die zehn wichtigsten wissenschaftlichen Erfolge 2014 - zusammengestellt vom Fachmagazin "Science".
Signal von Rosetta empfangen

Ganz klar: Philaes Landung auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko ist unbestritten das wissenschaftliche Highlight 2014. Doch auch abseits der Rosetta-Mission hatte das Wissenschaftsjahr spannende Erfolge zu vermelden. Das Fachmagazin "Science" hat die wichtigsten zehn Themen zusammengestellt.


Philaes Landung | Die Ereignisse um den Lander der Kometensonde Rosetta waren in allen Medien. Philae ist die erste Sonde, die erfolgreich, wenn auch holprig, auf einem Kometen gelandet ist, und wird damit zu Recht als Top 1 der wissenschaftlichen Durchbrüche 2014 gefeiert. Die ganze Geschichte um die Rosetta-Mission gibt es auf unserer Themenseite.
Wie aus Dinosauriern Vögel wurden | Von T-Rex zum sterbenden Schwan war es ein langer evolutionärer Weg. In diesem Jahr haben verschiedene Studien neue Erkenntnisse zum Prozess der Vogelentwicklung beigetragen. So berichtete beispielsweise Pascal Godefroit vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften in Brüssel, dass viele Dinosaurier Federn trugen, nicht nur die, aus denen sich später die ersten Vögel entwickelten. Den ganzen Bericht zum gefiederten Dinosaurier gibt es hier. Außerdem hat sich spektrum.de hier den Stammbaum der Vögel einmal ganz genau angesehen.
Anti-Aging durch Blutspende | Auf der Spur der ewigen Jugend: Ein Forscherteam um Tony Wyss-Coray von der Stanford University School of Medicine in Kalifornien hat demonstriert, dass das Blut einer jungen Maus die Muskeln und Gehirne von alten Mäusen verjüngen kann. Die Forscher führen den Effekt auf einen im Blut enthaltenen Faktor namens GDF11 zurück. Basierend auf dieser Erkenntnis wurde nun eine klinische Studie angelegt, in der Alzheimerpatienten Blutplasma von jungen Spendern erhalten.
Kooperierende Roboter | Schwarmverhalten kannten wir bis dato ja eher von Fischen oder Ameisen. In diesem Jahr ist es einem Team um den Wissenschaftler Michael Rubenstein von der Harvard University in Cambridge gelungen, 1000 Mini-Roboter dazu zu bringen, sich in Form eines Seesterns anzuordnen. Beindruckend ist das Roboter-Ballett vor allem, weil die münzgroßen Akteure ihre Choreografie ohne genauen Programmierplan und nur durch Kommunikation mit ihren unmittelbaren Nachbarn aufs Parkett legten. Den kompletten Bericht mit Video gibt es hier.
Neuromorphe Computerchips | Neuromorphe Chips sind dem menschlichen Gehirn nachempfunden und sollen Informationen auf ganz neue Weise verarbeiten. Rekordhalter ist ein in diesem Jahr vorgestelltes Modell der Firma IBM: Über eine Million neuronenartige Strukturen kommunizieren auf diesem Chip miteinander. Dank ihrer ausgeklügelten Bauweise können manche dieser Chips lernen wie ein Gehirn. Zusätzlich sind sie wahre Energiesparwunder, wie spektrum.de berichtet.
Stammzellen zur Diabetestherapie | Viele Diabetes-Patienten sind auf ihre täglichen Insulinspritzen angewiesen. In Zukunft soll sich das ändern. Gleich zwei Forscherteams entwickelten in diesem Jahr Wege, um menschliche Stammzellen zu insulinproduzierenden Beta-Zellen auszudifferenzieren. Das Team um Douglas Melton vom Harvard Stem Cell Institute in Camebridge, Massachusetts, implantierte die Beta-Zellen in Mäuse und berichtete, dass ihre Zellen dort erfolgreich Insulin produzierten. Bis diese Form der Therapie bei Menschen angewendet werden kann, ist es jedoch noch ein langer Weg.
Neudatierte Höhlenkunst | Sie sieht offenbar jünger aus, als sie ist: Die Kunst früherer Bewohner Indonesiens wurde doch glatt 30 000 Jahre zu jung geschätzt. Das stellten australische Forscher der University of Wollongong fest. Ihre Altersbestimmung mit einer neuen Methode enthüllte kürzlich: Hand und Tierzeichnungen auf der Höhlenwand entstanden vor bis zu 40 000 Jahren und sind damit mindestens genauso alt wie ihre europäischen Pendants. Wie es zur Neudatierung kam, erklären wir hier.
Laser vertauscht Erinnerungen | Schöne Erinnerungen per Laser in schlechte verwandeln – was klingt wie ein Szenario aus einem Sciencefiction-Film, ist einem Team vom RIKEN-MIT Center for Neural Circuit Genetics in Saitama, Japan, tatsächlich gelungen. Mit Hilfe von optogenetischen Verfahren konnten sie bei Mäusen ortsgebundene gute Erinnerungen mit schlechten vertauschen. Das Experiment zeigte, dass die räumliche Erinnerung im Gehirn getrennt von dem dazu passenden Gefühl abgespeichert wird. Mehr zur Stategie der japanischen Forscher erfahren Sie hier.
Würfel im Weltraum | Schon vor zehn Jahren schickte man die ersten CubeSats ins All. Die winzigen Satelliten sollten es Universitäten und privaten Unternehmen ermöglichen, komplette Raumfahrtmissionen durchzuführen, ohne sich in horrende Kosten zu stürzen. Inzwischen liefern die maximal 1,33 Kilogramm schweren Objekte wissenschaftlich wertvolle Daten aus dem All. 2014 starteten gleich 75 der kleinen Boxen in den Weltraum, ein Rekord. Spektrum.de berichtete 2008 ausführlich über die Missionen der Mini-Satelliten, wie das schweizerische SwissCube-Projekt.

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