Salz als Akku |
Flüssiges Salz kommt heute schon in solarthermischen Kraftwerken zum Einsatz, wo es die Sonnenwärme aufnimmt und speichert. Die im aufgeheizten Salz gespeicherte Wärmeenergie kann anschließend in Dampfturbinen in elektrischen Strom umgewandelt werden.
Jetzt wollen Forschende des DLR diese Technologie nutzen, um die Abwärme aus energieintensiven Industrieanlagen einzufangen. Lichtbogenöfen in der Stahlindustrie wären ein durchaus lohnendes Ziel, sind die Wissenschaftler überzeugt.
Immerhin verbrauchen die Öfen fast so viel Strom wie eine Kleinstadt, wovon 20 bis 30 Prozent als Wärme verloren gehen. Aber auch in der Aluminium- oder Glasproduktion fällt genügend Abwärme an. Und nicht zuletzt könnte man auch direkt überschüssigen Strom aus Windkraft- oder Solaranlagen in Wärme umsetzen und im Salz speichern. Für praktische Tests haben die Wissenschaftler Ende 2017 die Testanlage TESIS (Test Facility for Thermal Energy Storage in Molten Salt) in Betrieb genommen, in der 100 Tonnen flüssiges Salz zirkulieren.
Das Besondere an ihrer Anlage, die sie als Thermobatterie bezeichnen, ist, dass sie mit einem einzigen Tank auskommt. Hier schwimmt das um die 500 Grad Celsius heiße, leichtere Salz oben, während sich das kühlere unten sammelt.
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