Zen-Effekt: Schweres auf fragilem Stiel
Schwere Scheibe auf dünnem Stiel
Nach Zen-Art gestalteten Gärten geben auf fragilen Stielen balancierende Steine eine besondere Ästhetik. Solche Formen kennt man auch aus der Natur: Erosion kann etwa dafür sorgen, dass Wind und Wetter weichen Untergrund schneller abtragen als hartes Gestein darüber. Weniger dauerhaft ist der gleiche Effekt auf einem Stiel aus Eis – so etwa lässt sich aber auch finden, etwa am für das Phänomen bekannten Baikal-See, wenn es dort im Winter bei starker Kälte friert.
Ein Team von Forschern hat nun im Labor nachzustellen versucht, welche Bedingungen derartige Eiskulpturen entstehen lassen. Im Fachblatt »PNAS« beschreiben sie, dass die Sonneneinstrahlung und der Schattenwurf eine große Rolle spielen. Am besten veranschaulicht das ein Video aus dem Labor: Die Sonnenstrahlen sublimieren das gefrorene Eis, es verdampft also direkt. Unter dem Hut des Steins ist der Übergang des Wassers vom gefrorenen zum gasförmigen Zustand dagegen gebremst, was am Ende nach und nach den Stiel unter dem Gewicht herausarbeitet.
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