Neutronensterne: Kosmische Schmiede der schweren Elemente
Wo immer wir hinschauen: Kleinste Bruchstücke von Sternen umgeben uns, und zum Teil bestehen wir sogar selbst daraus. Etwa die Hälfte der chemischen Elemente, die schwerer sind als Eisen, stammen aus einigen der heftigsten Sternexplosionen. Aus deren Gas und Staub gehen später neue Himmelskörper hervor. Auch auf der Erde hat sich das Leben im Lauf von 3,7 Milliarden Jahren Evolution mit Hilfe solcher besonders massereicher Atome entwickelt. Jod ist beispielsweise ein Bestandteil unserer Schilddrüsenhormone. Acantharia genannte Vertreter des Mikroplanktons im Meer besitzen komplizierte Mineralskelette, die sie mit dem Element Strontium bilden. Außerdem sind die gewichtigsten Atome aus unserer modernen Technik nicht mehr wegzudenken. Chips in Smartphones und Bildschirme in Laptops funktionieren dank Gallium. Gold ist nicht nur als Schmuck beliebt, sondern dient als Beschichtung der Spiegel des James Webb Space Telescope, weil es im infraroten Bereich des Spektrums gut reflektiert.
Dazu, wie diese und viele weitere der schwersten Bausteine unserer Welt entstanden sind, gibt es seit geraumer Zeit verschiedene wissenschaftliche Erklärungen. Die Modelle waren in ihren Details allerdings lange heftig umstritten. Das änderte sich erst 2017. In jenem Jahr gestatteten astronomische Beobachtungen zum ersten Mal einen direkten Blick auf eine spezielle Art von Nukleosynthese. Der Ablauf beginnt mit einem der seltsamsten Objekte im Universum: einem Neutronenstern …
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