Great Barrier Reef: Korallen drohen ihre Hitzetoleranz zu verlieren
Die steigenden Meerestemperaturen gefährden zunehmend die Hitzetoleranz der Korallen im Great Barrier Reef. Das veröffentlichten Wissenschaftler im Fachmagazin "Science". Ein Team um Tracy Ainsworth von der James Cook University in Townsville, Australien, untersuchte anhand von Daten der vergangenen 27 Jahre, wie sich die Ozeantemperatur im Great Barrier Reef veränderte und wie die Korallen darauf reagierten. Sie bestimmten für jede Region eine Art maximale monatliche Durchschnittstemperatur und eine Schwelle von zwei Grad über diesem Wert, ab der die Korallenbleiche einsetzte und die Korallen die Algen, mit denen sie normalerweise in Symbiose leben, abstießen. Dies hat für die Lebewesen in aller Regel Nährstoffmangel und ein verlangsamtes Wachstum zur Folge.
Die Forscher entdeckten, dass ein kurzzeitiger Anstieg der Ozeantemperatur bis knapp unter diese Grenze eine Art Probelaufszenario für die Korallen darstellte, das sie anschließend für eine stärkere Erwärmung besser wappnete: Machten sie diesen Probelauf mit, blichen sie weniger stark aus und erholten sich auch schneller wieder. Korallen, denen dieses Hitzetraining nicht vergönnt war oder die dauerhaft mit warmen Ozeantemperaturen leben mussten, traf die Bleiche dagegen deutlich stärker. Simulationen zeigen: Steigt die Temperatur an der Meeresoberfläche um weitere 0,5 Grad Celsius an – womit nach heutigem Stand innerhalb der nächsten vier Jahrzehnte zu rechnen ist –, geht dieser Probelauf und damit auch die Hitzetoleranz der Korallen voraussichtlich verloren. Steigen die Temperaturen um zwei Grad Celsius an, können nur noch etwa 22 Prozent der Korallen im Great Barrier Reef den Ernstfall proben, heute sind es dagegen rund 75 Prozent. Hitzestress könnte damit künftig für Korallen noch wesentlich gefährlicher werden, warnen die Forscher – und verheerendere Korallenbleichen als bislang zur Folge haben!
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