Teheran im Smog: Nicht mehr als fünf Tage frische Luft im Jahr

Dicke Luft in Teheran
Die vielleicht drängendsten Probleme unserer Zeit sind der Klima- und Umweltschutz. Andere Nationen bekommen das längst härter zu spüren als Länder in Mitteleuropa. In der iranischen Hauptstadt Teheran etwa schränkt die Luftverschmutzung die Lebensqualität der Menschen sehr stark ein. Wie die dortige staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtet, hatten die Bewohner Teherans laut offiziellen Daten seit März 2024 nur an fünf Tagen saubere Luft. An mehr als 40 Prozent der Tage im laufenden persischen Kalenderjahr, das im März am Frühlingsanfang beginnt, sei die Feinstaubbelastung so hoch gewesen, dass die Luftqualität als ungesund eingestuft worden sei. An 197 Tagen im Jahr wurde die Luftqualität dem Bericht zufolge zwar als »akzeptabel« bewertet, aber sie galt deshalb nicht als gesund. Im persischen Jahr zuvor, von März 2023 bis März 2024, seien es gerade mal zehn Tage mit sauberer Luft gewesen.
Die schlechte Luft in Teheran – oben ist die Hauptstadt am 13. Februar 2025 zu sehen – belastet die Bewohner seit Jahren erheblich. Smog und Schadstoffe beeinträchtigen die Gesundheit. Viele Iraner klagen über Atemprobleme und fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt, Tendenz steigend. Mehr als 15 Millionen Menschen leben in der Metropole und dem Einzugsgebiet.
Besonders im Winter und Sommer, wenn der Energieverbrauch durch Heizung und Klimaanlagen steigt, verschärft sich die Situation. Viele Iraner kritisieren das Verbrennen von Schweröl in den Kraftwerken, das zu einer hohen Schadstoffbelastung führt. Obwohl die Regierung Besserung versprochen hat, sind bislang kaum Fortschritte erkennbar.
Pendler und Bewohner Teherans stecken häufig stundenlang im Verkehrschaos der Millionenmetropole fest. Seit vielen Jahren werden sogar Pläne diskutiert, die Hauptstadt an die Südküste am Golf von Oman zu verlegen. (dpa/kas)
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