Lexikon der Chemie: Anisotropie
Anisotropie, die Richtungsabhängigkeit der physikalischen Eigenschaften und des Verhaltens von Stoffen. A. tritt insbesondere bei Kristallen auf, ist aber auch bei flüssigen Kristallen und unter bestimmten Bedingungen sogar bei Flüssigkeiten zu beobachten. Polykristalline Stoffe können dann anisotrop sein, wenn die Kristallite nicht regellos orientiert sind (Textur). Die A. der Kristalle ist durch ihre Raumgitterstruktur (geometrische A.) bedingt, sie äußert sich z. B. in der elektrischen Leitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit, in der Elastizität, Härte, Spaltbarkeit, thermischen Ausdehnung, Wachstumsgeschwindigkeit und in optischen Eigenschaften. Die A. ist nicht für alle Kristalleigenschaften gleichermaßen ausgeprägt; so verhalten sich z. B. kubische Kristalle optisch isotrop, in anderer Hinsicht (z. B. in bezug auf die Wachstumsgeschwindigkeit und Spaltbarkeit) aber anisotrop. Gegensatz: Isotropie.
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