Lexikon der Ernährung: Glycin
Glycin, Gly, G, Aminoessigsäure, veralt. Glycokoll, E glycine, proteinogene, entbehrliche (nicht-essenzielle), glucogene Aminosäure mit der kleinsten unpolaren „Seitenkette“ ( -H ), die erstmals 1820 aus Gelatine (Proteinhydrolysat) isoliert wurde.
Physiologische Bedeutung: G. ist Bestandteil des intrazellulären (1.304 ± 375 µmol / l icw, Mittelwert ± SD) und extra-zellulären (248 ± 65 µmol / l Plasma) Pools freier Aminosäuren im menschlichen Organismus. Große Mengen G. sind in Strukturproteinen (ca. 25–30% in Kollagen und Keratin) enthalten. Aus Proteinen bzw. Peptiden im Darm freigesetztes G. wird aktiv mittels Transportsystem A absorbiert. Nahrungsproteine aus tierischen und pflanzlichen Quellen enthalten 2–10 % G.
G. ist Vorstufe verschiedener Metabolite im menschlichen Stoffwechsel (Tab.). Aminostickstoff aus G. wird bevorzugt dem Stickstoffpool der Zellen zur Verfügung gestellt und zur Synthese von entbehrlichen Aminosäuren eingesetzt. Durch Transaminierung oder oxidative Desaminierung geht G. in Glyoxylsäure über, die weiter zu Ameisensäure metabolisiert wird. G. wird aus Glyoxylat durch Transaminierung endogen gebildet.
Lebensmitteltechnologische Anwendungen: G. (E 640), hat einen deutlichen Süßgeschmack; es intensiviert den Geschmack von Süßstoffen und dient deshalb als Geschmacksverstärker für Suppen, Soßen, Würzen und Süßstofftabletten.
Glycin: Tab. Wichtige Glycin-Metabolite.
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| Purine (Adenin, Guanin) | Bestandteile von Nucleinsäuren und Nucleotiden | |
| Porphyrine | Bestandteile von Hämoglobin und Cytochromen | |
| Kreatinphosphat | Speichermolekül für chemische Energie (z. B. in der Muskelzelle) | |
| konjugierte Gallensäuren | notwendig für Emulgierung und Absorption von Fetten aus dem Darm | |
| Hippursäure | Entgiftungen in Leber und Niere | |
| Glutathion (γ-Glu-Cys-Gly) | Tripeptid mit zentraler Rolle im Immunsystem |
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