Lexikon der Ernährung: Pankreassekret
Pankreassekret, Pankreassaft, Bauchspeichel, E pancreatic juice, im exokrinen Pankreas produzierte, ins Duodenum sezernierte alkalische Bicarbonatlösung (pH 7,5–8,8) mit Cl–, Na+ und wenig K+ als zusätzlichen Elektrolyten zur Neutralisation des sauren Chymus und zum Tranport der Pankreasenzyme bzw. ihrer Zymogene an den Bestimmungsort im Duodenum. Der gesunde Erwachsene produziert 1–2, im Einzelfall bis zu 4 lP. / d. Die Sekretion wird hormonell und nervös reguliert, ausgelöst durch Nahrungsreize. Die Stimulation erfolgt in drei Phasen:
kephale Phase (E cephalic phase): Geruchs- und Geschmacksreize sowie Anblick oder Vorstellung von Speisen regen die Enzymproduktion und die P.-Sekretion an.
gastrale Phase (E gastric phase): Die mechanischen und chemischen Reize der Nahrung auf Pharynx, Ösophagus und Magen stimulieren über die Freisetzung der Hormone Secretin, Cholecystokinin, Gastrin und vasointestinales Polypetid sekundär die Enzymproduktion und die Abgabe des P.
intestinale Phase (E intestinal phase): Beim Übertritt von Mageninhalt ins obere Duodenum werden Hormone und Gallensalze freigesetzt, die die P.-Sekretion stimulieren. Art und Menge der produzierten Enzyme sind abhängig von der Zusammensetzung des Chymus (Kohlenhydrate → Amylase, Fette → Lipasen, Proteine → Proteasen).
Pankreaserkrankungen können zur Verringerung der Sekretmenge und / oder zur Produktion eines enzymarmen Sekrets führen. In beiden Fällen ist die Verdauungsleistung beeinträchtigt.
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