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Amphibienkrise: Der einsamste Frosch der Welt sucht eine Partnerin

Romeo ist vielleicht der Letzte seiner Art - und zumindest der einsamste Lurch der Erde. Nun starten Biologen einen letzten Versuch, ein Weibchen für ihn zu finden.
Sehuencas-Wasserfrosch

Die Goldkröte ist tot, Toughie, der letzte Fransenzehen-Laubfrosch, ist tot – und Romeo geht es auch nicht gut. Denn womöglich ist er ebenfalls der letzte Vertreter seiner Art, der Sehuencas-Wasserfrösche (Telmatobius yuracare). Einsam fristet er sein Dasein in einem Becken der bolivianischen Amphibieninitiative, und seine Zeit läuft ab. Denn er wurde vor zehn Jahren in den Bergregenwäldern der bolivianiaschen Yungas eingesammelt, als die Art schon seltener wurde, aber immerhin noch an verschiedenen Stellen vorkam. Mit Romeo sollte ein Zuchtprogramm beginnen, um den Bestand dieser Amphibien zu stützen. Arturo Muñoz von der Initiative will deshalb jetzt zusammen mit der weltweit größten Partnerbörse "Match" noch einen Versuch starten, die Frösche kurz vor Torschluss zu retten. Für den Lurch wurde ein Profil auf der Seite erstellt, um damit Spendengelder einzuwerben. Insgesamt sollen 15 000 US-Dollar zusammenkommen.

Mit dem Geld möchte Muñoz Expeditionen zu früheren und potenziellen Lebensräumen der Art finanzieren, um dort nach vielleicht noch vorhandenen Überlebenden zu suchen. Sollte dies nicht gelingen, hoffen Muñoz und seine Mitstreiter, dass sie zumindest DNA-Spuren der Tiere im Wasser nachweisen können – auch dies wäre ein Beleg, dass die Spezies weiter existiert. Die Regierung Boliviens plant ein Wasserkraftwerk im früheren Verbreitungsgebiet der Art, weshalb die Zeit drängt. Das gelte noch mehr für Romeo, meint Muñoz leicht poetisch: "Ein Jahr, nachdem wir ihn gefangen hatten, begann er mit Balzrufen. Aber diese wurden in den letzten Jahren seltener. Wir wollen nicht, dass er seine Hoffnung verliert. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass es da draußen noch Überlebende seiner Art gibt – mit denen wir ein Zuchtprogramm starten können, um die Spezies zu retten."

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