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Kindersicherheit: Rauchmelder sollten rufen statt piepsen

Ein Rauchmelder im Kinderzimmer kann Leben retten, doch leider dauert es sehr lange, bis kleine Kinder auf das Piepsen reagieren. Dabei gäbe es eine fast perfekte Alternative.
Rauchmelder bei Rauchentwicklung

Bricht in der Nacht ein Feuer aus, entscheiden manchmal Minuten oder Sekunden, ob sich die Bewohner in Sicherheit bringen können oder nicht. Ein Rauchmelder kann darum Leben retten – sofern er denn gehört wird. Versuche zeigen jedoch, dass insbesondere kleine Kinder durch das Piepsen nicht oder erst nach Minuten aus dem Tiefschlaf geweckt werden. Laut Forschern gibt es jedoch eine sehr effektive Alternative: die Stimme der Mutter.

In Schlaflabortests, die Wissenschaftler um Mark Splaingard vom Ohio State University College of Medicine durchgeführt haben, wachten 80 bis 90 Prozent der tief schlafenden Kinder auf, wenn ihnen die Stimme ihrer Mutter vorgespielt wurde. Dagegen wachte nur etwa jedes zweite Kind auf den Piepsalarm hin auf, und das auch nur im Schnitt nach zweieinhalb Minuten. Ertönte dagegen die Stimme der Mutter vom Band, dauerte es lediglich zwei Sekunden.

Im Fachmagazin »Journal of Pediatrics« stellen die Wissenschaftler jetzt ihre Ergebnisse vor. Sie betrachteten außerdem, ob die Aufwachquote sich noch weiter verbesserte, wenn die Mutter bei ihrer Ansage auch den Namen des Kinds erwähnte – das war jedoch nicht der Fall. Die Wissenschaftler testeten 176 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren, also Kinder, die alt genug waren, um sich selbst in Sicherheit zu bringen, aber noch jung genug, um den charakteristischen, unerschütterlichen Tiefschlaf zu zeigen. Kinder über zwölf würden hinreichend schnell auf den herkömmlichen Alarm reagieren, so die Forscher. Weitere Tests sollen jetzt klären, ob ausschließlich die Stimme der Eltern den gewünschten Weckeffekt hat oder ob dafür jede Stimme geeignet ist.

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