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Sonnenphysik: Ultraschallwellen auf der Sonne

In der Atmosphäre unserer Sonne geht es so laut zu wie auf einem Rockkonzert. Allerdings breiten die Wellen sich dort mit einer geringen Frequenz von nur 0,1 Hertz aus – für menschliche Ohren nicht mehr wahrnehmbar. Dennoch reden Forscher um Craig DeForest vom Southwest Research Institute von Ultraschallwellen, denn jedes Atom stößt pro Welle nur mit wenigen anderen Teilchen zusammen, ähnlich wie der bekannte irdische Ultraschall.

Bild | Die Sonne im ultravioletten Licht. Die Gesamtaufnahme stammt vom SOHO-Observatorium, das seit Jahren die Sonne umkreist. Die kleineren Bilder zeigen, welche Regionen das Trace-Teleskop genauer abgesucht hat.
Entdeckt haben die Wissenschaftler die Schallwellen mit dem Ultraviolett-Teleskop Trace, das in einer Umlaufbahn um die Erde kreist. Wahrscheinlich kommt es beim Kollaps der großen Magnetschleifen in der Sonnenatmosphäre zum Aussenden der Wellen. Dabei könnten sie große Mengen Energie nach außen transportieren und so Schuld an einem alten Rätsel der Sonne sein: Während ihre Oberfläche nur rund 6000 Grad Celsius heiß ist, erreicht ihre mittlere Atmosphäre fast zwanzigmal höhere Temperaturen, und in den äußersten Schichten werden es sogar eine Million Grad.

Ob die Ultraschallwellen wirklich der lang gesuchte Energie-Transporter sind, wird sich mit Trace jedoch nicht klären lassen. Dafür reicht die Auflösung des Teleskops nicht aus.

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