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Nach der Epidemie: Wird Ebola in Westafrika auf Dauer heimisch?

Zwei neue Ebolafälle in Guinea halten Seuchenschützer auf Trab. Werden solche Fälle nicht rechtzeitig entdeckt, könnte Ebola in Westafrika endemisch werden.
Ebolavirus

Die Weltgesundheitsorganisation bestätigte heute zwei neue Ebolafälle im westafrikanischen Land Guinea. Die Meldung kommt nur zwei Tage, nachdem das Nachbarland Sierra Leone zum wiederholten Mal für ebolafrei erklärt wurde. In der Folge der großen Ebolaepidemie in Westafrika kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen, die von den Seuchenfachleuten eingedämmt werden. Die neuen Fälle kamen ans Tageslicht, als die guineischen Gesundheitsbehörden regionale Vertreter der WHO auf drei ungeklärte Todesfälle in der südlichen Region Nzérékoré aufmerksam machten. Tests an vier Kontaktpersonen identifizierten zwei mit Ebola infizierte Verwandte der Toten, eine Frau und ihren fünfjährigen Sohn. Beide wurden in ein Behandlungszentrum gebracht.

Die Fälle sind der erste Ausbruch in Guinea, seit das Land am 29. Dezember 2015 das Ende der Epidemie erklärte. Sie kommen nicht völlig unerwartet, wie die WHO mitteilt – das Virus lauert in vielen Überlebenden der Krankheit, so dass auch nach Monaten Ansteckung noch möglich ist. Die große Sorge der Fachleute ist jedoch, dass solche Ausbrüche zu lange unbemerkt bleiben und eine neue reguläre Ansteckungskette in Gang setzen – dann wäre die Seuche wirklich zurückgekehrt. Vor allem Guinea ist gefährdet, denn dort fließen Informationen über neue Fälle besonders langsam. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Erkrankte sich aus Furcht vor den Behörden nicht melden – oder gar dass die Seuchenteams angegriffen werden, wie es in dem Land während der Epidemie gelegentlich geschah.

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