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Kommentare - - Seite 923

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Jede weitere Evolution des Menschen ist ausgeschlossen

    07.03.2012, Walter Weiss
    Verlauf und Ergebnis des mitgeteilten theoretischen Experiments verblüffen – und sind natürlich nicht auf den Menschen anzuwenden, worauf die Verfasserin am Ende des Artikels bereits hinweist.

    Dabei ist interessant, dass die Nichtanwendbarkeit auf den Menschen mit künftiger Evolution des Menschen gar nichts zu tun hat, sondern auf den folgenden ganz anders gearteten drei Ursachen beruht:

    (1) Wegen der immens hohen Zahl der Menschen ist jede weitere Evolution für die Art "Mensch" ausgeschlossen: Jede Mutation würde und wird in dem riesigen Genpool sofort spurenlos untergehen.

    (2) Es besteht auch überhaupt kein Evolutionsdruck mehr beim Menschen: Unser Gehirn ist ohne weiteres in der Lage, jede Umweltänderung abzufangen, ohne dass dies einer Mutation bedürfte (wenn man auch auf vielen Gebieten an der entsprechenden Vernunft der Menschen in dieser Richtung, Umweltänderungen zu begegnen, zweifeln mag).

    (3) Die größte Erfindung des Menschen in den letzten 100000 Jahren ist die Demokratie, verbunden mit den Menschenrechten und einer neutralen und gerechten Jurisdiktion – vor diesem Hintergrund (der sich nach meiner und nicht nur nach meiner Überzeugung nach und nach durchsetzen wird), wird allen Schwachen entsprechend von der Gemeinschaft der Starken geholfen, so dass die Schwachen gerade nicht, wie es die reine Evolution gnadenlos bewirken würde, untergehen.
  • Kleine Ergänzung

    07.03.2012, Robert Stolze
    Die Antwort von Herrn Samulat bedarf einer Ergänzung.
    Er stellt dem durchschnittlichen Strombedarf der
    Haushalte die installierte Leistung des Windkraftwerks gegenüber.
    Erfahrungsgemäß kommen aber nur 17% dieser Leistung
    wegen ungleicher Windverhältnisse zum Tragen.
    Die Zahl der versorgbaren Haushalte muss also auf 17%
    verringert werden: 14.591 x 0,17% = 2.480

    Vergleicht man nun mit den Angaben von Herrn Fabian
    Cundano Maltez, dann ergibt sich eine gute
    Übereinstimmung.
    Pro 1 MW installierter Leistung können jeweils zirka 300
    Haushalte versorgt werden.
    Samulat: 2.480 : 7,5 = 331
    Maltez: 1.300 : 4 = 325
  • Pappeln als Bodenreiniger

    07.03.2012, Mag. Liesbeth Jelinek, Wiener Neustadt (Österreich)
    In dem sehr interessanten Artikel von Herrn Graham-Rowe (März 2012) werfen sich für mich einige Fragen auf.
    Was ist mit geringwertigen, kohlenstoffarmen Äckern gemeint? (Ist die Wertigkeit des Bodens nicht in erster Linie von der Verfügbarkeit an Stickstoff, Phosphor und Kalium abhängig?)

    Ist es bei der Untersuchung der 47 Pappelarten wirklich das Lignin, das zu Zucker aufgeschlossen werden soll, oder sind es doch die Zellulose und die Hemicellulosen?

    Von welchen Belastungen können Pappeln oder Weiden Böden reinigen und wie passiert das?

    Stellungnahme der Redaktion

    Die Formulierung "kohlenstoffarm" kann in der Tat verwirren. Gemeint ist, dass Biomasse, die zur Herstellung von Biokraftstoffen genutzt wird, nicht von Böden mit hohem Kohlenstoffbestand stammen soll. Dazu zählt man Feuchtgebiete und kontinuierlich bewaldete Gebiete.

    Ich bin kein Experte für die Physiologie dieser Pflanzen, aber meinen Informationen nach können einige Pappel- und Weidenarten relativ hohe Mengen an Schwermetallen (Cadmium, Blei und Zink) aus dem Boden aufnehmen und in ihren Blättern speichern. Wenn man das Laub dann im Herbst entfernt, verhindert man, dass die Schwermetalle in den Boden zurückgelangen und sorgt derart für eine Reinigung des Bodens.

    Was Ihre Frage zu Lignin anbelangt, ist die Antwort nicht ganz einfach. In der Tat gibt es Forschungsbestrebungen, das Lignin selbst enzymatisch aufzuschließen. Allerdings ist das schwierig, u. a. da hierbei große Mengen organisch belasteter Abwässer anfallen. Das erschwert bislang eine großtechnische Umsetzung der enzymatischen Lignin-Aufspaltung.

  • Danke, Kerstin Hoppenhaus!

    06.03.2012, Michael Blume
    Solche Berichte machen Freude - und Mut! Und sie zeigen auch, wieviel Potentiale noch zu heben wären, gerade auch in den deutschsprachigen Ländern. Gerne mehr solcher Berichte, ich werde diesen von meinem Blog her auf jeden Fall vernetzen.
  • Moralischen Person

    06.03.2012, Erdlicht

    ist die Katholische Kirche gemäß can. 113 § 1 i. V. m. can. 368

    Kirche hat ihr Dasein auf Basis Hoheitsrecht BRD, EU, BGB, Menschenrechte, letzter Beschluss Bundesgesetzblatt.
    Im Weiteren gilt Din-, Iso-, Eichgesetz. Ohne Maß und Gewicht, kein Vertrag auf Treu und Glauben. Glauben an parteiische Glaubenswissenschaft, ist für den gut, der davon satt wird.

    Person Gott staatsanwaltlich nicht greifbar, gelten Babeltexte als anonyme und pseudonyme Werke. § 66 UrhG.. Glaube an parteiische Glaubenswissenschaft ist rechtlich nicht glaubhaft. Als Mensch ist was anderes.
  • Der Rezensent will es nicht wissen

    04.03.2012, Dr. Kurt Langner
    Wer heutzutage die Gehirnforschung als "Modewissenschaft" bezeichnet, dem sind offenbar deren Ergebnisse unangenehm, sie grenzen allmählich die so schönen Spekulationen über ehedem als unerforschlich Postuliertes schrittchenweise ein. Zur Argumentation dagegen eignen sich vorläufig immer wieder mal nicht ganz verstandene Argumente aus der Evolutionswissenschaft, gewürzt mit Zitaten von Du Bois-Reymond. Man sollte sich besser über Fortschritte, die von der Hirnforschung erzielt werden, freuen und hoffen, dass der Mensch damit aus seinem recht beschränkten Wissen über sich selbst weitere Fortschritte macht. So könnte man Antonio R. Damasios Buch besser lesen und rezensieren.
  • Rezension zu 'Selbst ist der Mensch'

    04.03.2012, Gernot Dittrich
    Das Buch ist doch schon relativ lange am Markt. Warum erst jetzt eine so destruktive Rezension im Spektrum?
    In der vorliegenden Rezension ist das Buch nicht wiederzuerkennen. Damasio gehört zum Kreis der führenden Kognitionswissenschaftler, behauptet jedoch nicht, bereits fertige Lösungen für das Phänomen Bewusstsein anbieten zu können. Vielmehr versucht er einige Schritte in diese Richtung auszuloten. Dass er dabei mit den Verfechtern der philosophischen Richtungen, die den "Geist" in die Metaphysik auslagern, nicht sehr zimperlich umgeht, mag wohl mit eine Ursache für diese seltsame Rezension sein.

  • Prima erklärt!

    03.03.2012, Ulrike Gebhardt
    Vielen Dank für den interessanten und sehr alltagsrelevanten Artikel! Die Problematik rund um die Xenohormone (z. B. Übertragbarkeit der Zellkulturversuche auf den Menschen) wird prima erklärt.
  • Fehler in der Darstellung der Studie

    03.03.2012, Yvonne Grimm-Jorgensen
    Diese Zusammenfassung des Originalartikels in "Cell" hat einen sehr wichtigen Fehler: Die Resultate der Forscher zeigen, dass die Mäuse das Gedächtnis verlieren, wenn die Rezeptoren an den Astrozyten fehlen. In ihrer Zusammenfassung wurde das Experiment verwechselt, und die Zusammenfassung sagt, dass der Gedächtnisschwund existierte, wenn die Rezeptoren auf den Neuronen fehlten, was zeigen würde, dass die Neurone und nicht die Astrozyten für den Effekt von Cannabis verantwortlich sind. Diese Schlussfolgerung ist nicht, was der Originalartikel zeigt.
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Grimm-Jorgensen,



    vielen Dank für Ihren Hinweis. Das Ergebnis der vorgestellten Studie von Jing Han et al. in "Cell" klingt in der Tat auf den ersten Blick verwirrend. Es ist aber tatsächlich so, dass die Mäuse dann keinen Gedächtnisverlust erleiden, wenn die Cannabinoid-Rezeptoren - wie in der Nachricht beschrieben - an den Astrozyten ausfallen.



    Erhält eine normale Maus THC, dockt die Droge an die Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren an und beeinträchtigt das räumliche Arbeitsgedächtnis. Fehlen diese Rezeptoren nun an den Neuronen genetisch veränderter Nager, die THC erhalten, ändert sich nichts: Die Tiere leiden ebenfalls an ein beeinträchtigtes Arbeitsgedächtnis. Die Cannabinoid-Rezeptoren an diesen Zellen können also nicht entscheidend für die THC-Wirkung sein. Fehlen dagegen die Rezeptoren an den Astrozyten, dann verhalten sich die Mäuse wie Artgenossen ohne Drogenkonsum - THC verliert also seine Wirkung. Demnach sind die Rezeptoren an den Astrozyten für die Drogenwirkung verantwortlich.



    Die Autoren der Originalstudie fassen diese Beobachtung wie folgt zusammen: "Here, we demonstrate that the impairment of spatial working memory (...), induced by an acute exposure of exogenous cannabinoids, is fully abolished in conditional mutant mice lacking type-1 cannabinoid receptors (CB1R) in brain astroglial cells but is conserved in mice lacking CB1R in glutamateric or GABAeric neurons."



    Herzliche Grüße


    Daniela Zeibig

    Redaktion "Gehirn&Geist"

  • Lob dem Vergessen

    03.03.2012, Holger Boß
    Es gehört schon, seit ich denken kann, zur Propaganda, dass Marihuana vergesslich macht. Eigentlich wird aber nur vergessen, was die Werbung erzählt hat. Die Konzentrationsfähigkeit verlagert sich, geht aber nicht verloren. Im Gegensatz zu vielen Psychopharmaka, die genau das bekämpfen, was dem Marihuana-Raucher am wichtigsten war: das struktive Zentrum des Ich-Bewusstseins. Ist ein Mensch auf diese Weise um seine Lebenserfahrung beraubt, wird offensichtlich, dass die Psychologen nicht wissen, was sie tun. Marihuanabenebelte Autofahrer wissen das auch nicht. Dennoch werden die meisten Menschen ganz nüchtern überfahren.

    Also Kiffer, lest Bücher, Darwin, Wegner, Newton, Lavoisier, Kurz und schaut Filme & Dokumentationen an. Dann schwingt euch aufs Rad und fahrt zum Sport. Ein Besuch in der Sternwarte macht Spaß. Seid unternehmungslustig und lasst euch nicht erzählen, Marihuana mache süchtig, kiffen macht süchtig. Haltet Euch den Kopf mit anderen Aktivitäten frei.
  • Widerspruch im Text

    03.03.2012, m.gotthalmseder@eduhi.at
    Was? Dieser Absatz steht doch in völligem Widerspruch zum restlichen Text:

    Bei Mäusen schalteten die Wissenschaftler daraufhin gezielt die Gene ab, welche für die selektive Ausbildung dieser Typ-1-Cannabinoidrezeptoren kodieren. Fehlten die Rezeptoren nur an den Neuronen, beeinträchtigte THC weiterhin das räumliche Arbeitsgedächtnis der Tiere – die Nager fanden etwa vorher erlernte Wege nicht mehr wieder. Besaßen dagegen die Gliazellen keine THC-Rezeptoren, wiesen die Mäuse keine Erinnerungslücken auf.

    Da muss was falsch verstanden worden sein ...
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Leser,



    vielen Dank für Ihren Hinweis. Das Ergebnis der vorgestellten Studie von Jing Han et al. in "Cell" klingt in der Tat auf den ersten Blick verwirrend. Es ist aber tatsächlich so, dass die Mäuse dann keinen Gedächtnisverlust erleiden, wenn die Cannabinoid-Rezeptoren - wie in der Nachricht beschrieben - an den Astrozyten ausfallen.



    Erhält eine normale Maus THC, dockt die Droge an die Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren an und beeinträchtigt das räumliche Arbeitsgedächtnis. Fehlen diese Rezeptoren nun an den Neuronen genetisch veränderter Nager, die THC erhalten, ändert sich nichts: Die Tiere leiden ebenfalls an ein beeinträchtigtes Arbeitsgedächtnis. Die Cannabinoid-Rezeptoren an diesen Zellen können also nicht entscheidend für die THC-Wirkung sein. Fehlen dagegen die Rezeptoren an den Astrozyten, dann verhalten sich die Mäuse wie Artgenossen ohne Drogenkonsum - THC verliert also seine Wirkung. Demnach sind die Rezeptoren an den Astrozyten für die Drogenwirkung verantwortlich.



    Die Autoren der Originalstudie fassen diese Beobachtung wie folgt zusammen: "Here, we demonstrate that the impairment of spatial working memory (...), induced by an acute exposure of exogenous cannabinoids, is fully abolished in conditional mutant mice lacking type-1 cannabinoid receptors (CB1R) in brain astroglial cells but is conserved in mice lacking CB1R in glutamateric or GABAeric neurons."



    Herzliche Grüße


    Daniela Zeibig

    Redaktion "Gehirn&Geist"

  • Nicht nur Politiker haben Doppelmoral

    02.03.2012, Uli Z.
    Es wird gerne über die Doppelmoral von Politikern berichtet. Doch wie sieht es mit der Moral der Berichtenden aus?
    Da wird gerne auf Objektivität verwiesen, doch wo ist die Objektivität, wenn in einem Fall in der Wortwahl die juristische Unschuldsvermutung deutlich hervorgehoben wird, in einem anderen Fall, in dem die Beweislage im Verhältnis zum ersten geradezu lächerlich ist, aber nicht verwendet wird?
    Vor einiger Zeit wurde auf Arte ein Gespräch über Albert Camus gezeigt. Dabei wurde erklärt, dass Albert Camus auf Moralpredigten verzichtet hätte, weil eine Moralpredigt üblicherweise von einem "Drecksack" gehalten würde. Ich denke diese Aussage ist korrekt.
  • Ein weitreichender Artikel

    02.03.2012, Walther Enßlin
    Dieser Artikel zeigt auf, wie komplex Giftwirkungen sein können und die bisher gültige 500 Jahre Regel von Paracelsus hier nicht gilt, dass eine kleine Dosis weniger als eine große Dosis schadet. Dieses Phänomen kann auch bei radiaoaktiver Strahlung auftreten. Hier ist noch viel Forschungsbedarf.
  • Erläuterung zu den Leseranfragen

    01.03.2012, Gerhard Samulat

    Zu Beginn des Beitrags „Frische Brise“ aus dem
    Spektrumheft vom Januar 2012 zitiert der Autor, eine Studie der
    amerikanische Harvard University nach der sich mit Windrädern mehr als das
    40-Fache des derzeitigen globalen Bedarfs an elektrischer Energie decken
    lässt, selbst wenn ausschließlich mittelgroße Anlagen mit einer Leistung
    von 2,5 Megawatt aufgestellt würden und diese zu 80 Prozent der Zeit
    stillstünden.


    Im Folgenden diskutiert der Autor beide
    Prämissen dieser Aussage:


    a) Wie realistisch ist eine Anlage mit einer
    Leistung von 2,5 Megawatt und


    b) ist die Zeitangabe, wie lange die Anlagen
    Strom liefern, stichhaltig?


    Zunächst diskutiert der Autor die angegebene
    Leistung der Windräder: Er verweist darauf, dass mittlerweile Anlagen auf
    dem Markt sind, die das Dreifache der Leistung erbringen können. Zudem
    verweist er auf Planungen, Windräder zu entwickeln, die sogar bis zu
    sechsmal mehr Leistung haben sollen. Die von der amerikanischen Studie
    genannte Anlagengröße ist demnach durchaus realistisch.


    Anschließend betrachtet der Autor die Laufzeit
    der Windenergieanlagen. Dazu errechnete er aus öffentlichen, statistischen
    Angaben eine durchschnittliche Auslastung der Windräder in Deutschland in
    den vergangenen zehn Jahren von 17±2,2 Prozent. Der von der amerikanischen
    Studie genannte Wert war demnach ein bisschen zu hoch gegriffen, lag aber
    durchaus im Rahmen.


    Damit konnte der Autor zeigen, dass zumindest
    die Prämissen der Studie stichhaltig sind. Und wenn man nun davon ausgeht,
    dass die Kollegen von der Harvard University richtig gerechnet haben,
    scheint die Aussage realistisch zu sein, dass man mit der Windenergie ein
    Vielfaches des globalen Bedarfs an elektrischer Energie decken könne.


    Das ist die Kernaussage dieses Abschnitts und
    die ist offensichtlich unbestritten.


    Um die relativ unhandliche physikalische Größe
    „Megawatt“ etwas anschaulicher darzustellen, hat der Autor in einem
    Nebensatz ferner angegeben, wie viele Haushalte sich bei einer Leistung
    von 7,5 Megawatt mit Strom versorgen ließen. Dabei ist er von einem Wert
    ausgegangen, der in der Literatur dazu zu finden ist und sich mit seinen
    Erfahrungen deckt, nämlich von einem durchschnittlichen Energieverbrauch
    von 3500 bis 4500 Kilowattstunden pro Jahr pro (deutschem) Haushalt. (Hier
    wird übrigens das erste Mal von Energie geredet, um sie aber umgehend in
    eine Leistung umzurechnen!) Um auf die durchschnittliche Leistung eines
    Haushalts zu kommen, muss man diesen Wert durch die Anzahl der Stunden
    eines Jahres dividieren. Damit erhält man Werte zwischen 400 und etwa 520
    Watt. Bezogen auf die Leistung von 7,5 Megawatt ließen sich somit zwischen
    14000 und 18000 Haushalte mit Strom versorgen, wenn die Anlage ihre
    Nennleistung erbringt.


    Da die benötigte Leistung eines Haushalts
    starken Schwankungen unterliegt – je nachdem, ob sich Personen gerade im
    Haushalt befinden, sie bei der Arbeit sind, sie schlafen oder Essen
    zubereiten – und es dem Autor ausschließlich um eine grobe Abschätzung
    ging, rundete er diesen Wert großzügig auf die Zahl 10000 ab und fügte
    noch ein „gut“ hinzu, um anzudeuten, dass es sich hierbei ausschließlich
    um eine Größenordnung handelt.


    In diesem Kontext macht es übrigens nur Sinn,
    eine solche Größenordnung für die Nennleistung anzugeben, weil ja bereits
    mehrfach im Abschnitt erwähnt wird, dass diese nur zu etwa 17 bis 20
    Prozent der Zeit abgegeben wird. Einige Leser haben nun - wie vom Autor
    gewünscht - beide Zahlen kombiniert. Das ist legitim und korrekt. Dem
    Autor aber deswegen vorzuhalten, er hätte die Begriffe Leistung und
    Energie durcheinander gebracht, ist schlichtweg falsch. Auch der Vorwurf,
    der Autor sei Lobbyist der Windenergiebranche ist unhaltbar, zumal er mit
    seinen Zahlen sogar untertrieb: 17 Prozent von 10000 Haushalten sind
    immerhin nur etwa gut die Hälfte der rund 3000 Haushalte, von denen selbst
    die Kritiker behaupten, es sei ein realistischer Wert.


  • Ist die reichlichere Behaarung des Mannes ein Depot für überschüsssige Proteine?

    01.03.2012, Walter Graf
    Ich bin mehrfacher Großvater.
    Bei der Geburt meiner Enkelkinder begann ein Gedanke in mir aufzukeimen (erst jetzt): Alle Stoffe, die im Laufe von 9 Monaten das kleine menschliche Wesen bilden, stammen von der Mutter. Das ganze Skelett mit dem sicher großen Anteil an Kalzium muss die Mutter zur Verfügung stellen. Und meistens tut sie das, ohne große Mangelerscheinungen zu zeigen. Möglicherweise nimmt sie dabei ständig kalziumreichere Nahrung zu sich, weil ihr Körper das so verlangt. Aber im Allgemeinen fällt den Mitmenschen ja keine besondere Abweichung der Essensgewohnheiten bei jungen Müttern auf.
    Natürlich ist das vielen interessierten Personen längst bekannt, aber für mich bedeutete dies einmal mehr ein Wunder des Lebens.
    Nun lese ich im Artikel Folgendes: „Ein Weibchen investiert einen Teil seiner Energie … in den Nachwuchs. Das Männchen … muss diesen Anteil auf andere Weise loswerden.“ Und dann folgt das Beispiel mit dem Pfau und dem Hahn.
    Nun meine Frage: Kann man sagen, dass beim Menschen das Männchen diese Proteine z. B. in den größeren Haarwuchs (z. B. Bart) steckt? Ist das vergleichbar?
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Schlussfolgerung von Herrn Walter Graf entspricht in der Tat meiner schon wiederholt geäußerten Arbeitshypothese, dass auch das Keratin der Haare ursprünglich eine Proteinentsorgung über die Haut darstellte. Nachweisbar ist dies bereits bei afrikanischen Rietfröschen, die sich täglich häuten, aber bei Proteinmangel ihre eigene Haut auch wieder verzehren. In diese physiologischen Vorgänge können sodann die Prozesse der sexuellen Selektion einbezogen werden. Das gilt insbesondere für "Mantel"-Pavian, Guereza (Mantelaffe), Löwen- und andere Mähnen, je nach Menge insbesondere der schwefelhaltigen Aminosäuren in den Proteinen der Nahrung. Dass dabei auch komplexe, im Stoffwechsel schwer abzubauende oder ganz persistente Giftstoffe aus dem Körper entsorgt werden können, ist uns geläufig vom Nachweis von Stoffen wie Heroin, Haschisch oder auch Blei, Cadmium, Quecksilber usw. aus Haarproben. Besonders aufschlussreiche Beispiele unter den "Haartieren" (also den Säugern) bieten die exzessiven Haarbildungen bei Ameisenbären und Schuppentieren (Umwandlung zu Hornschuppen), die in direktem Zusammenhang mit ihrer außerordentlich einseitigen, sehr eiweißreichen Termitennahrung stehen.

    Umgekehrt werden bei Frauen, die viele Kinder geboren haben, die Kopfhaare rasch dünner, während sich bei den Männern mit zunehmendem Alter und geringerer körperlicher (Abbau-)Aktivität der Bartwuchs verstärkt, was in vielen, wenn nicht allen Kulturen als Zeichen von Würde gilt. Siehe Darwin und Imitatoren! Die Konzentation des Haarwuchses beim Menschen auf das Kopfhaar steht zudem in Verbindung mit (1.) dessen kontinuierlichem, nicht schubweisem Wachstum und wird (2.) nicht nur im religiösen Kontext als Ausdruck der zu erwartenden Fruchtbarkeit insbesondere der jungen Frauen gewertet, was auch zum bekannten Kopftuchgebot geführt hat. Das sind nur einige Aspekte, die sich zur Beantwortung der Nachfrage von Herrn Graf anführen lassen.


    Josef Reichholf

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