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Kommentare - Sterne und Weltraum - Seite 62

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Richtig "Falten" will gelernt sein ...

    07.01.2010, Matthias Kukat, Bensheim
    In Ihrem Artikel „Mit Nebelfiltern den Durchblick gewinnen“ der Ausgabe 12/2009 sprechen Sie von einer Faltung der normierten Intensitätskurven. Weder die Beschreibung der Kurvenfaltung auf Seite 80 noch die gezeigten Beispiele im Kasten und im Text auf Seite 81 verwenden den Begriff der Faltung richtig. Zwar haben die Faltung und das Faltungsintegral, bzw. die Faltungssumme bei diskreten Vorgängen, in der mathematischen und ingenieurwissenschaftlichen Funktionsanalyse von Systemen einen sehr wichtigen Stellenwert, aber mit Ihren Beispielen nicht das Geringste zu tun. Hier handelt es sich um eine einfache Multikplikation zweier Funktionen.

    Eine recht gute Beschreibung und Definition der Faltung zweier Funktionen findet sich schnell unter:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Faltung_(Mathematik)

    Durch die Normierung der Intensitätskurve des Störlichts und die einfache (wellenlängenrichtige) Multiplikation mit einer ebenfalls normierten Empfindlichkeitskurve des Auges wird eine Bewertung oder auch Gewichtung durchgeführt, die als Ergebnis die normierte Wahrnehmungskurve ergibt. Dieses Vorgehen ist auch in der Akustik durchaus üblich, indem man hier mit der Empfindlichkeitskurve des menschlichen Ohrs eine Bewertung durchführt, um z. B. Geräuschphänomene beurteilen zu können.

    Mit der weiterfolgenden Berechnung wird diese Bewertung oder Gewichtung mit der Filterkurve wiederholt, und damit leider ebenfalls der Fehler mit der Faltung.

    Überraschender weise wird der gleiche Sachverhalt bei der Betrachtung der einzelnen Emissionslinien im weiter führenden Text schließlich richtig wiedergegeben.

    Als „Abonnementüberläufer“ der Zeitschrift Astronomie-Heute zu Sterne und Weltraum hat mich das höhere wissenschaftliche Niveau durchaus begeistert. Dennoch sollten meiner Meinung nach die Artikel nicht nur wissenschaftlich klingen, sondern vor allem korrekt sein und enthaltene Fachbegriffe und deren Definitionen richtig verwendet werden. Auch wenn es sich hierbei (nur) um einen einführenden Praxisbeitrag handelt, hat er durchaus ein Anrecht auf Richtigkeit.

    Mit freundlichem Gruß,
    Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kukat
  • Schützer des Nachthimmels

    04.01.2010, Dipl.-Ing. J. Woker, Koblenz
    Wir werden derzeit mit Umweltthemen überschüttet, mal ist ein neuer Schadstoff in der Frühstücksmarmelade, dann ein Gift in der Jeans, der Kühlschrank braucht zuviel Strom und die Bundesliga flimmert auf einem stand-by-belasteten Fernseher.

    Und dann kommen noch die Sterngucker und meutern wegen des zu hellen Himmels, untermauern das auch noch mit zweckdienlichen Argumenten wie Umweltschutz, Energieverschwendung usw.

    Damit sind wir wohl, um ein weiteres Bild zu bemühen, eher Mitläufer in einem Umweltmarathon mit vielen, vielleicht zu vielen, Teilnehmern, die Wahrnehmung des Einzelnen leidet darunter. Wenn man die Geschichte der Lichtschutzpetition verfolgt hat kann man schon den Eindruck bekommen, dass das Wohlwollen der Ausschußteilnehmer, ausser der Industrielobby, die jede Reglementierung die die technische Entfaltung begrenzt, ablehnt, durchaus gegeben war, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit herrschte, wie man damit umgehen sollte.

    Trotzdem verbuche ich das Geschehen als Teilerfolg, verbunden mit der Aufgabe dran zu bleiben, Hartnäckigkeit zu zeigen und entsprechend präsent zu sein, damit das Thema nicht untergeht. Die entsprechenden Aktivisten gibt es, unterstützen wir sie, nehmen wir ihre Themen auf und tragen sie in die Kommunalparlamente und Kreistage, dort wo wir als breitere Bevölkerung Einfluss nehmen können. Und untermauern so die Initiative, damit diese eine Wertigkeit erlangt, auf deren Basis der Gesetzgeber tätig werden kann!

    In diesem Sinne ...
  • Himmelsjahr 1945

    20.12.2009, Dr. Walter Carnuth, 94501 Aldersbach
    In dem Aufsatz über das "Kosmos Himmelsjahr" von Michael Gottwald (in SuW 1/2010, S. 92) wird behauptet, dass 1945 wegen des Zweiten Weltkriegs keine Ausgabe des "Himmelsjahrs" erschienen sei. Dies ist so nicht richtig. Ich besitze eine Wehrmachtsausgabe 1945 dieses Jahrbuchs, ein kleines, auf schlechtem Papier gedrucktes Heftchen im Format 14cm x 18cm. Meine Mutter hat es kurz nach dem Krieg, als es kaum astronomische Literatur gab, in einer Münchner Buchhandlung aufgestöbert.
  • Zum Astronomie-Defizit an den Schulen

    16.12.2009, Karl-Ludwig Bath, Emmendingen
    Den in SuW 01/2010 geäußerten Meinungen stimme ich weitestgehend zu. Es folgen einige ergänzende Anmerkungen.

    Zur Belastung der Schüler:
    Die Schüler haben bereits jetzt eine hohe Stundenbelastung, und durch die Einführung von G8 ist die Belastung noch größer geworden. Da ist ein weiteres Unterrichtsfach mit zusätzlichen Stunden nicht zu verantworten und auch nicht durchzusetzen. Welchem Unterrichtsfach sollen also zu Gunsten der Astronomie Stunden abgezogen werden? Die zugehörige Diskussion dürfte zu einem Aufschrei führen, aber kaum zu einem Ergebnis. Hierzu wären Ausführungen von Kollegen aus den neuen Bundesländern interessant.

    Lehrer für das Fach Astronomie?
    Deshalb sehe ich die Astronomie zumindest für die alten Bundesländer kurzfristig nicht als Pflichtfach, selbst bei Interesse und Engagement nicht. Ein weiterer Grund ist das Fehlen von Astronomie-Lehrern: (1) Es gibt fast keine astronomiekundigen Lehrer. Nach meinen Erfahrungen hat kaum ein Lehrerkollege, selbst unter den Naturwissenschaftlern, auch nur rudimentäre Kenntnisse der Astronomie. Entsprechend groß sind die Hemmungen, sich hier sozusagen auf Glatteis zu begeben. Um sich in die Astronomie einzuarbeiten, fehlt es fast allen an Zeit, Mut und Anleitung. (2) Selbst im Physikstudium kommen astronomische Themen praktisch nicht vor. So dass die künftigen Physiklehrer derzeit auch keine astronomischen Kenntnisse mitbringen, die sie weitergeben könnten. Von Kollegen anderer Fächer ganz zu schweigen. (3) Vermutlich gebiert sich die Unkenntnis fort, so dass auch die meisten Physik-Professoren nicht die wünschenswerten Kenntnisse in Astronomie/Astrophysik haben, die sie ihren Studenten weitergeben könnten.

    Kurzfristige Abhilfen:
    Soll kurzfristig Abhilfe geschaffen werden, so sind die vorhandenen Ressourcen verstärkt zu nutzen und zu fördern. Das sind: (1) Eine verstärkte Unterstützung des ohnehin großen Engagements der Planetarien und Volkssternwarten durch die öffentliche Hand. (2) Ein Intensivieren der Lehrerfortbildung in Sachen Astronomie und Astronomie-Unterricht durch die etablierten astronomischen Institute. (3) An den Universitäten könnten die Angebote an Vorlesungen durch Fachastronomen ausgeweitet werden. (4) Dann könnten Astronomiekurse zumindest für Physik-Studenten zur Pflicht gemacht werden.

    Ich selbst habe in meinem Physikunterricht astronomische Themen ständig und mit großem Erfolg eingebunden. Das klappt in fast allen Teilgebieten der Physik. Insbesondere werden unsere alltäglichen Maßstäbe ganz erheblich ausgeweitet: Längenskalen, Zeiträume, Temperaturen, Dichten, Magnetfelder und anders mehr.

    Etwas zum Lachen? „Sonnenfinsternis ist dann, wenn die Sonne zwischen Erde und Mond steht.“ ...

    Karl-Ludwig Bath, Emmendingen
    www.sternfreunde-breisgau.de, www.ias-observatory.org
  • Amateurastronomen und das Finanzamt, Teil 2

    10.12.2009, Manfred Holl, Hamburg
    Antwort auf den Leserbrief von Thomas Klette vom 9.11.2009

    Das Thema Finanzamt kommt spätestens dann ins Spiel, wenn man beispielsweise Artikel oder Bilder in SuW veröffentlicht und dafür ein Honorar bekommt. Dieses muss als steuerliche Nebeneinkunft abgerechnet werden, mit der Möglichkeit, dann auch damit im Zusammenhang stehende Aufwendungen absetzen zu können.

    In allen anderen Fällen, also wenn man nicht für irgendwas ein Honorar bekommt, hat man keine Aussichten, sein Hobby von der Steuer abzusetzen.

    Allerdings sollte man auch nicht auf die Idee verfallen, dass man die Honorare gegenüber dem Finanzamt einfach nicht angibt. Bei einer Betriebsprüfung beim Verlag können im Nachgang auch schon mal die Steuerbescheide derjeniegen geprüft werden, die vom Verlag Geld bekommen haben!
  • Wer mehr möchte, muss nicht Profi werden…

    20.11.2009, Thomas Eversberg, Bonn
    Dass Amateurastronomen mittlerweile auf sehr hohem Niveau arbeiten, wird auch von der bezahlten Forschung erkannt. In diesem Sinne spiegelt das Editorial diese Entwicklung korrekt wider. Ob jemand sich als Hobby- oder Amateurastronom bezeichnet, ist innerhalb der Hobby/Amateurgemeinschaft nachrangig, da dies nichts über die Fähigkeiten und Leistungen der entsprechenden Person aussagt.

    Man muss Begriffe aber auch in ihren etymologischen Kontext einordnen. Sobald man mit der eigenen Arbeit in einen Dialog mit einem anderen Umfeld (z.B. der Profiastronomie) tritt, spielt die Etymologie eine Rolle; man muss sich auf Begrifflichkeiten einigen. Das ist schwer, und noch heute werden „Amateurbeobachtungen“ skeptisch auf den Prüfstand gestellt, von einem „Hobby“ ganz zu schweigen (Herr Klette bestätigt in seinem Leserbrief dieses Problem implizit mit seiner Unterscheidung, hier allerdings zugunsten des „Hobbyastronomen“). Insofern, und nur hier, ist die Unterscheidung zwischen Hobby- und Amateurastronom hilfreich und notwendig. Dass es eine Grenze in der Arbeit von Astronomen und Hobbyastronomen geben muss, ist nach meiner Erfahrung falsch (ich arbeite als Amateur mit den Profis zusammen). Ich erinnere daran, dass die Unterscheidung zwischen Amateur- und Profiforscher erst im 19. Jahrhundert mit dem Aufbau von Forschungseinrichtungen etabliert wurde (siehe z.B. Alexander v. Humboldt). Für den Hobbyfotografen gilt oben Genanntes i.d.R. nicht, weil es (bisher) kaum eine Zusammenarbeit mit den Profis gibt.

    Die berechtigte Frage, ob die amateurastronomische Arbeit von der Steuer abgesetzt werden kann, wird wohl ungelöst bleiben. Immer mehr Vereinigungen stellen sich aber aktiv auf das vorhandene Steuersystem ein und nutzen die Gemeinnützigkeit als adäquates Hilfsmittel.

    Wenn jemand mehr möchte als nur in den Himmel zu schauen, ist das auch als Amateur auf höchstem Niveau möglich und es ist daher nicht hilfreich, auf den regulären Weg zum Profi zu verweisen. Wie öde wäre unsere Theaterlandschaft, würden wir nur studierte Schauspieler auf den Bühnen sehen…
  • War es nun Zufall oder Plan?

    15.11.2009, Maximilian Bahnmüller, Stabio Schweiz
    Rudolf Kippenhahn, ein ganz Großer seiner Gilde, hat vor einigen Jahren einen grandiosen Aufsatz in SuW geschrieben, den ich nie vergessen habe. Es ging dabei um das, was kurz nach dem Urknall im Universum geschah. Speziell hat Kippenhahn die unfassbare Präzision der kosmischen Konstanten geschildert, die das Universum zu dem werden ließ, was es heute ist. Weiterhin schrieb er, dass selbst die minimalste Abweichung in der Präzision dieser Parameter den totalen Kollaps des ganzen bedeutet hätte, und das Universum zu einer wüsten Öde verkommen wäre.

    Zum Schluss schrieb Kippenhahn noch sinngemäss folgendes: "Natürlich kann ich mir vorstellen, dass das ganze nach einem Schöpferplan abläuft. Ich respektiere die religiöse Betrachtungsweise. Aber sie gehört nicht hierher, es ist eine andere Fakultät". Vor 50 Jahren hätte ihn die Zunft der Wissenschaften für so eine Aussage wohl geteert und gefedert. Aber das tat man heute offenbar nicht.

    Was ist also in der Zwischenzeit geschehen? Hat Gott in unser wissenschaftliches Denken Einzug gehalten? Fast sieht es danach aus. Immer mehr hochkarätige Wissenschaftler reden vom "Mind of God", von einem "Schöpferwesen" das nicht mehr ernsthaft auszuschließen ist, usw. usw.

    Es entsteht unweigerlich der Eindruck, dass unser momentanes Bestreben nur darin liegt, IHN zu finden und nachzuweisen. Aber woher kommt diese Gottgläubigkeit? Ist das Überzeugung oder Ohnmacht, weil wir vor verschlossenen Türen stehen, die wir so gerne öffnen würden, aber nicht können? Hat das, was wir uns in den letzten 50 Jahren an Wissen erarbeitet haben, zu der Überzeugung geführt, dass das ganze möglicherweise kein Zufall ist, sondern ein ungewöhnlich raffinierter Plan?

    Fragen, auf die es keine Antworten gibt. Aber wahrscheinlich ist es so, dass wir in den letzten Jahren wohl etwas nachdenklicher geworden sind. Und vielleicht auch ein bisschen ohnmächtiger.

  • Eine Supernova baut sich auf - Erratum

    10.11.2009, Dr. Robert H. Schertler
    zu SuW 11/2009, 26 ff: Eine Supernova baut sich auf

    Auf Seite 27 des Artikels, mittlere Spalte, letzter Absatz, steht geschrieben: „Zwar kostet es sehr viel Energie, ein Elektron mit einem Proton zu einem Neutron zu verschmelzen, da sich die beiden elektrisch abstoßen.“

    Die Coulomb-Kraft zwischen Elektron und Proton wirkt nicht abstoßend, sondern anziehend. Dennoch verschmelzen Elektronen nicht ohne weiteres mit Protonen zu einem Neutron. Die Ruhemasse des Neutrons ist um 2,5 Elektronenmassen höher als die Ruhemasse des Protons. Durch den Gewinn einer (Ruhe-)Elektronenmasse fehlen immer noch 1,5 Elektronenmassen (= 0,76 MeV), um die Ruhemasse des Neutrons zu erreichen. Es kostet daher tatsächlich sehr viel Energie, damit ein Elektron mit einem Proton zu einem Neutron reagiert. Diese Energie muss das mit dem Proton reagierende Elektron mitbringen. Dies geschieht beim Kollaps des Sterns. Beide Teilchen reagieren über die schwache Wechselwirkung zu einem Neutron (und einem Elektron-Neutrino, damit die Leptonenzahl erhalten bleibt). Der überwiegend aus Neutronen bestehende Kern kontrahiert schließlich durch seine Gravitation noch etwas weiter, bis er durch den Fermi-Druck der Neutronen stabilisiert wird.

    Freundliche Grüße
    Dr. Robert H. Schertler
    A-5280 Braunau am Inn, Salzburger Straße 4
  • Amateurastronomen, Hobbyastronomen und das Finanzamt

    09.11.2009,
    Ich möchte das Editorial von SuW 11/2009 (S.5) kommentieren.
    Trotz meines Respekts und meiner Anerkennung für die Leistungen der vielen Hobbyastronomen teile ich nicht jede Ansicht des Chefredakteurs. Ich bezeichne mich als Hobby- und nicht als Amateurastronom und wehre mich auch entschieden dagegen, als Amateurastronom bezeichnet zu werden.

    Was den Hobbyastronomen antreibt, hat Herr Reichert ja sehr genau beschrieben. Und das sollte meiner Meinung nach auch ausreichen, denn so bleibt ein Hobby eben ein Hobby. In diesem Sinne verweise ich auf den Artikel ,,Vom Aussterben bedroht: der Homo Sapiens Astronomicus - eine kleine Denkschrift" von Susanne M. Hoffman im VdS Journal Nr.30 III/2009, der sehr deutlich aufzeigt, warum es eine Grenze in der Arbeit von Astronomen und Hobbyastronomen geben muss.

    Die Frage nach der steuerlichen Absetzbarkeit der Aufwendungen für dieses Hobby sollte deshalb erst gar nicht weiterverfolgt werden! Wir betreiben dieses Hobby freiwillig, so wie viele andere Menschen ihre Hobbys freiwillig betreiben. Warum sollte der Hobbyastronom nun seine Aufwendungen steuerlich geltend machen dürfen? Was unterscheidet ihn z.B. vom Hobbyfotografen?

    Viele haben Jahrelang auf ,,Ihr" Beobachtungsgerät gespart und erfreuen sich deshalb umso mehr, damit den Sternenhimmel zu durchmustern. Bevor wir also nach steuerlicher Absetzbarkeit schreien, sollte an den entsprechenden Stellen die Frage gestellt werden, ob die Preise für dieses Hobby immer gerechtfertigt sind. Ein kleiner Geldbeutel hätte auch keine große steuerliche Absetzbarkeit zu erwarten.

    Wir sollten also Hobby weiterhin Hobby sein lassen. Wer mehr möchte, sollte versuchen Profi werden. Wenn die Profis etwas übersehen, was der Hobbyastronom findet, dann ist das lobenswert, aber in anderen Bereichen gibt es das bestimmt auch. Respekt und Anerkennung dieser Leistungen sind doch Lohn genug!

    Thomas Klette, Frankfurt a.M.

  • Alles wird Spekulation bleiben

    04.11.2009, Maximilian Bahnmüller
    Na ja, mit den erdähnlichen Planeten ist es so eine Sache. Finden wird man sie möglicherweise schon, aber ob diese dann auch "zweite Erden" sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Man muss heute davon ausgehen, dass unsere Erde wohl ein einmaliger Glücksfall oder zumindest eine Rarität im Universum darstellen könnte. Zu einmalig und singulär sind die kosmischen Komponenten und Bedingungen, mit denen sie entstehen konnte. Dazu gehören ihre praktisch kreisrunde Umlaufbahn um die Sonne, ihr atypisch großer Mond (Schwesterplanet), der die Erdachsenlage stabilisiert usw. usw.

    Man sollte also vorsichtig sein, gefundene erdähnliche Planeten als "zweite Erden" einzustufen. Die Kepler-Sonde misst in Sonnensystemen, die Hunderte von Lichtjahren entfernt liegen, und deshalb ist es gewagt, solche Prognosen stellen. Vor 50 Jahren glaubte man auch, dass auf dem Mars - und er liegt nach kosmischen Massstäben direkt vor unserer Haustür - zumindest eine niedrige Vegetation vorherrscht. Als man schlussendlich dann hinflog, musste man feststellen, dass auf dem Mars nicht mal ein "Halbzeller" sein Unwesen treibt.

    Fazit: Um nicht nur auf Spekulationen bezüglich erdähnlichen Planeten angewiesen zu sein, müssten wir in Sonnensysteme reisen können, die unfassbar weit entfernt liegen. Aber das können wir nicht, und das werden wir (wahrscheinlich) auch niemals können.


  • Simulierte Echtzeit-Reise zum Mars

    23.10.2009, Maximilian Bahnmüller
    Der letzte Satz in diesem Artikel ist bezeichnend.

    "......können aber sicher sein, wieder auf die Erde zurückzukehren."

    Wenn die Marsmission wirklich einmal zustande kommt, dann wird das ein HIMMELFAHRTSKOMMANDO 1.Klasse. Auf den Mars herrschen extrem Lebensfeindliche Bedingungen, die schon beim kleinsten technischen Defekt den Tod der Besatzung herbeiführen können. Doch selbst wenn die Besatzung der Mission zur Erde zurückkehren sollte, weiss man nicht, ob sie gravierende gesundheitliche Schäden erlitten haben.

    Lohnt es sich also, so ein immenses Risiko einzugehen, speziell für einen Planeten, der nicht nur tot, sondern sogar mausetot ist? Ich glaube nicht, denn für die wissenschaftlichen Erkenntnisse die bei so einer Mission erzielt werden, kann man auch Roboter einsetzen. Dazu muss man keine Menschenleben aufs Spiel setzen.
  • Kein Geld für amerikanische Mondfahrt

    09.10.2009,
    Nun ja, nachdem die Bankster die Milliarden gefressen haben, ist für die Forschung nichts mehr übrig. Nur weiter so, möchte man dazu sagen.

    Wolfgang Grassmann, Nidda -

    Es ist eindeutig, dass den Amerikanern das große Geld für große Aufgaben in der Raumfahrt fehlt. Die Gründe sind zwar hier nicht genannt worden – aber sie sind klar: In der Bush-Ära wurde zu viel Geld für die Kriege ausgegeben. Es reicht jetzt nicht mal mehr für pünktliche Nachfolger der Space Shuttle.

    Klaus Deistung, Wismar -

    Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen. Da werden Billionen Dollar in dubiose Bankengeschäfte gepumpt, damit ein krankes Geldsystem weiterbestehen bleibt - und sicherlich bald wieder mit frischem "Blut" versorgt werden muss.

    Wer sich entspannt zurücklehnt und nur kurz darüber träumt, was man mit all dem Geld hätte machen können, das weltweit dafür rausgeschmissen wurde, kommt sicherlich den Tränen nah. Und damit meine ich jetzt nicht nur das Geld, was man sinnigerweise für Forschung und Technik hätte ausgeben können. Auch vielen Menschen hätte damit geholfen werden können.

    Jürgen Mischke, Hille
  • Was ist gefährlicher: Sonne oder kosmische Strahlung?

    30.09.2009, Frank Lorenz , Reinshagen
    Anfrage: Was ist für die Astronauten in der ISS und bei Raumflügen gefährlicher, die kosmische Strahlung oder die Strahlung der Sonne und des Sonnenwindes?

    Gruß
    Stellungnahme der Redaktion

    Es ist eindeutig die Sonne. Wenn es während des solaren Riesen-Sturms von 1859 schon Astronauten gegeben hätte,
    wären sie binnen weniger Stunden an der Strahlenkrankheit gestorben, ausgelöst durch energiereiche Protonen von der Sonne. Bei einigen weiteren sehr starken solaren Stürmen der letzten 150 Jahre wären sie so stark belastet worden, dass ihre Lebenserwartung aufgrund späterer Strahlenkrebse bedeutend reduziert worden wäre.




    Die allgemeine kosmische Strahlung ist zwar eine erhebliche Strahlenbelastung für Langzeit-Astronauten, aber selbst die "normalen" solaren Flares und koronalen Massenauswürfe um und nach den Sonnenfleckenmaxima sind in ihrer Gesamtheit der größere Faktor.




    Quelle: Vortrag von Prof. Henrik Lundstedt (Lund, Schweden) bei einer Tagung in Heidelberg im September 2009.

  • Rotverschiebung der Gamma-Bursts?

    28.09.2009, Dr. Hans-Joachim Knops, 40789 Monheim
    Bei der Lektüre des Artikels über Gammastrahlenausbrüche und ihre Lokalisierung und Vermessung der Afterglows mit immer neuen Rotverschiebungsrekorden fragte ich mich, wie es denn mit der Rotverschiebung der Gammabursts selbst steht, die ja auch eine entsprechend weite Reise durch Raum und Zeit hinter sich haben und eventuell auch eine Rotverschiebung erfahren müssen. Ist dise Überlegung richtig und wenn ja, bis in welche Frequenz- bzw. Wellenlängenlängenbereiche reichen die Rotverschiebungen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Ja, auch die Gammastrahlung der Bursts selbst
    ist rotverschoben. Die Rotverschiebung betrifft elektromagnetische
    Strahlung jeglicher Wellenlänge bzw. jeglicher Energie absolut
    gleichermaßen.
    Nur: Da es sich bei der Gammastrahlung der Bursts um Strahlung ohne
    scharfe Spektrallinien handelt, kann man aus ihr selbst keine
    Rotverschiebung bestimmen. Einzig aus diesem einen Grund muss man das
    Nachglühen (afterglow) in anderen Spektralbereichen verwenden, um
    herauszufinden, wo und wann im Universum die Explosion stattgefunden hat,
    deren Strahlung wir heute empfangen.

  • Apollo, 40 Jahre danach

    28.08.2009, Bernd Moeller, Forststraße 18, 99842 Ruhla
    Als die Apollo-Flüge stattfanden, erwarteten viele, dass bald auch bemannte Flüge zu Nachbarplaneten erfolgen würden.
    Dies ist, wie bekannt, nicht geschehen .
    Auch war das Interesse der breiten Öffentlichkeit bei den
    letzten Flügen gering. Die Menschen hatten sich daran
    gewöhnt. Es war keine Sensation mehr.
    Immer mehr wurde die Frage nach den Kosten gestellt
    und bald traten Leute auf, die die Mondflüge als
    grossen Bluff bezeichneten.
    Heute nach 30 Jahren sieht man erst im Rückblick, welche
    großartige technische Leistung mit den Flügen zum Mond
    erbracht wurde und welchen Mut die Astronauten erbracht haben.
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