Artikel von H. Joachim Schlichting

Das Springkraut kann seine Samen meterweit schleudern. Dazu nutzt es die elastische Energie eines ausgeklügelten Systems winziger Federn.

Selbst transparente Objekte verraten sich oft noch durch Licht­reflexionen. Nanostrukturen können die Oberflächen entspiegeln und so nahezu unsichtbar machen.

Krümmt man Holzstäbe oder Spagettibündel über ihre Belastungsgrenze hinaus, zersplittern sie meist in mehr als zwei Teile. Warum?

Drückt ein Luftstrom gegen einen aufgespannten Flüssigkeitsfilm und wölbt ihn genügend stark ein, schnüren sich kugelförmige Teile ab – Seifenblasen!

Im Sonnenlicht erstrahlen viele Insekten in buntem metallischen Glanz. Er kommt nicht etwa von Farbpigmenten, sondern von dünnen Strukturen im Panzer und den Flügeln.

Treffen flache Kiesel unter kleinem Winkel auf eine Wasseroberfläche, wirkt diese wie eine Sprungschanze. Das kann sich einige Male wiederholen.

Einige seiner erstaunlichen Eigenschaften verdankt der Spinnenfaden einer Flüssigkeitshülle. Diese hält das Seidengeflecht in Form und macht es zugleich elastisch.

Schneeflächen schmelzen oft ungleichmäßig und hinterlassen Vertiefungen. An exponierten Stellen sammeln sich Verunreinigungen. Beide Prozesse hängen eng zusammen.

Irdische Feuerwerke und die Leuchterscheinungen des Alls haben eines gemeinsam: Ihre bunten Farben verraten die chemische Zusammensetzung der Materie.

Statt einfach nur spiegelglatt zu werden, bilden frierende Wasserflächen oft seltsame Strukturen – geformt durch die wechselhaften Bedingungen in dieser sehr speziellen Umgebung.