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Kompaktlexikon der Biologie: Morphin

Morphin, Morphium, wichtigster Vertreter der Opiumalkaloide, der von F.W.A. Sertürner (1783-1841) im Jahr 1806 als erstes Pflanzenalkaloid isoliert wurde. Strukturell leitet sich M. vom Isochinolin ab und besitzt das Grundgerüst des Phenanthrens. Auch heute noch wird M. aus Opium und Mohnstroh gewonnen und dient hauptsächlich (80 %) zur Herstellung von Codein, das durch Methylierung von M. entsteht. M. gehört zu den wirksamsten, zentral angreifenden Schmerzmitteln (Analgetika). Es wirkt dämpfend auf das Atemzentrum und den Hustenreiz und hemmend auf die Darmperistaltik. Je nach Dosis wirkt M. hypnotisch, narkotisch bzw. in hohen Dosen toxisch und letal (Tod durch Atemlähmung). Aufgrund der Gefahr körperlicher Abhängigkeit (Sucht) wird M. nur noch begrenzt in Form seines Hydrochlorids als Schmerz stillendes Mittel verwendet. (Heroin)

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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