Direkt zum Inhalt

Astronomie der Bronzezeit: Rhythmen des Kosmos

Am 23. Februar 2002 beschlagnahmte die schweizerische Polizei in einem Baseler Hotel in einer krimireifen Aktion sensationelle Relikte aus der Bronzezeit. Das bedeutendste Stück war zweifellos die Himmelsscheibe von Nebra. Die Schatzgräber hatten sie im Juli 1999 auf dem 252 Meter hohen Mittelberg im Burgenlandkreis mit einem Metalldetektor aufgespürt und das runde, 32 Zentimeter im Durchmesser große Objekt zunächst für einen alten Eimerdeckel gehalten – die Scheibe war so verdreckt, dass keine Details zu erkennen waren.
Erst später entpuppte sie sich als archäologische Sensation, stellt sie doch die älteste konkrete Darstellung des Nachthimmels dar. Hans Christian Wunderlich vom Landesamt für Archäologie in Sachsen ist es gerade erst gelungen, einem der Schwerter ein winziges Stück Holz zu entnehmen und mit Hilfe der Radiokarbonmethode zu datieren. Sein Ergebnis: Die Schwerter stammen aus dem 16. Jahrhundert v. Chr.

Wolfhard Schlosser, seines Zeichens Professor für Astronomie an der Ruhr-Universität-Bochum schreibt in ABENTEUER ARCHÄOLOGIE 4/2004 über die neuesten Erkenntnissen zu dieser bronzezeitlichen Darstellung von ‚Sonne, Mond und Sternen‘. Anders als andere Bildnisse dieser Art stellt sie den Himmel dokumentarisch dar. Auf der Himmelsscheibe von Nebra ist eine nüchterne, wenngleich idealisierte reale Situation am Himmel zu sehen, deren Deutung indes schwierig ist.

Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: epoc, 4/2004
Ein Beleg wird erbeten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.