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Kommentare - - Seite 906

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Noch immer unsauber

    29.03.2012, BLugger
    Ich habe mich wie Hockenberry sehr an den Formulierungen gestoßen und finde sie nach wie vor irreführend - "nach der das Geschlechterverhältnis durch die Umweltbedingungen während der Schwangerschaft mitbestimmt wird". Das klingt wie ein Mega-Epigenetischer-Effekt. Fast schon so, als müssten genetische Männer sich zu Frauen wandeln.
    a) Geht es doch wohl eher um die Mangelernährung zum Zeitpunkt der Befruchtung
    b) Wenn doch während der Schwangerschaft, so kann dies nur bedeuten, dass mehr männliche Föten und Embryos zu Fehlgeburten führten.
    Um es sauber zu machen, empfehle ich, da offensichtlich das Paper selbst keinen Aufschluss ergibt, auf den Begriff Schwangerschaft zu verzichten und dahingehend zu korrigieren, dass in Hungerszeiten eben mehr Mädchen *geboren* werden als Jungs.
    Stellungnahme der Redaktion

    Hallo BLugger,



    danke für's Nachhaken - und siehe meine Antwort an Herrn Weber, der etwas schneller mit seiner Zuschrift in die selbe Richtung gezielt hat.



    Wie gesagt (zu a)), lässt die Datenauswertung höchstens den Schluss zu, dass eine Überlappung von Phasen der Hungersnot mit Schwangerschaften (und auch mit dem Zeitpunkt der Befruchtung und einer gewissen Zeit vorher) offenbar dazu führt, dass das durchschnittliche Verhältnis von neugeborenen Jungen zu Mädchen sich verändert.



    Den Ausweg "in Hungerszeiten werden eben mehr Mädchen *geboren* als Jungs" wollte ich auch nicht wählen: Gerade am Ende des ausgewerteten Zeitraums (dem Geburtstermin) war die Hungersnot wohl bereits vorbei. Das kann bedeuten, dass der Zeitpunkt der Befruchtung ausschlaggebender ist - beweist aber nichts, weil die Daten dafür wieder nicht ausreichen. (Mich würde interessieren, aber das nur am Rande, ob man bei den Daten tatsächlich einen Stichtag festmachen konnten, an dem eine Hungersnot für eine einzelne Befragte "endete")



    Viele Grüße, Ihre Spektrum.de-Redaktion/jo

  • Genetik?

    29.03.2012, Daniel Weber
    Ich finde es sehr problematisch, dass im Artikel immer von einer Geschlechtsbestimmung *während* der Schwangerschaft - durch Hunger - gesprochen wird. Soweit ich in Schule und Studium gelernt hab, ist das Geschlecht beim Menschen genetisch determiniert und kann daher nach der Empfängnis nicht mehr verändert werden. Es ist wohl sinnhafter, davon zu sprechen, dass Hunger allgemein eine Befruchtung mit X-Chromosom-tragenden Spermien fördert - zumindest wäre das wissenschaftlich ernster zu nehmen, als eine unterstellte, nachträgliche genetische Umprogrammierung von Y auf X.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Weber,



    danke für die Zuschrift. Tatsächlich sollte nicht der Eindruck entstehen, dass der Ernährungszustand während der Schwangerschaft über irgendeinen Mechanismus das Geschlecht des Ungeborenen verändert - das ist natürlich nicht der Fall.



    Leider ist die Methodik der Studie nicht ausgelegt, darüber zu entscheiden, ob die mögliche Verschiebung des Geschlechterverhältnisses aller erfassten Neugeborenen durch Hunger erfolgt, weil bei der Befruchtung weniger männliche Kinder gezeugt werden - oder weil am Ende der Schwangerschaft mehr weibliche Kinder überlebt haben und geboren werden. Beides wäre denkbar.



    Viele Grüße, Ihre Spektrum.de-Redaktion/jo


  • "Schuld sind Deine Eltern, die haben Dich nicht im Dreck spielen lassen!"

    29.03.2012, RS
    Die genetische Prädisposition zu Allergien und erhöhten IgE-Antikörpern im Zusammenhang mit der sogenannten Atopie ist wissenschaftlich anerkannt.
    Ebenso die enge Verknüpfung von Darm und Immunsystem.
    Auch ich habe viel draußen und "im Dreck" gespielt als Kind.
    So einfach, wie viele es behaupten, ist es leider nicht.

    Tatsächlich keimfrei kann ein Kind überhaupt nicht aufwachsen, selbst, wenn die Eltern auf Hygiene achten, was in Bezug auf Helicobacter Pylori auch alles andere als schlecht für das Kind wäre.
  • Entscheidung über das Geschlecht während der Schwangerschaft?

    29.03.2012, Hockenberry
    Das ist mir neu, dass die Bedingungen WÄHREND der Schwangerschaft über das Geschlecht des Menschen entscheiden. Ich hätte wetten können, das würde im Moment der Befruchtung passieren.
    Stellungnahme der Redaktion

    Hallo Hockenberry,

    Wohl wahr, das Geschlecht des gerade gezeugten Kindes entscheidet sich im Moment der Befruchtung - ich habe noch einmal rasch über meine missverständlichen Sätze im Text gebügelt, vielen Dank!

    Natürlich ging es im Text um die Möglichkeit, dass die Bedingungen während der Schwangerschaften in einer Zeitspanne das Geschlechterverhältnis der in dieser Periode dann geborenen Neugeborenen verändern. Diskutiert wird etwa, dass männliche Embryos eine Unterversorgung der Mutter weniger gut tolerieren und unter diesen Bedingungen häufiger sterben.


  • ADHS und Einschulung

    28.03.2012, triguna
    In diesem Zusammenhang finde ich es für die Eltern und die Kinder äußerst schwierig, mit der Diagnosestellung so lange - bis nach der Einschulung - zu warten. Unreife kann man auch vorher schon feststellen und hoffentlich als Fachmann von ADHS unterscheiden, außerdem beginnt in den Kindergärten im letzten Halbjahr schon eine gewisse spielerische Vorbereitung auf die Schule, warum kann man da nicht mit den Kindergärten zusammenarbeiten? Da kann man vielleicht sogar noch besser feststellen, wieweit sich das Verhalten erstreckt.

    Auch die ausländischen Kinder werden in deutscher Sprache frühzeitig gefördert und bei Kindern, wo man ADHS vermutet, sollte man doch auch schon frühzeitig versuchen, die Weichenstellung zu ändern. Unser Sohn ist davon betroffen gewesen und wir haben Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sein Verhalten aufzufangen, viel Bewegung, aber auch Regeln setzen, malen - leider Gottes, denn irgendwann muss er ja auch schreiben lernen, Geduld und liebevolle Zuwendung - eine Nervenprobe. Er hatte eine Ergotherapie - ich empfand das als Hilfe zur Erziehung und wichtig, auch eine Beratung durch die Kinderpsychologin, weil man manchmal einfach nicht weiß, wie und womit man helfen kann.
    Daher finde ich für die weitere Entwicklung die frühzeitige Diagnose (und sei es "Verdacht auf...") sehr wichtig, um frühzeitig etwas zu unternehmen und zu ändern. Das hat doch die besten Erfolgsaussichten.
  • Dekadente Selbstzerstörung

    28.03.2012, Axel Siegler
    Ob nun der Klimawandel oder der Atomausstieg, Rattenfänger lassen eben nichts unversucht, um mit irrationalen Ängsten unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand hinzurichten!


    [Gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien, waren einen freundlichen Umgangston und unterlegen Ihre Meinung mit Argumenten. Vielen Dank! (jo/Spektrum.de)]
  • Ököphantasten

    28.03.2012, Tilo Friedrich
    Nur weil wir unsere Angst nicht in den Griff kriegen, ist es schon sehr bequem, die Atmosphäre als Endlager zu benutzen. Davon gehen nur die unter, die wir in unserer Arroganz sowieso nicht sehen - die Armen am anderen Ende der Welt. Also lasst uns fossil feuern, was das Zeug hält, statt neue KKW zu bauen, wo es allein aus physikalischen Gründen keinen GAU mehr geben kann! Vernünftige NACHHALTIGE Umweltpolitik sieht anders aus!
  • Freiheit Andersdenkender

    28.03.2012, Roland Schröder
    Hält Herr Wetzel Herrn Schröder für selbstgerecht? Es ist doch wohl unbestritten, dass jeder aus seiner persönlichen Einbindung in Zwänge und Freiheiten heraus urteilt. Sogar Herr Wetzel.
  • Allein in der Welt?

    28.03.2012, Dr. Peter Ziegler
    Zitat: "Mit der Reaktion auf den Unfall in Fukushima steht die Bundesregierung in Europa und der Welt ziemlich isoliert da."

    Und in Japan, DEM Land der Kernenergie, stehen ALLE Kernraktoren bis auf einen still! Die jeweiligen Regionalregierungen sind nicht bereit, die wegen Wartungsarbeiten abgeschalteten Raktoren wieder ans Netz gehen zu lassen. SOOO allein stehen wir also nicht - und wieviele Staaten haben erst gar keine Kernreaktoren gebaut?

    Je schneller aus der Kernenergie ausgestiegen wird, desto geringer die Gefahr eines Super-GAU. Und dass diese Gefahr sehr konkret ist, beweisen die Unfälle der letzten Zeit.
  • Immer sind die Anderen schuld!

    28.03.2012, Horst Wetzel
    @ Roland Schröder
    Nun das ist eine selbstgerechte Form sich nicht mit Argumenten der Anderen auseinander zu setzen!
    Als gelernter DDR-Bürger kenne ich das! Mit der Losung von Rosa Luxemburg "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden..." (http://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Luxemburg) hat sich die Opposition dagegen zur Wehr gesetzt. Erfolgreich!
    Sachlichkeit ist notwendig, ideologische Verbrämung ist nicht zielführend!
  • Ein einsamer Rufer in der Wüste

    28.03.2012, Fritz Kronberg
    Wenigstens gelegentlich kommen im Spektrum in Fragen der Kernenergie auch einmal Stimen der Vernunft gegen den von grünen Hysterien bestimmten Mainstream der öffentlichen Meinung zu Wort. Dieser teure Schwachsinn (übereilter Ausstieg) ist mit hoher Wahrscheinlichkeit (da Frau Merkel ja durchaus des Denkens fähig ist) lediglich auf den Wunsch der Kanzlerin nach einer weiteren Koalitionsoption nach den kommenden Wahlen zurückzuführen. Sachliche Gründe gibt es dafür nicht. (Siehe oben).
  • Eine Frage der Perspektive

    28.03.2012, Roland Schröder
    Fragen Sie jemanden, der sein Geld für Forschungen von der Bundesregierung bekommt,gelangt er zu anderen Antworten, als wenn er es von den klassischen Energielieferanten bekommt. Fragen Sie die Frösche, ob der Sumpf trockengelegt werden soll, brauchen Sie die Antwort gar nicht abzuwarten.

    Wenn alle Beteiligten wirklich wollten und alles in ihrer Macht stehende dazu täten, würde die Energiewende in zehn Jahren gelingen. Leider stehen zu viele auf der Bremse. Die Politik aus Geldmangel und die Energielobby aus wirtschaftlichen Gründen. Ist eine Energiewende in zehn Jahren möglich? Theoretisch: ja, praktisch: nein.
  • Vier Dimensionen

    27.03.2012, Dr. Franz Peter Schmidt, Frankfurt

    Es war wieder einmal schön zu lesen, wie wenig wir eigentlich wirklich wissen, wobei ja schon der Begriff "wirklich" relativ zu sein scheint. Ich persönlich habe nichts gegen eine Raumzeit einzuwenden, die mehr als die vier Dimensionen aufweist, die sich unserer Wahrnehmung erschließen. Schließlich eröffnet sich dadurch die Möglichkeit, metaphysischen, religiösen, esoterischen oder parapsychologischen Themen einen Platz zu geben, wobei ich mich immer darüber amüsiere, wie mancher Physiker, der ein Phänomen wie die Quantenverschränkung nicht erklären kann, diesen Themen abgeneigt gegenübersteht.
  • Allergien und Antibiotika

    27.03.2012, triguna
    Mir ist selbst aufgefallen, dass ich nach Antibiotikatherapien Allergien entwickelt habe. Zur Zeit läuft bei mir noch eine Desensibilisierung gegen Frühblüher (Leidenszeit ist jetzt - besonders Birke "hatschi"). In meiner Kindheit am Stadtrand im Garten, Sandkasten, Regenwurmsammeln, Kastanien und Eicheln sammeln, "Stinkebach", Zelte aus Stöcken, Matsch und daraus "gekochten" Pseudokaffee :) habe ich nicht an Dreck gespart und war auch viel draußen. Trotzdem diese Allergien, also ich tippe als Urheber auf die Antibiotika, die meine schöne Darmflora hinweggerafft haben. Obligatorisch sollte dann wohl eine medikamentöse Unterstützung der natürlichen Darmflora nach Abschluss einer Antibiotikatherapie sein. Aber da soll es ja drei verschiedene Typen der menschlichen Darmflora geben (wenn nicht noch mehr) ...
  • Ingenieure reden anders als Buchhalter

    26.03.2012, Karl-Heinz Lewin, Haar
    Die Autorin Lera Boroditsky schreibt: "Wie meine Studentin Caitlin M. Fausey und ich 2010 herausgefunden haben, beeinflussen solche linguistischen Unterschiede die Rekonstruktion von Ereignissen ..." Nach meiner Beobachtung ist die aktive oder passive Beschreibung eines unabsichtlichen Missgeschicks unabhängig von der Sprache und drückt aus, ob das Subjekt in der 1. Person die Verantwortung für das Missgeschick übernimmt bzw. ob dem Subjekt in der 2. oder 3. Person die Verantwortung für das Missgeschick zugeschrieben wird.
    Ein Kind strenger Eltern wird auch im Deutschen (oder im Englischen) eher sagen: "Die Vase ist umgefallen und kaputt gegangen." Ein Erwachsener, der die Verantwortung übernimmt, sagt dagegen eher: "Ich habe leider die Vase umgestoßen." Möglicherweise wirken hier auch kulturelle Unterschiede, die sich schneller ändern als die Sprache. Ich erinnere mich jedenfalls daran, dass Kinder vor 50, 55 Jahren (ich war damals 8 bis 13 Jahre alt) in solchen Fällen noch häufiger die passiven Formen verwendeten als heutige Kinder.
    Auch das Beispiel von Cheneys Jagdunfall, bei dem er Whittington anschoss, belegt, dass es nicht die doch angeblich mehr aktiv beschreibende englische Sprache ist, die die zitierten gewundenen Sätze erzeugte, sondern der Wunsch, Cheney reinzuwaschen und "aus der Schusslinie zu nehmen".
    Ein anderer Aspekt ist die Denkweise, die nach meiner Beobachtung ebenfalls eine große Rolle spielt. Als Beispiel führe ich die Reden von Abgeordneten im Parlament an, soweit dort nur eine Sprache gesprochen wird. Obwohl alle Redner in derselben Sprache reden, beschreiben Konservative, Liberale, Grüne und Linke dieselben Sachverhalte doch oft sehr verschieden. Und Ingenieure reden anders als Buchhalter, sei es nun auf Spanisch oder auf Englisch.
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