Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 163

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Tiere Denken. Ist die Zeit reif zum Umdenken?

    01.12.2018, Thomas Bühlmann
    Tanja Neuvians Rezension kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihr Denkverhalten sich abmüht neue Blickwinkel zum Thema Tierverhalten und Tierschutz einzunehmen. Zu sehr binden sie die Fesseln der Schulmedizin und das Selbstverständnis den "Gebrauch" des Tieres als etwas Naturgegebenes anzuschauen. Nach ihr ist Massentierhaltung immer noch eine Frage der Ökonomie und nicht der Moral und damit ist sie in guter Gesellschaft von Politik und Verwaltung in Deutschland. "Im Kopf muss beginnen, was sich später durchsetzen kann". Eine Binsenwahrheit, der sich die Rezensentin nicht anschliesst. Und manchmal muss man über das übliche Mass der Argumentation hinausgehen, damit man den satten, selbstzufriedenen Menschen westlicher Prägung überhaupt erreicht. Das Buch ist jedem zu empfehlen. Nicht nur um den respektvollen Umgang mit dem Tier bestätigt zu wissen, sondern auch um die Stellung des Menschen in seiner Welt einzuordnen und besser zu verstehen. Denn wie der Mensch mit Tieren umgeht, verrät vieles über seine Gesinnung, sagte bereits Mahatma Gandhi. Es geht nicht nur um Tiere, sondern um die Warnung, dass wir auf dem besten Weg sind unsere Ressourcen nachhaltig und unwiederbringlich zu zerstören.
    Stellungnahme der Redaktion

    Was soll denn "Schulmedizin" sein? Medizin hilft dabei, Krankheiten und Verletzungen zu erkennen und zu behandeln sowie ihnen vorzubeugen. Was nicht dabei hilft, ist keine Medizin. Methoden, die für sich in Anspruch nehmen, Medizin zu sein, es aber nicht sind, sind Pseudomedizin (sie verstecken ihre Nichtwirksamkeit häufig hinter esoterischem Geschwurbel, das bedeutungsvoll klingen soll). Es spricht doch auch niemand von "Schulphysik", "Schulchemie", "Schulbiologie" oder "Schulmathematik", oder?

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • Der freie Senat für Bildung, Wissenschaft und Forschung als "Zweite Kammer" ?

    01.12.2018, Frank Mögling
    In der TV Sendung Panorama im ZDF vom 29.11.2018 ging es unter anderem darum, warum es so schwierig ist die aktuellen Klima Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung zum Beispiel im Bereich des drohenden Klimakollaps im Bewusstsein des politischen Denken und Handeln der Regierung wirkungsvoll zum tragen zu bringen, obwohl die Probleme bezüglich unserer weiteren menschlichen Existenz hinreichend bekannt sind.

    Allein die Essenz des Interview mit dem Klimaforscher Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber in der Sternstunde der Philosophie auf ARTE oder der Vortrag in der 3sat Teleakademie von dem Ornithologen Prof. Dr. Peter Berthold, sowie die Aufklärung durch die öffentlich rechtlichen und privaten Medien tragen das Potenzial in sich, uns angesichts der drohenden Gefahren durch die politische Handlungsunfähigkeit an den Rand der Verzweiflung zu treiben.

    Ergänzen wir die Klimapolitik noch durch die damit verbundene Sozialpolitik in unserer Gesellschaft, die ebenfalls in der Sternstunde der Philosophie auf ARTE im Interview mit dem Ökonomen Graeme Maxton, oder in der 3sat Teleakademie mit den Vorträgen von den beiden Soziologen Prof. Dr. Heinz Bude über die soziale Ungleichheit in der Zukunft und Prof. Dr. Oliver Nachtwey über die Abstiegsgesellschaft leicht verständlich erklärt werden, scheint ein Lobbyverbund in Form einer "Zweiten parlamentarischen Kammer" mit Sitz, Stimme und Gehör für einen freien Senat für Bildung, Wissenschaft und Forschung zwingend erforderlich.
  • Insektentod durch Mulchmähtechnik

    30.11.2018, Dieter Fend
    Was immer vergessen wird, ist die seit ca 20 Jahren überall und in eskalierenden Weise eingesetzte Mulchmähtechnik. Hier wird das Mähgut nicht mehr geschnitten - wie früher - sondern zerhäckselt. Samt allem Leben, das darin existiert. Besonders auf jenen Flächen, die lange Zeit den Insekten als Refugium dienten, wird heutzutage mit vielfältigster Technik gemulcht. Da wären nicht nur Weg - und Straßenränder, Brach - und Streuobstwiesen, Gärten und Parkanlagen, Verkehrsinseln wie Autobahndreiecke oder Kreuze und vieles andere mehr, nein - inzwischen werden auch steile Böschungen von Ufern und Dämmen mit ferngesteuerten Raupenhäckslern bearbeitet. Und das alles nur aus Gründen der Sauberkeit. Täter sind Städte und Gemeinden genau so wie Straßenmeistereien, Gartenbaufirmen oder Privatleute auf Sitzrasenmähern oder mit Motorsensen. Durch diese Technik sterben jährlich bestimmt mehr Insekten, als auf unseren Feldern, die sowieso meist mehr Wüste als Natur sind.Stoppt diesen Irrsinn - und die Insekten haben eine Chance
  • Eine neue Ökosau wird mal wieder durchs deutsche Mediendorf getrieben. Siehe Waldsterben & Co.

    30.11.2018, Markus Kraffczyk
    Kommentar 18 sagt zu dieser Form von Politik (ja, nicht Wissenschaft!) das Entsprechende. Ich habe hier im Nordwesten jedenfalls noch nie so viele Wespen, Hornissen, Falter, Schmetterlinge, Libellen etc. gesehen wie in diesem Jahr! An der Windschutzscheibe hängt auch noch genug Gnitzenbrei...
    Hier wird offensichtlich in unverantwortlicher und illegitimer Weise versucht, einer weiteren Reglementierung/Beschränkung und Verboten das Wort zu reden, um sie dann politisch leichter rechtfertigen und durchsetzen zu können. Die Hypersensibilisierung und Drangsalierung der Bevölkerung durch selbsternannte Eliten geht weiter und man muss sich fragen, wohin der ganze Wahnsinn noch führen wird.
  • Wahnsinn :( :(

    29.11.2018, rap
    Aber es gibt in Deutschland ein einfache Lösung sowohl für den Klimawandel wie auch für das Insektensterben.

    Was den Klimawandel angeht: inzwischen erwärmen ja schon 480 nichtregenerative Exa!joule pro Jahr nur 5,13 Exa-kg Atmosphäre. Was auch ohne Treibhauseffekt für eine knackige Erwärmung sorgen würde... (Wink mit dem Zaunpfahl).

    Die Lösung für beides sind "Energiewälder" oder Kurzumtriebsplantagen.
    Schnellwachsende Pappeln etc zwischen denen zwischen den Ernten alles wachsen und herumspringen kann was will.
    Endprodukt sind lager- und damit grundlastfähige Holzhackschnitzel.
    Einmal gepflanzt kann 20 Jahre lang immer wieder geerntet werden.
    Und bis auf einen eventuellen! Ersteinsatz Spritzmittel (direkt nach der Pflanzung, um eventuelles Unkraut zu dämpfen) kommt sowas dann nie wieder vor.

  • Wer freut sich denn nicht an den Nebelkerzen?

    27.11.2018, Philipp Wehrli
    Mir scheint, die Demokraten sind sehr glücklich über die Nebelkerzen und beteiligen sich freudig daran. Es gibt Gründe, weshalb Trump gewählt wurde: Die Demokraten haben ganz einfach die Hälfte der Amerikaner vergessen. Trump hat in seinen Debatten vor allem eins immer wieder betont: "Ich war bei euch und habe gesehen, wie es euch geht." - Es ist ein Armutszeugnis, dass dies reicht, um gewählt zu werden. Aber seit der Wahl haben die Demokraten immer wieder bewiesen, dass sie diese Hälfte tatsächlich vergessen wollen. Sie überschwemmen die Zeitungen mit Erklärungen, wie dumm Trump und seine Wähler sind. Gleich nach der Wahl gab es Überlegungen, wie man diesen Wählern das Wahlrecht entziehen könnte. Hilfreicher wäre wohl zu beweisen, dass sie sich besser um die Anliegen *aller* Amerikaner kümmern, ja, dass sie sich überhaupt für deren Anliegen interessieren.
  • Nicht die Häufigkeit der Berichterstattung bestimmt die Qualität...

    27.11.2018, Sebastian
    ...sondern die Qualität der Berichterstattung. Es würde durchaus reichen wöchentlich darzulegen und zu analysieren was Herr Trump da von sich gibt. Umfassende Beiträge inklusive Motivation und Hintergründen sind wichtig. Das ist die journalistische Arbeit auf die ich als Leser angewiesen bin. Wenn ich diese Arbeit selbst erledigen muss, hat Journalismus keine Berechtigung die über einen Fingerzeig auf Themen hinausgeht.

    Das erste wirklich positive Beispiel in diese Richtung sehe ich bei den Autoren von Dekoder. Sie befassen sich zwar ausschließlich mit Berichterstattung über Russland, aber in einer Qualität die ich mit für die Berichterstattung allgemein wünsche.
    Leider habe ich bisher nirgendwo sonst derartig hochwertige journalistische Arbeit gefunden.
  • Leider wird in einem Punkt genau das wieder vermischt (zumindest semantisch), was es zu entwirren gilt

    26.11.2018, Thomas Salzberger
    So hilfreich Beiträge sein mögen, die die schlimmsten Fehlinterpretationen im Zusammenhang mit dem statistischen Hypothesentesten und dem p-Wert ansprechen, so erstaunlich ist es, dass selbst diese Beiträge Fehlinterpretationen Vorschub leisten.
    Es heisst im Artkel: "Die meisten Wissenschaftler würden seinen ursprünglichen p-Wert von 0,01 so interpretieren, dass die Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms bei einem Prozent liegt.
    Das ist jedoch falsch." Ist es das? Ich würde sagen, genau das heisst es. Wenn, wovon ich ausgehen, es hier eigentlich alpha=0.01 heissen müsste.
    Der Begriff Fehlalarm kommt aus der Signalentdeckungstheorie und gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn in Wahrheit kein Grund dazu besteht. Es ist also die bedingte Wahrscheinlichkeit, dass etwas als signifikant ausgewiesen wird (Ha), obwohl es nicht gilt (H0). Das ist die Definition des p-Werts.
    Freilich ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Alarm ein Fehlalarm ist, etwas ganz anderes als die Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms. Um das geht es ja letztlich. Schade, dass gerade hier im Beitrag eine Vermischung dieser beiden Dinge vorgenommen wird.
  • Da irrt Herr Freistetter

    25.11.2018, Michael Straub
    Zitat: "Die besten Chancen beim Lotto hat man, wenn man die sechs Zahlen per Zufallsgenerator auswählt."
    Die Chance, dass die Zahlen gezogen werden, die ein Zufallsgenerator würfelt, ist nicht größer oder kleiner als die von Geburtstagen oder Jahreszahlen.
    Man kann nur eines maximieren: Den Gewinn in dem Fall, die richtigen Zahlen getippt zu haben. Dazu muss die Zahlenkombination eine sein, die von möglichst wenigen anderen Leuten getippt wird. Es gibt tatsächlich Leute, die daraus eine Wissenschaft machen. 1-12 (Monate) wird häufiger getippt als 13-31 (Tagesdaten, die natürlich 1-12 als Teilmenge enthalten). 31 kommt bei den Tagestippern seltener vor als 30.

    Ob das sinnvoll ist - muss jeder für sich entscheiden.

    Wie man den im Mittel maximalen Gewinn erzielt, ist jedoch bekannt: Nicht tippen. Dann gehen nämlich keine Gebühren und Sonderausschüttungen an Dritte ab. Aber ein Jackpot von 27 Millionen ist halt sehr verlockend...
  • Der letzte Satz

    25.11.2018, Nö
    "Die besten Chancen beim Lotto hat man, wenn man die sechs Zahlen per Zufallsgenerator auswählt."
    Der Satz stimmt so aber nicht.
    Das wurde auch vorher schön ausgeführt.
    Denn die Chance zu gewinnen sind bei alle Kombinationen gleich.
    Richtig wäre bspw:
    "Die besten Chancen beim Lotto den Jackpot alleine zu gewinnen hat man, ..."
  • Seltene Rohstoffe

    25.11.2018, Markus Hirsch
    Gibt es Studien, wie lange die seltenen Rohstoffe, die ein e-Auto benötigt reichen würden. Werden diese Rohstoffe denn aktuell unter menschenwürdigen Bedingungen gefördert?
    Stellungnahme der Redaktion

    Zu Ihrer ersten Frage: Ja, dazu gibt es schon seit Jahren diverse Studien, meistens im Kontext elektronischer Geräte wie Smartphones oder Laptops, das Prinzip ist aber das gleiche. Schön visualisiert ist das zum Beispiel auf der Webseite Compound Interest.
    Die zweite Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, das hängt vom Rohstoff ab. Besonders Probliematisch sind jedenfalls die Konfliktrohstoffe, zum Beispiel Tantal oder Zinn, die lokale Kriege anheizen und finanzieren.

  • Richtigstellung

    25.11.2018, MW
    "Philosophie treiben heißt, argumentativ zu reden, immer erklären zu können, was man mit etwas meint, und die geleisteten Vorarbeiten anderer zur Kenntnis zu nehmen, bevor man sich zu etwas äußert."

    Nein, das ist so falsch!
    1) ist in Ordnung, 2) wäre schön, is aber meist eben nicht so und 3) ist absoluter Unsinn!

    Zu 1) muss ich glaub ich Nichts sagen!

    2) machen leider viele Philosophen nicht oder können es nicht! Nehmen wir mal Heraklit (oder von mir aus auch Nietzsche)! Den interpretieren bis heute die Philosophen neu und um und wieder neu, obwohl er, laut der obigen Definition dann überhaupt gar kein Philosoph is! Weil, dann wäre ja klar, was er aussagen will! Dann müsste man ihn nicht interpretieren!

    So und zu 3), in der Philosophie (zumindest in der, die an deutschen Unis gelehrt wird) wird - nur mal als Beispiel - die NS-Zeit völlig außen vor gelassen! Nazi-Ideologie wird meines Wissens nach nicht oder wenn nur am Rande philosophisch untersucht! So und damit wäre die deutsche Philosophie (und damit dann natürlich auch die deutschen Philosophen der Jetztzeit) ebenfalls keine Philosophie!
    Und "zur Kenntnis nehmen"? Nein! Jeder Philosoph muss die gleichen Gedankengänge durchlaufen des stimmt! Die gleichen philosophischen... "Straßen" oder Wege durchschreiten, wenn man so will! So und Wer dann ein "guter" (oder "kompetenter", oder "sorgfältiger", wie immer man es nennen will) Philosoph ist, der wird zwangsläufig zu den gleichen oder gar den selben Schlüssen kommen, wie die Leute vor ihm, die aus der selben Ausgangslage heraus die Probleme genau so betrachtet haben! Aber das kann der Philosoph VÖLLIG ohne Philosophiegeschichte machen, völlig aus sich selbst heraus (was übrigens eines der Kern-Charakteristika der Philosophie is, nur mal so...)! So und außerdem muss er die "Vorarbeiten" auch nicht zur Kenntnis nehmen! Wenn Irgendetwas Unsinn ist, was Einer postuliert, dann ignoriert man Das! Höchstens als intressante Fußnote oder so kann mann es sich anschauen! Wo sind denn die Anfänge abendländischer Philosophie? Thales? Pythagoras? Anaximander? Demokrit? Aus heutiger Sicht ist doch Vieles lächerlich, was von denen überliefert ist!

    Und NATÜRLICH spielt die eigenen Weltanschauung eine Rolle! Ohne die gäbe es doch manche philosophischen Debatten gar nicht, zwischen Rationalisten und Empirikern etwa! Oder man könnte noch weitergehen: Wenn Alles Logik und Vernuft folgen würde (zwei universalen, objektiven Größen), dann gäbe es ÜBERHAUPT KEINE Debatten! Sondern nur Übereinstimmung!

    Das Einzige was der Philosoph nicht darf, ist einem Interessenskonflikt unterliegen! Er darf eine eigene Weltanschauung haben (man könnte sogar darüber diskutieren, ob er nicht sogar eine eigenen Weltanschauung haben MUSS, siehe oben), aber er darf sich von dieser halt nicht beeinflussen lassen, er muss weiterhin Argumente anerkennen, usf.!


    "Einfach irgendwelche Regeln für die eigene Lebensführung haben (»Beim Duschen am Ende immer auf kalt drehen! Und jeden Tag frische Socken, mein Junge!«) reicht nicht aus."


    Doch, reicht es schon! Wenn man es begründen kann, dann schon! Kreationisten, Abtreibungsgegner, Nazis, etc., die Alle argumentieren ja aus ihrer persönlichen Anschauung heraus und die ALLE begründen ihre Postulate! Ob die Begründungen allerdings SINNVOLL sind, DAS ist doch die Frage und DARUM dreht sich doch die philosophische Diskussion!


    "Es reicht auch nicht aus, sie auf alle Menschen auszudehnen und vielleicht aus der täglichen kalten Dusche eine Ideologie zu machen."


    Doch! Wie gesagt: Kreationisten, Nazis, etc. machen ja genau das! Und man kann - GERADE als Philosoph (siehe oben) - dann nicht einfach hergehen und sagen: "Die Meinung die ihr habt, dürft ihr nicht haben, weil die nur eine Weltanschauung ist!"
    Wenn man Jemanden argumentativ widerlegen will, dann MUSS man sich sogar in dessen Weltanschauung hineinbegeben, A) damit die Leute die Gegenargumente dann auch anerkennen und B), dass man überhaupt versteht, WARUM die Leute so argumentieren, wie sie es tun, worauf sie hinauswollen, etc. (Hermeneutik nennt man das in der Literaturwissenschaft)!


    "Und gerade um Besonderheiten und persönliche Sichten geht es der wissenschaftlichen Philosophie in der Regel eben nicht."


    Doch (siehe oben)! Man muss es halt, wie gesagt, BEGRÜNDEN!


    MW
  • Die Grabinschrift der Philosophie

    25.11.2018, Christian Zintl
    Ich muss Ihnen hier widersprechen. Es ist eine verbreitete Krankheit der Philosophie, ausgelöst durch die Berufsphilosophen, sich über den Diskurs der "Kneipenphilosophen" wie Sie sie nennen, zu erheben. Sie haben recht: Man muss das, was man sagt begründen können - dabei geraten viele Kneipenphilosophen schnell an ihre Grenzen. Damit sind sie aber auch schnell entlarvt. Und wer weiß, vielleicht denkt der eine oder andere im stillen Kämmerchen nochmal nach und kann dann später besser begründen - oder versteht, dass er sich geirrt hat. Wenn ich mir die Argumentation einiger großer Philosophen ansehe, dann stehen deren Begründungen manchmal auch eher auf wackeligen Beinen - oft hilft dann nur die Metaphysik als letzter Grund.
    Der Hinweis, man müsse die geleistete Vorarbeit anderer zur Kenntnis nehmen, ist auch eher eine Rechtfertigung der Existenz der Berufsphilosophen, als ein legitimer Anspruch an ernstzunehmende Philosophie. Im Gegenteil: ich behaupte, eine Philosophie muß sich immer aus dem herleiten lassen was ist, unabhängig davon, was andere schon darüber geschrieben haben. Zu oft kontern akademische Philosophen ein gutes Argument mit: "Aber was sagst du zu (insert obscure philosopher here)? Ach, den hast du nicht gelesen? Verstehe schon."
    Ich könnte von hier aus jetzt weitermachen, mit einer abstrakten Betrachtung von Elitezirkeln und deren Methoden zur Selbstrechtfertigung der eigenen Existenz (also nicht als Person, sondern als Elite und Elitenmitglied), wie z.B. Ausgrenzung durch Sprache diese Elitegrüppchen vor Störungen von außen schützt, aber den "Fortschritt in der Theoriebildung" durch "fehlende Theorienkonkurrenz (lähmt)" (Habermas) Aber das wissen Sie sicher alles, dazu gibt es ja bereits eine Vorarbeit anderer.
    Lassen sie mich schließen, mit einem Zitat von Karl R. Popper, der es sehr treffend zusammenfasste: "Ich glaube, daß alle Menschen Philosophen sind, wenn auch manche mehr als andere. Ich stimme natürlich zu, daß es so etwas gibt, wie eine besondere und exklusive Gruppe von akademischen Berufsphilosophen. Aber ich teile keineswegs Weißmanns Begeisterung für die Tätigkeit und die Ansichten dieser Berufsphilosophen. Im Gegenteil: Ich meine, daß viel für jene Leute spricht, die der professionellen Philosophie mißtrauen.
    Meiner Ansicht nach hat die professionelle Philosophie einiges auf dem Gewissen. Eine Rechtfertigung ihrer Existenz ist dringend nötig."
  • Keine Kritik vorhanden?

    25.11.2018, Hubert Kreft
    Hat das Buch keinerlei kritische Beiträge, die es ja gibt oder hat die Rezensentin sie nicht berücksichtigt?
    Stellungnahme der Redaktion

    An mehreren Stellen kommen ethische Fragen zur Sprache, die beim Umgang mit den neuen Gentechnik-Werkzeugen zu bedenken sind. Insgesamt ist der Tenor der Artikel aber positiv, und bei keinem von ihnen stehen potenziell kritische Aspekte im Fokus.

    Mit freundlichen Grüßen, Maren Tiemann

  • φιλοσοφία

    25.11.2018, P. L. B.
    Das trifft das Wesentliche. 'Man' könnte vielleicht sogar sagen, dass die Verwendung von Philosophie mit einem Personalpronomen oder im Singular gerade das Gegenteil von der eigentlichen (d.h. auch etymologischen) Bedeutung bezeichnet. Wird die Philosophie als die φιλíα zur σοφία verstanden und wird mit φιλíα/Liebe eine Offenheit bezeichnet, die eben nicht besitzt, sondern sucht/forscht, dann scheint der Gebrauch der Philosophie im Sinne der 'LebensEINstellung' oder den Grundsätzen einer Firma eine Verdrehung in ihr Gegenteil zu sein.
    Vielen Dank für diesen treffenden Beitrag.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.