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Kommentare - - Seite 179

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  • Weshalb so umständlich?

    24.09.2018, kuste
    Mir erschließt sich der Nutzen solcher komplexen Strukturen für eine praktikable Anwendung nicht.
    Wäre die schlichte Umwandlung überschüssiger Energie in Wasserstoff nicht eine viel einfachere Variante.
    Auch ein Lageenergiespeicher erschiene mir eigentlich leichter umzusetzen.

    Für die Forschung mag der Ansatz interessant sein. Aber letztendlich finde ich es zum umständlich, um einfach nur Energie zu speichern.
  • Religiöser Glaube und Theoretische Grundlagenphysik

    23.09.2018, Dirk Freyling
    Die Akademisierung des Sachverhaltes führt zu dem Ergebnis, daß im Hinblick auf die Theoriebildung im Bereich der physikalisch-mathematischen „Seinsforschung“ die Katholische Kirche, insbesondere das Zentrum dieser - in „Form“ des Vatikans - , nach Verlust des geozentrischen Weltbildes schon längst den Bereich der Theoretischen Grundlagenforschung wieder dominiert.

    Die ursprüngliche Urknall-Theorie, daß das Universum vor endlicher Zeit aus einer Singularität “entsprang“, stammt vom belgischen Abbé Georges Edouard Lemaitre, einem wissenschaftlich ausgebildeten Mann der katholischen Kirche, der schon in jungen Jahren von der Idee beflügelt war, eine Theorie zu schaffen, mit der Wissenschaft und katholische Schöpfungslehre in Übereinstimmung gebracht werden kann.
    Lemaitres Überlegungen waren im Sinne des Kirche, die in ihnen die glänzende Bestätigung der Schöpfungsidee sah. Nachdem diese Idee anfangs unter den Wissenschaftlern keine Anerkennung fand und man Lemaitre zum Teil verspottete, wurde er im Dezember 1940 aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen an die Päpstliche Akademie der Wissenschaften berufen.

    Auf einer Tagung im November 1951 befürwortete die Päpstliche Akademie der Wissenschaften Lemaitres Theorie. Papst Pius XII. sprach am 23.11.1951 vor den Mitgliedern der Akademie und erklärte in einem abschließenden Vortrag, daß der mit dem Urknall zeitlich festlegbare Anfang der Welt einem göttlichen Schöpfungsakt entspränge. Die Ergebnisse "moderner Wissenschaft", auf die sich Papst Pius XII. beruft, wurden so mit der kirchlichen Doktrin zusammengeführt. Von 1960 bis zu seinem Tod war Lemaitre Präsident der Akademie. Mit dem Amt verbunden war die Verleihung des Titels eines päpstlichen Prälaten. 1964 wurde Abbé Georges Edouard Lemaitre emeritiert.

    Euphemistische Botschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG):
    ...„Die Deutsche Physikalische Gesellschaft soll ausschließlich und unmittelbar der reinen und angewandten Physik dienen. ...“

    Eine an alle höheren Schulen ausgelieferte umfangreiche Denkschrift „PHYSIK – Themen, Bedeutung und Perspektiven physikalischer Forschung, ein Bericht an Gesellschaft, Politik und Industrie“ der DPG im Jahre 2000 enthielt den denkwürdigen Satz: „Die Urknall-Kosmologie ist gewissermaßen die moderne, physikalische Version der Schöpfungsgeschichte. ...“

    Vom 9. bis 12. Mai 2017 veranstaltete der Vatikan eine Konferenz mit den angesehensten Kosmologen und Physikern zum Thema Urknall und Schwarze Löcher…

    Der Direktor der päpstlichen Sternwarte, Guy Consolmagno, erklärt das Ziel der Tagung: "Den Mythos entzaubern, dass die Religion Angst vor der Wissenschaft hat." Die Erforschung der Wahrheit führe zu Gott. …Eingeladen sind dabei keineswegs Kirchenvertreter, sondern international renommierte Forscher wie der Physik-Nobelpreisträger Gerard 't Hooft. …Veranstaltungsort ist die vatikanische Sternwarte in Castel Gandolfo bei Rom, mit der Papst Leo XIII im 19. Jahrhundert den Ruf der Kirche als wissenschaftsfeindlich widerlegen wollte.

    …Für Aufsehen sorgte die Rede von Franziskus zur Vollversammlung der Päpstlichen Akademie. "Wenn wir im Buch Genesis den Schöpfungsbericht lesen, so riskieren wir, uns vorzustellen, Gott sei ein Magier gewesen mit einem Zauberstab, der alle Dinge verwirklichen kann. Dem ist nicht so", sagte er 2014. "Der Urknall, den man heute an den Anfang der Welt setzt, steht nicht in Widerspruch zum göttlichen Schöpfungsplan, er verlangt nach ihm.

    Quelle u.a.: https://www.n-tv.de/wissen/Vatikan-diskutiert-ueber-Schwarze-Loecher-article19832131.html

    Auch die Elementar-Teilchenphysik ist empfänglich für "christliche Symbole"...

    …Quarks z.B. sind keine Teilchen, weder im phänomenologischen noch im quantentheoretischen Sinne, da sie nicht als isolierbare Partikel bzw. Zustände auftreten. Für eine noch unterhalb der Quarks liegende Struktur wurden die Bezeichnungen 'tohu' und 'wabohu' aus der Schöpfungsgeschichte im Alten Testament vorgeschlagen. Religiosität kommt mit dem Theoretiker als (mathematik-)gläubigen Menschen „ins Spiel".
  • Naiver Glaube / Schaden für Frauen in der Wissenschaft

    23.09.2018, Gabi Mai
    Die naive Form des Glaubens, die Frau Prof. Drossel in diesem Artikel äußert, sowie ihre teilweise unlogischen Argumente nähren das Vorurteil, dass Frauen generell weniger rational denken könnten als Männer. Mit der Wahl einer Professorin der theoretischen Physik wollte die Redaktion möglicherweise ihre Wertschätzung für Frauen in der Wissenschaft ausdrücken, tatsächlich ist sie aber an eine Wissenschaftlerin geraten, bei der ich mich frage, wie sie in diese Position kommen konnte.
  • Glaube & Verstand. Gott in der Natur

    23.09.2018, Steffen Holler
    Begriffe werden oft vermischt, daher etwas ausgeholt: Religion dient einem Zweck. GLAUBE ist individuell. Ein Christ glaubt. Ein Physiker glaubt etwas anderes. Ein Fotograf kann glauben, Verstand haben wohl alle. Ein s/w Foto, 18 x 24 cm wiegt 7 Gramm und die Helligkeitswerte zeigen sich in einem Graukeil. Das Dargestellte lässt sich nicht messen, nur sehen: …und "der göttliche Mensch sah, dass es gut war". Ein "Gott" lässt sich physikalisch-chemisch und mathematisch nicht vermessen. "Gott" ist die frei gewählte BEZEICHNUNG für eine gestaltgebende Kraft, deren Quelle wir nicht kennen. Wohl niemand zweifelt die Existenz der "Gravitation" an - deren QUELLE genau so unbekannt ist.
    (Spektrum.de 08.05.2013 )
    Ein "Gott" muss nicht mit der Bibel in Verbindung gebracht werden. Eine gestaltgebende Kraft zeigt sich aber in jeder Existenz. Unter gleichen Bedingungen, mit gleichem Ausgangsmaterial kann z.B. ein neuer Diamant entstehen aber keine Kuh.
  • Heilige Einfalt

    23.09.2018, Eckart Fuchs
    - diese knappen Worte kommen mir zu Frau Drossel in den Sinn. Nichts für ungut, ihren Glauben in allen Ehren, denn er kann ein zufriedeneres Leben angesichts der Widrigkeiten vermitteln.
    Der Mensch ist ein kleiner Teil des Ganzen, es ist schon "wunderbar", daß er so viel von der Welt erfassen kann, mit Empirie, Logik, Abstraktion. Es sind die Methoden, sie seinen evolutionsbedingten Möglichkeiten entsprechen. Daraus einen diesen ähnlichen übergeordneten Schöpfer zu projizieren, ist aber mehr als kurzsichtig. Der Mensch hat Grenzen. Viele konnte er überschreiten, viele noch nicht - und es werden wohl immer naturbedingt Schranken bleiben, wo es nicht mehr weitergeht. Ich selbst bin auch ein Forschergeist... Warum nicht eine höhere Instanz, Entität oder ein Prinzip hinter den ewig unzugänglichen Grenzen annehmen anstatt ein vermenschlichtes Götterbild? Ich kann für mich persönlich aus dem Vorgenannten eine Art von Trost und Geborgenheit schöpfen, wenn auch vielleicht nicht so manifest wie es religiöse Leute können, aber manifest genug.
    Freundliche Grüße
  • Paulus' Menschenbild

    23.09.2018, Elvenpath
    "Paulus beispielsweise sagte, hier sind nicht Sklaven und nicht Freie, nicht Mann und Frau, sondern wir sind alle eins in Christus."

    Das Problem ist nur, dass Paulus damit überhaupt keine Gleichberechtigung, keine Befreiung oder gar Menschenrechte meint. Alles soll so bleiben wie es ist: Sklaven sollen Sklaven bleiben. Frauen dem Manne untertan.
    Aussagen von Paulus in der Bibel:
    (1. Kor 7,20): "Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde."
    (Kol 3,22) "Ihr Sklaven, seid gehorsam in allen Dingen euren irdischen Herren!"
    (1. Tim 2,11-12): "Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still."
  • Braunkohle

    23.09.2018, Rudi Knoth
    Wieso wird immer geschrieben, daß Braunkohle das meiste CO2 erzeugt? Ich dachte immer, daß diese noch Kohlenwasserstoffe enthält. Diese sollten doch die CO2-Bilanz verbessern. Denn Steinkohle oder Anthrazit sind meiner Meinung nach in dieser Beziehung problematischer.

    Der grundsätzliche Tenor entspricht auch meiner Meinung. Die Energiewende wurde nicht richtig durchdacht.
  • Cooler Sommer

    22.09.2018, Rainer Wahnsinn
    0.Der Text wiederholt sich in seinen Aussagen und wird dadurch extrem lang,das ist nicht gut!


    1.Ich fand den Sommer super,bis Ich mir das Bein gebrochen habe^^
    2.Alles schmilzt und das ist nicht mehr zu verhindern,nichts hilft mehr!Anders gesagt: Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten .
    Es ist schlichtweg egal was wir machen.

    3.Der Klimawandel den wir jetzt erleben ist die Folge von vor 100 Jahren,also wird es auch noch hundert Jahre schlimmer,denn bis dato wurde der Ausstoß etc. nie in Summe gesenkt sondern nur langsamer gesteigert.

    4.Wie man bei Neugeborenen,weiß werden diese 6 Jahre später eingeschult.Es gibt also ein nachvollziehbaren Zusammenhang.
    Dasselbe ist beim Klimawandel der Fall.Schadstoffe von früher haben heute eine Wirkung.Genauso wie in der Schule der Lehrerbedarf bekannt war und ignoriert wurde(jetzt werden mehr Lehrer ausgebildet,aber warum nicht vor 3 Jahren?) ,wurden die Auswirkungen des Schadstoffausstosses sehr lange weitesgehend ignoriert und dann auch nicht konsequent gegengesteuert.

    5.Es spielt keine Rolle ob PKW/LKW,Schiffe,Flugzeuge,Nahrungsmittelproduktion oder Industrie die schlimmsten Schadstoffproduzenten sind.Es zählt nur der Fakt das sich Keiner freiwillig einschränkt und der Austoss deshalb auch nicht geringer wird.

    6.z.B. die Politik könnte wirklich und regulierend eingreifen.Also statt die Autobahnen zu verbreitern und neu zu bauen die Preise für Gütertransporte via Bahn so subventionieren,dass es sich nicht lohnt via Strasse auf Langstrecke zu transportieren.Flüge/Kreuzfahrten stärker besteuern ,so daß der Mindestpreis 100€ extra pro Tag wäre,Fleisch pro kg mindestens 10€ kostet.Alle 3 Dinge sollen dadurch reduziert werden.
    Niemand sollte 16x im Jahr nach Barcelona fliegen,nur weil es billiger ist in Summe dorthin zu fliegen ,durchfeiern und wieder zurück statt in D feiern.
    Die Einnahmen könnte man in den Bahnausbau/Subventionen für die Bahn/Binnenschifffahrt stecken.Damit meine Ich nicht in die DB sondern in den Streckenbau bzw. alle Bahnunternehmen.
    Funktioniert natürlich nur ,wenn man endlich Streckennetz und Bahnverkehr voneinander trennt,einheitliche hohe Standards für das Personal und Sicherheit vorschreibt(sonst drohen Dumpinglöhne).

  • Gibt es Gott?

    22.09.2018, Karl Hostettler
    Ich habe mich einmal als strenggläubigen Christen bezeichnet. Ich würde es noch immer tun. Aber glaube ich an Gott und an einen höheren Sinn des Lebens? Vielleicht hoffe ich auf deren Existenz. Aber ich rede davon nicht, weil ich darüber nichts weiss.
    Selbstverständlich ist alle Wissenschaft - im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Meinung - rein empirisch. Denn nur dank Beobachtungen können wir auf Eigenschaften der Welt schliessen. Aber gibt es denn die Welt überhaupt? Ihre Existenz beweisen kann ich nicht. Gegeben ist mir nur mein je gegenwärtiges Erleben. Aber wie sollte mein jetziges Erleben zustande kommen "Ich drücke den Schalter und das Licht geht an", wenn nicht jetzt irgendwo Elektrizität erzeugt würde? Hören wir endlich auf, an der Existenz der Welt zu zweifeln. Es wäre einfach nur dumm! Nur: Die Welt besteht nicht aus irgendeinem Material, wie oft angenommen. Sie hat Eigenschaften. Wir streben nach verlässlicher Information über solche Eigenschaften. Wir brauchen solche Information, jede Menge, um erfolgreich leben zu können. Übrigens: Die zahlreichen Interpretationen, die wir auch in der neuen Physik vorfinden, sind streng genommen keine wissenschaftlichen Aussagen. Das werden sie erst, wenn wir uns auf ihre Bedeutung verlassen können.
    Eine andere Frage. Viel ist im Artikel von Geist die Rede. Aber was soll Geist sein, wie soll er sich von Materie unterscheiden? Wer von Geist redet, muss zuerst klar sagen können, was genau er unter diesem Wort versteht.
    Denken wir daran: All unsere Fähigkeiten und unsere Denk- und Verhaltensweisen, soweit nicht gelernt, haben wir (sehr vermutlich!) von der Natur im Rahmen der Evolution erhalten. Vieles mag nicht ideal sein, und vieles können wir vielleicht nie wissen oder begreifen, weil unser Gehirn dazu nicht in der Lage ist. Es besteht auch kein Hinweis darauf, dass unsere Religiosität einen anderen Ursprung hat als eben die Evolution. Auch brauchen wir, um lebenstüchtig zu sein, in uns Gutes und Schlechtes. Die Evolution erklärt beides, eine andere Quelle drängt sich nicht auf! Allerdings hören wir das gar nicht gern. Aber weiss es jemand besser?
    Übrigens: Wer sich intensiv mit Philosophie des Geistes befasst hat, weiss es: Noch haben wir keine Ahnung, wie wir das Wichtigste, das einzig Wichtige überhaupt, erklären können: unser eigenes Erleben in seiner angenehmen und auch unangenehmen Qualität.
  • Ein Physikerin argumentiert philosophisch

    22.09.2018, Elvenpath
    Was mich bei Frau Drossel stört, ist ihre unwissenschaftliche Argumentation.
    Im Prinzip sagt sie nur: Ich weiß nicht, warum, also Gott.
    Nur, weil wir manche Fragen nicht beantworten können, einen Gott anzunehmen ist unwissenschaftlich.
    Dazu kommt noch eine gehörige Portion Wunschdenken: Es muss einen Gott geben, weil die Konsequenzen ihr nicht in den Kram passen.
    Frau Drossel, als Physikerin, bringt nicht ein einziges, physikalisches Argument. Da hätte man gleich eine Philosophin statt ihr einladen können.
    Ich bin selber diplomierter Physiker und mir ist es schon etwas peinlich, was Frau Drossel da so von sich gibt.

    Herr Sommer hat die eindeutig besseren und vor allem objektiveren, unvoreingenommeren Argumente.
    Bei Frau Drossel merkt man sehr deutlich, dass sie sich nicht von der religiösen Indoktrination in der Kindheit lösen kann.
  • Zu wenig Kritik (Müll)

    22.09.2018, Sebastian Jokisch
    Der Artikel versucht die Veränderung des (globalen) Klimas zwar durch viele Einzelfakten zu erklären, scheitert aber bei der Darstellung des Gesamtzusammenhanges. So werden zwar die Phänomene des Wetters einzelen aufgegriffen, wie zum Beispiel das Abschmelzen des Nordpols, aber an den Ursachen dafür wird keinerlei Kritik laut.

    Das gehört aber mit dazu. Der Klimawandel kann auch ohne Mensch stattfinden, dass ist ja wahr, doch beeinflusst er diesen aktiv durch seine Wirtschaft. Und die industrielle Wirtschaft ist es, die die Ökologische Balance der Erde immer wieder stört und sie schließlich auch verändert. Die weiter zunehmende Abholzung und Urbarmachung des Bodens zum Beispiel verhindert auch außerhalb des Nordpols eine Abkühlung der Atmosphäre. Die hochgiftigen Fabriken in China, Indien und Russland tun ebenfalls ihr Übriges. Die überhandnehmende Verdichtung des Bodens sorgt ebenfalls zur Erwärmung des Klimas bei, in dem der Boden nicht mehr sein Grundwasser "herausschwitzen" kann und so Vieles mehr. Das erste Bild des Artikels ist ziemlich reißerisch macht aber, genauer betrachtet, auch genau den Wirkzusammenhang klar. Die Erde muss sich "kaputtleisten", damit der Mensch zu seinen eigenen Bedingungen "arbeiten" kann. Der Klimawandel hat zuvorderst einen menschlich sozialen Ursprung. Dadurch, dass sich unsere ganze Gesellschaft durch Werte definiert (und das ist schädlicher Weise das Geld) und sich soweit wie möglich auch nur an diesen Werten orientiert, ist es unerheblich, wie das Individuum zu diesen Werten kommt. Es wird durch die Politik und dem Staatswesen auch noch dazu ermuntert, zerstörerisch mit seiner Umwelt umzugehen. Obwohl wir hier in Deutschland im Grunde ein guten Umweltschutz haben, wird trotzdem im großen Maßstab immer wieder dagegen verstoßen. Und im kleinen Maßstab wird sich millionenfach an der Zerstörung der Erde beteiligt, einfach nur, weil es günstiger für das Individuum ist und es somit mehr Werte hat.

    Wenn man ein Problem global betrachten muss, dann muss man auch den ersten Blick auf das wenden, was allen Ursprung eint. Und das ist, wie der Mensch sein Zusammenleben gestaltet. Momentan geben einige wenige Menschen den Weg vor und die meisten anderen müssen auch Zwängen heraus folgen. Sei es durch die Werteorientierung oder durch Gewalt (wozu im Grunde auch ein Staat dazugehört). Solange es sich für ein Individuum mehr lohnt, dem anderen seinen Frieden zu verleiden oder gar Krieg zu führen, solange gibt es auch keine Balance zwischen dem Menschen und der Natur! Denn es wird dann mehr gemacht, als es eigentlich notwendig ist. Oder ganz einfach betrachtet: Anhand des Mülls der Menschheit kann man auch das Klima festmachen. Doch über Müll wurde schon sehr sehr lange nicht mehr kritisch berichtet! Doch der ist die unmittelbare Auswirkung der Menschheit auf die Natur. Dabei spielt nicht nur die Menge des Mülls als vielmehr seine Qualität eine Rolle. Mittlerweile haben wir soviel giftigen und nicht zersetzbaren Müll, da ist es doch kein Wunder, dass die Natur darauf extrem reagiert. Aber auch eine zunehmende Verschwendung von Nahrungsmitteln (und die werden nicht wiederverwertet, sondern verbrannt!) und die dadurch ursächliche Zerstörung, also die übertriebene Landwirtschaft, sind solche "Klimakiller."
  • Braucht Wissenschaft Metaphysik oder gar Religion?

    21.09.2018, little Louis
    Beide Diskutierende vergessen wohl, dass die Naturwissenschaften, wenn sie sich nicht selbst kastrieren wollen, an ihren vorderen oder äußeren Grenzen in diejenigen (angeblich) "meta-physischen" Bereiche eindringen MÜSSEN, die Prof. Drossel in bewährter (theologischer) Manier allein der "Wissenschaft" der Theologie zuweisen will. Man erkennt deutlich, dass Drossel offenbar auch im Hinblick auf die Physik eher zu einer etwas orthodoxeren Fraktion zu gehören scheint. Auch Prof. Sommers Behauptung, der Protestantismus sei (wenigstens hierzulande) weitestgehend nicht mehr pietistisch sei, halte ich für gewagt.

    Zum Zitat "Der amerikanische Stringtheoretiker Leonard Susskind schlägt vor, wir sollten den Begriff 'Realität' abschaffen und durch 'Reproduzierbarkeit' ersetzen" das Folgende: Wichtig ist zunächst, dass die Reproduzierbarkeit auf eine INTERSUBJEKTIV reale Außenwelt hindeutet, so dass (und weil) menschliche Aktionen reale intersubjektive Reaktionen erzeugen. Deswegen kann das Leben und Überleben wenigstens in der normalen Umwelt, auch wegen ausreichender Voraussagbarkeit, einigermaßen gut bewältigt werden. Die Frage, ob diese "praktische Realitätsschicht" nur eine untergeordnete Realitätsebene ist, bekommt erst Bedeutung, wenn wir ohne diese Hypothese die aktuelle Realität nicht (mehr) schlüssig erklären können.

    Merkwürdig auch, wie die Physikerin (argumentativ) von der vordersten Front der theoretischen Physik problemlos und unvermittelt zur Ebene des Hörensagens oder der reinen Mythologie wechselt. Sie findet es als Physikerin "interessant, wie die Schreiber der Bibel argumentiert haben, dass es gute Gründe für den Glauben gibt – zum Beispiel der Apostel Paulus, als er versucht, die Korinther von der Auferstehung zu überzeugen."

    Dass man nur aus strategischen Gründen kein Atheist (in orthodoxem Sinne) sein solle - na ja. Ein weit gewichtigerer Einwand wäre wohl die Nichtbeweisbarkeit der Nichtexistenz einer letzten bzw. "obersten" verursachenden Intelligenz. Insofern halte ich den erkenntnistheoretischen Agnostizismus für vernünftiger. Man kann ja immer noch polit-strategischer Atheist bleiben. Vor allem, weil viele den Unterschied eh nur unter großen Mühen verstehen können oder wollen.

    Ebenso zweifelhaft zu sein scheint mir die These, dass "Religion" jedem Menschen irgendwie biologisch immanent sein müsse. Sie bemüht das alte Narrativ der Theologen, dass jegliches Spekulieren über das nicht sofort sinnlich Offensichtliche das sei, was die Monotheismen unter "Religion" verstehen wollen. Recht hat Sommer allerdings mit der These der Verwendung bzw. des Missbrauchs religiöser Gefühlswelten zur politischen Manipulation von Menschengruppen. Allerdings ziemlich spekulativ sind die Annahmen über "adaptive" Vorteile unserer Art aufgrund einer religionsinduzierten Stärkung der "Binnenmoral" von Menschengruppen. Solche weit zurückreichenden evolutionären Begründungen sind kaum zu falsifizieren oder können schnell zirkulär werden, worauf Sommer ja selbst hinweist. Auch die These, Altruismus müsse wegen verkappter "Verwandtenbegünstigung"“ immer (verkappter) Egoismus sein müsse, zeigt, wie zweifelhaft zirkuläre Begründungsversuche "evolutionstheoretischer" Art sein können.

    Am merkwürdigsten allerdings finde ich, dass nun schon seit Jahrhunderten weder Theologen noch religiöse Naturwissenschaftler in der Lage zu sein scheinen, die in Bezug auf Ethik oder Moral allerwichtigste Frage vernünftig bzw. konsistent zu beantworten: Nämlich weshalb ihr unendlich mächtiger und mit unendlicher Liebe ausgestatteter "Übergott" all das Leid zulässt, das tagtäglich über sehr viele seiner Geschöpfe hereinbricht. Auch wundert es, dass viele immer noch nicht dazu bereit zu sein scheinen, über den Unterschied zwischen einer religiös induzierten Alltagsmoral und einer mehr rationalitätsgestützten philosophischen Vernunftethik nachzudenken.

    Schlussendlich halte zumindest ich es für sinnvoller, die (eventuell nur momentane) weitgehende Unverständlichkeit des Universums weiter für ein Rätsel zu erklären, als daraus vorschnell die tatsächliche Existenz eines Erstverursachers in (christlich) religiösem Sinn abzuleiten. Dennoch erachte ich die Frage nach einer "letzten Realität" auch in wissenschaftlichem Sinne (noch) nicht für völlig inhaltsleer.
  • Wenn Gott mit Konzepten wie Absicht, Sinn oder Plan verbunden ist

    21.09.2018, Ludwig Briehl
    welchen Plan verfolgt Gott, wenn er die Natur so geschaffen hat, dass der Starke den Schwachen verdrängt, dass die stärkeren Büffelbullen, Hirsche oder Löwen ihre schwächeren Konkurrenten töten oder zumindest verjagen, um das "Recht auf Begattung" der Weibchen des Rudeln exklusiv zu haben, dass der Löwe die Gazelle frisst, der Wolf das Schaf reißt und der Hecht alle anderen Fische frisst, dass körpereigene Krebszellen den Menschen töten? Worin liegt der Sinn, dass die Natur so ist, wie sie ist?
  • @Johannes Kasper

    21.09.2018, libertador
    "das Angenommensein eine "Herzensbewegung" auslöst, welche sich in altruistischen Handlungen manifestiert"
    Das klingt dann aber nach Altruismus ohne Motivation, wiederum mechanisch als "Herzensbewegung", auch wenn das als Metapher gemeint sein sollte. Daneben sollte einen dann überraschen, dass auch ungetaufte Menschen sich altruistisch verhalten.
  • Bäume pflanzen

    20.09.2018, Robert
    Dann rechnen Sie einmal aus, wie viele Bäume man pflanzen muss, bis die 1,5 MRD Tonnen! Braunkohle, die unter Hambach noch liegen, kompensiert sind. Und wie viele man pflanzen müsste, bis die bisherige verfeuerte Braunkohle kompensiert wurde. Dann können wir weiter reden.

    Dann wäre nämlich ganz Deutschland einfach Wald.
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