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  • Forschungsobjekte

    08.09.2015, Wolfram Obermanns
    "Um zu erklären, warum Schülerinnen bessere Noten bei gleichen kognitiven Kompetenzen erhalten, verweisen viele Studien darauf, dass dies durch die höhere Leistungsbereitschaft und ein besseres Arbeitsverhalten der Mädchen erklärt werden kann."

    Da stellt sich aber auch die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Warum sich verausgaben, wenn der Ertrag in Noten wahrscheinlich sowieso nicht stimmt, könnte die kluge Frage der Jungen sein.
    Für die Mädchen ist die Lage auch nicht unbedingt komfortabel. Bei gleicher Leistung besser benotet zu werden, kann das Selbstvertrauen unterwandern. Vielleicht liegt auch hier ein Grund, warum Mädchen in Fächern ohne Verhandlungsmasse - in MINT und Sport - gerade in Deutschland so stark abfallen.

    Als positiver Sekundäreffekt käme für die Jungs hinzu, daß für sie zwar eine tendenziell unbefriedigendere bzw. unbequemere Situation entsteht, die müssen sie sich aber nicht persönlich zurechnen und können sich so von der Beurteilung ihres Tuns durch Dritte emanzipieren. Eine Haltung, die für jedwerde Art einer Führungs- oder Pionieraufgabe zwingend notwendig ist. Dies könnte die Unterrepräsentanz von Frauen auch gerade in Deutschland in diesem Gebiet mit erklären.

    Abschließen stellt sich so die Frage, höhere Leistungsbereitschaft und besseres Arbeitsverhalten in wessem Sinne? Eine Fragestellung die sich einer Bildungsforschung, für die Kinder lediglich Forschungsobjekt und nicht -subjekt sind, nicht stellt.
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