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Kommentare - - Seite 1

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  • Wo bleibt ihr Vertrauen in die deutsche Ingenieurskunst?

    20.05.2016, Bieski
    Wo bleibt ihr Vertrauen in die deutsche Ingenieurskunst?
    Nur mal in der Realität umsehen. Autoindustrie, Daten- und Telefonnetze, Verkehrswesen, Bauvorhaben usw.. Da wird nicht eingehalten, verschoben, getrixt, geschummelt, betrogen, ignoriert und trotzdem abkassiert.
    Die Aufzählung lässt sich beliebig fortsetzen. Es sind nicht die vorhandenen Ingenieure die das verursachen. Fehlende Bildung, mangelndes Interesse an technischer Weiterbildung und vor allen die Vorherrschaft der Marketingstrategen in den Firmenzentralen und dem Finanzwesen tragen ihren Teil dazu bei.
    Und die Politik verursacht mit und sieht großzügig über längst bekannte Machenschaften hinweg.
    Diese sogenannte Energiewende in Deutschland ist genau so ein Fiasko und leider keine Ausnahme. Viele weitere von der deutschen Politik vorwiegend auf Grund emotionaler Meinungsmache im Kurzschlussverfahren eingeleitete Vorhaben sind Teil dieses Reigen. Der politische Nutzen ist nur kurzfristig, aber der Schaden durch solches unqualifizierte Handeln gar nicht im Voraus abzuschätzen. Die Zeit war längst nicht reif für ein solches gewaltiges Vorhaben. Ein solches Jahrhundertvorhaben bedarf geplanter und langer enormer wissenschaftlicher und technischer Vorbereitung und einer riesigen Finanzierung. Im Alleingang auch von einer Wirtschaftsmacht wie Deutschland kaum zu stemmen. Das sehen wir an den zunehmenden sozialen Verwerfungen im Land, die vor allen die Schwachen weiter schwächen. Riesige Mengen an Volksvermögen wurden und werden auf Jahrzehnte verbrannt, nur um dem Wunschdenken einer durch politische Meinungsmache irrenden Teilwählerschaft kurzfristig genüge zu tun. Die vergeudeten Mittel wären wesentlich besser angelegt, um den wissenschaftlich und technischen Vorlauf für ein solches Vorhaben abzusichern. Wenn wissenschaftliche und technische Voraussetzungen fehlen, nutzt Ingenieurskunst gar nichts.
    Siehe die um sich greifenden Skandale deutscher Autohersteller. Wobei es fraglich ist, ob diese Vorkommnisse tatsächlich nur auf die deutsche beschränkt bleiben. Für unrealistische Forderungen werden immer Auswege gesucht. Wenn wissenschaftlicher und technischer Vorlauf dafür noch nicht gesichert und die Marktstrategen es fordern, eben auch auf Abwegen.
    Den erforderlichen Vorlauf für Zukunft sichernde Vorhaben zu planen und fördern, wäre mit Aufgabe der Politik. Wenn es sein muss auch durch Unterstützung mit Steuermitteln.
    Wer aber über die Fachleute spottet, die den deutschen Zappelstrom anprangern, hat keine Ahnung welche tatsächlichen Auswirkungen solche sporadischen und zum Teil wilden Einspeisungen auf die Hochleistungsnetze haben. Wir nähern uns wieder den Verhältnissen der DDR, in denen eine instabile Netzfrequenz einfach zum sozialistischen Alltag gehörte. Nur mal heute wieder vor Ort messen. Über die aus solchen Bedingungen entstehenden zusätzlichen Nachteile und Verlustleistungen usw. kann man nur spekulieren.
    Es sind nicht die bösen und den Erneuerbaren abholden europäischen Anrainer die die heutige
    deutsche Energiepolitik beklagen. Nein sie haben unter ihrer zum Teil viel weiter rückständigeren Netzstruktur durch unsere Handlungsweise zusätzliche Nachteile. Nur gemeinsam können solche Vorhaben betrieben werden, wenn sie mehrheitlich und langfristig akzeptiert werden sollen.
    Wenn nun auch unsere Politiker langsam darüber Nachdenken, wäre es höchste Zeit endlich den erforderlichen Vorlauf für eine solche Wende mit internationaler Beteiligung voranzubringen.
    Netz- und Speichertechnik müssen in wenigen Jahren einen enormen technischen Fortschritt erreichen, um diese an sich die Zukunft sichernde Energiewende nicht in ihr Gegenteil zu verkehren. Aber wo bleiben die dazu erforderlichen Schritte?
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