Bei meinem letzten Bildbeitrag "Komet C/2020 F3 (NEOWISE) über Schriesheim (überarbeitete Version)", der unter dem Link https://www.spektrum.de/alias/wunder-des-weltalls/komet-c-2020-f3-neowise-ueber-schriesheim-ueberarbeitete-version/1752022 abrufbar ist, hatte ich ausführlich beschrieben, wie ich viele Bilder zu einem Gesamtbild kombiniert habe. In diesem Zusammenhang kann sich durchaus eine Diskussion entfachen, wie realistisch ein Bild ist, das aus Bildern mit unterschiedlichen Belichtungszeiten mit und ohne Nachführung zusammengebaut wurde. Auf diesen Aspekt möchte ich in diesem Nachtrag zu meiner oben zitierten Bildveröffentlichung etwas eingehen. Links oben ist das besagte bereits veröffentlichte Bild zu sehen. Rechts oben zeige ich einen Detailausschnitt daraus, der den Bereich des Kometen abbildet. Links unten ist zum direkten Vergleich eine nachgeführte Einzelbeleuchtung mit 4s Belichtungszeit zu sehen. Wie der Detailausschnitt rechts unten zeigt, werden dank der Kompensation der Erdrotation der Komet und die umgebenden Sterne scharf abgebildet. Allerdings führt die Nachführung bereits bei dieser noch relativ kurzen Belichtungszeit zu einer Unschärfe in der Landschaft, und umgekehrt würde man ohne Nachführung unscharfe Sterne erhalten. Aus diesem Grund kombiniere ist bei solchen Aufnahmen grundsätzlich immer nachgeführte Aufnahmen mit Aufnahmen ohne Nachführung um Sterne und Landschaft gleichzeitig möglichst scharf abbilden zu können.

Der Vergleich der gezeigten Bilder zeigt den klaren Gewinn an Bildqualität durch die Mehrfachbelichtung:

1. Komet und Sterne sind deutlich klarer zu erkennen. Sie wirken heller, zeigen mehr Kontrast und weniger Rauschen. Es sind auch insgesamt mehr Sterne zu sehen.

2. Insbesondere die dunklen Bereiche der Landschaft zeigen weniger Rauschen.

3. Ein aus meiner Sicht ästhetischer Nebeneffekt ist eine weichere Darstellung der Wolken, das ist aber Geschmacksache.

Der Vergleich zeigt auch, dass das mehrfach belichtete Bild die Konstellation realistisch darstellt. Die relativen Positionen aller Himmelskörper zur Landschaft sind identisch zu den Positionen in der Einzelbelichtung, die ich um 23:00 Uhr MESZ aufgenommen habe.

Daten zum Bild