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Kommentare - - Seite 964

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Bequemlichkeit der Forscher

    28.02.2011, Dr. rer.nat. Manfred Schweizer
    Sie tun ja so, als wären Tierversuche in irgendeiner Form zu rechtfertigen und nur das Publikum müsste richtig aufgeklärt werden! Meines Erachtens ist aber immer noch der größte Teil der Tierversuche der Bequemlichkeit der Forscherkollegen geschuldet. Wer verschwendet denn tatsächlich einen Gedanken daran, wie Tierversuche reduziert werden könnten? Das läuft doch immer nach dem Motto: Haben wir immer so gemacht.
    Mit dieser antiquierten Einstellung wird doch nur verhindert, dass Alternativmethoden zu Tierversuchen stärker erforscht werden.
  • Sachliche Darstellung auch im Fernsehen möglich

    26.02.2011, Ehrengard Becken-Landwehrs, 47661Issum
    Auch wenn das Medium Fernsehen ein emotionaler Faktor ist, so bin ich nicht der Meinung, dass man das Thema Tierversuche nicht im Fernsehen bringen kann. Wenn es eine sachliche Darstellung ist, das Für und Wider aufgezeigt wird und dabei keine Bilder von Versuchen an Tieren gezeigt werden, dann ließe sich das bewerkstelligen. Inzwischen sind die meisten Tierversuche ad absurdum geführt worden und viele Errungenschaften gäbe es heute nicht, wenn sie wie vorgesehen an Tieren in Einsatz gebracht worden wären (Penicillin ist das beste Beispiel dafür). Auch wenn sich das Verhalten der Zuschauer verändert hat, so kommen sachlich und nicht emotional vorgebrachte Beiträge immer noch bei einem vernünftigen und wissbegierigen Teil des Publikums an.
    Wenn dem nicht so wäre, dann ade, Ranga Yogeshwars Sendung: Also bitte, das Publikum nicht unterschätzen!
  • Gefühle sind wichtige Sensoren für moralisches Verhalten

    25.02.2011, Elisabeth Petras
    Herr Yogeshwar geht davon aus, Wissenschaftler würden - z. B. auf schriftlichem Weg - unabhängige Fakten übermitteln. Er berücksichtigt nicht, dass diese oft in Strukturen stecken, in welchen sie sich bewähren möchten. Tierversuche sind ein Mittel für schnelle Publikationen, die Forschung an Alternativen wird noch zu wenig gefördert. All dies wird oft sowohl in Print- als auch in visuellen Medien verschwiegen.

    Davon unabhängig aber ist es nötig, den Schmerz eines Tieres zumindest ansatzweise nachzuerleben, um Empathie empfinden zu können. Vielen Menschen sind ja Tiere emotional fernstehend, denn selbst ein Käfigtier wird in seinem Verhalten oft kaum wahrgenommen. Der Faktor des Leids, das wir Tieren antun, um einen eventuellen Erkenntnisgewinn zu erlangen, der eventuell auch auf andere Weise erlangbar wäre, wird nachweislich auch von Forschern sehr oft verdrängt.
  • Unglaublich

    25.02.2011, Elke Jacobi
    Weil Bilder Emotionen wecken, sollten Tierversuche nicht im Fernsehen gezeigt werden? Da ist eine unglaubliche Einstellung von Herrn Yogeshwar.

    Die meisten Tierversuche, die gemacht werden, sind völlig unnötig. Sie dienen lediglich dem wissenschaftlichen Renomée, werden vom Militär, in der Ausbildung oder von Pharmafirmen durchgeführt, um ihre Marktstellung auszubauen. Dazu kommen all die Tierversuche, die zur Testung der Giftigkeit durchgeführt werden. All diese Versuche sind entbehrlich, da für sie Ersatzmethoden möglich oder sie unnötig sind.

    Zudem entsprechen die sog. Tiermodelle eben nicht dem Menschen, was mitunter zu schrecklichen Fehlern führte. Nur für wenige Tierversuche gibt es tatsächlich eine vernünftige Begründung.

    Die Medien haben meiner Meinung nach die Pflicht, die Menschen über die Grausamkeiten, die im Namen der Wissenschaft den Tieren angetan werden, zu informieren: in Wort und Bild und mit sehr kritischen Fragen. Zu lange haben wir nichts über diese Dinge erfahren. Es ist an der Zeit, dass das anders wird, damit nicht weiter und weiter völlig unnötige und grausige Versuche mit Tieren angestellt werden dürfen.

    Ich meine, die Menschen haben ein Recht darauf, über die schrecklichen, die wirklich widerlichen Dinge aufgeklärt zu werden, die hinter den fest verschlossenen Labortüren durchgeführt werden.

    Die Tiere werden auf so widerliche Weise behandelt, dass man glauben könnte, wir befänden uns immer noch im Mittelalter, wo die Tiere als gefühllos galten.

    Yogeshwars Meinung ist eine Katastrophe!
  • Uni Bayreuth

    25.02.2011, Ronald Bässler
    Noch hat es die Uni Bayreuth selbst in der Hand für klare Verhältnisse zu sorgen. Sollten die Abhängigkeiten der Uni Bayreuth bereits zu groß sein, ist das Problem hausgemacht und die "Wissenschaft" darf sich nicht wundern, wenn der gute Ruf weg ist.
  • Inflation der Doktortitel

    25.02.2011, Uwe Zimmermann, Uppsala
    Warum sind eigentlich Doktortitel in Deutschland so wichtig? Warum muss ein Politiker einen Doktortitel haben, und dafür 7 Jahre lang neben seiner wirklichen Arbeit an einer Doktorarbeit schreiben, wenn er anschließend doch nichts mehr mit der Forschung zu tun hat? Warum brauchen Firmen Doktortitel als Aushängeschilder ihrer Chefetagen?

    Ich selbst habe meinen Doktortitel an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm erarbeitet, und bin seither auch in der Forschung tätig. Da es sich um einen schwedischen Doktortitel handelt, ist dieser in Deutschland noch nicht einmal als Namensbestandteil akzeptiert - wie dies für einen deutschen Doktortitel der Fall wäre.

    Vermutlich hat sich Herr Guttenberg an dem allgemeinen Vorurteil orientiert, dass nach dem Ablegen einer Doktorarbeit, diese ohnehin nur in irgendwelchen Archiven verstaubt, ohne dass jemand sie wirklich lesen würde - geschweige denn, mit anderen Quellen vergleichen würde. So peinlich seine ersten Reaktionen waren, die Sache zu beschwichtigen, desto peinlicher muss die Sache für die Universität sein, die diesen Doktorgrad vergeben hat - zeigt es doch, wie "intensiv" sich Doktorvater und Gutachter mit der Arbeit auseinandergesetzt haben...
  • Uni Ulm: Keine Geisteswissenschaften = keine Plagiate

    25.02.2011, Maria Winter, Ulm
    Die ziemlich fragwürde Reaktion der Dekane der Uni Ulm auf die Guttenberg-Affaire: Den Mangel an Geisteswissenschaften zum Standort-Vorteil zu erklären.

    http://www.swp.de/852902

    Die Gegenargumente finden sich ja bereits zu einem großen Teil unter dem Absatz "Weiße Kittel, weiße Weste?".
  • Lehrer zu Unrecht am Pranger

    25.02.2011, Sepp Zimmermann 79682 Todtmoos
    Hallo Herr Könneker,

    in Ihrem Artikel schreiben Sie: "All dies wird kaum je erläutert, schon gar nicht in den Schulen, wo es in der Regel um das Lehren und Abfragen von "fertigem Wissen" geht".

    Wann waren Sie das letzte Mal in der Schule? Ich selbst arbeite seit 38 Jahren als Biologie- und Chemielehrer an einem Gymnasium. Mein ganzes Unterrichtsleben war davon dominiert, dass ich genau das mit meinen Schülern nicht mache, sondern Arbeitstechniken und Denkweisen der Naturwissenschaften eingeübt habe. Sehr viele meiner gleichalten Kollegen haben dies auch als Hauptthese über ihrem Unterricht stehen.

    Leider prangern Sie hier etwas an, was gar nicht mehr in den Schulen existiert sondern nur noch in den Köpfen von Journalisten, die angeblich über Schule Bescheid wissen.
    Dieser Kommentar in Bezug auf die Schule hat mich doch tief getroffen.

    Insgesamt bin ich aber täglicher Ticker- und leider nur monatlicher Spektrumleser. Ihre Arbeit ist für uns Lehrer sehr wichtig. Deshalb vielen Dank. Ich werde Ihnen deshalb auch die Entgleisung nachsehen, schon deshalb, weil ich diese von allen Seiten höre.

    Servus
    Sepp Zimmermann
  • Schlag ins Gesicht

    25.02.2011, Michael Krause
    Hallo Herr Könneker,
    in einem Punkt muss ich Ihnen widersprechen, auch in Schulen wird gelehrt wie Wissenschaftler "ticken". Nicht zuletzt müssen Schüler dies sogar "erfahren, indem sie beispielsweise eine sog. wissenschaftliche Arbeit - genannt Facharbeit anfertigen müssen.
    Umso mehr empfinde auch ich die Reaktionen auf Hr. von Guttenbergs Fehlverhalten als Schlag ins Gesicht. Denn wie will ich künftig meinen Schülern die Qualifikation verweigern, wenn sie nicht ordentlich zitieren. Bisher wurde es stets so an unserer Schule gehandhabt, dass Arbeiten, in denen Quellenangaben fehlten, mit ungenügend (6) bewertet wurden. Die Quellenangaben waren (und werden es hoffentlich auch in Zukunft sein) ein ganz wichtiges Kriterium für die Nachvollziehbarkeit der Argumentationen. Umso stärker erschüttert mich die "Bagatellisierung" des Verhaltens von Herrn Guttenberg.
    Es ist erfreulich, dass Sie diesem Thema so breiten und öffentlichen Raum einräumen.
    Viele Grüße,
    Michael Krause
  • In Zukunft wird es schwerer, geistigen Diebstahl zu begehen!

    24.02.2011, Joachim Datko, Regensburg
    Sicherlich hat der Skandal um zu Guttenberg die gute Seite, dass man in Zukunft Texte genauer auf Urheberrechtsverletzungen überprüft.

    Dafür wird es über kurz oder lang ausgefeilte Programme geben.

    Wissenschaftliche Arbeiten könnten dadurch massiv schrumpfen.

    Joachim Datko
  • Skepsis gegenüber Doktortiteln

    24.02.2011, S. Hänsgen
    Meine Lehre aus der Affäre um Guttenberg und seinem Plagiat, ist die Tatsache, dass ich in Zukunft Doktortitel gleich welcher Art mit großer Skepsis bewerten werde.

    Denn es scheint so, das auch hier in der Wissenschaft Lug und Trug (Plagiate, Dissertations- und Patentklau etc.) an der Tagesordnung, also Normalität, sind. Wissenschaftler sind auch nicht besser als normale Menschen und mit der Affäre Guttenberg hat die Wissenschaft einen guten Stacken an Respekt eingebüßt, ob nur bei meiner Person? Das wird sich in Zukunft zeigen...

    Generell beneide ich die Herren und Damen Doktoren und zukünftige Doktoranden in der kommenden Zeit nicht. Der ein oder andere wird sich nun wohl öfters folgende Frage anhören müssen: " Ghostwriter oder selbst kopiert?"

    Ein Schelm, wer böses dabei denkt!
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrte/r S. Hänsgen,



    diese Skepsis ist eine nachvollziehbare, aber auch bittere Reaktion. Bitter, weil Lug und Trug in der Wissenschaft eben nicht die Regel ist. Bitter, weil durch entsprechende schwarze Schafe all jene diskreditiert werden, die ihre Arbeit gewissenhaft machen. Und das ist, trotz teilweise wirklich schwieriger Umstände, sicher immer noch die Mehrheit. Sebastian Reusch hat einige Daten dazu in seinem Beitrag "Chronik einer Lächerlichkeit und Wissenschaftsethos" zusammengetragen.



    Ich halte es für unfair, nun alle angehenden und gestandenen Wissenschaftler unter Generalverdacht zu stellen. Und es macht mich umso wütender, mit welcher Abgebrühtheit so manches aktuelle wie vergangene schwarze Schaf noch immer präsent ist. Sie haben nicht allein den Schaden, sie schaden der Wissenschaft insgesamt. Und dafür gehören sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft gezogen. Ob das nun dem Wunschdenken der Durchschnittsbevölkerung entspricht oder nicht.



    In diesem Sinne: Schimpfen Sie auf die schwarzen Schafe, seien Sie mit gesundem Menschenverstand skeptisch - aber vertrauen Sie bitte trotzdem darauf, dass nicht jeder in der Wissenschaft ein Schurke ist :-)



    Mit besten Grüßen

    Antje Findeklee

    Redaktion spektrumdirekt

  • Eiszapfen

    24.02.2011, Manfred Uphoff, 65520 Bad Camberg
    Hallo Redaktion,

    am 10.1.2011 habe ich aufrecht stehende, bis zu 20 Zentimeter lange Eiszapfen auf meinem Garagendach fotografiert. Leider kann ich keine Fotos in dem Leserbrief mitschicken. Gibt es eine Erklärung für dieses Phänomen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Uphoff,



    wird Ihr Garagendach von einem Baum oder einem anderen Dach überragt? Denn dann könnte diese Eiszapfen ähnlich entstanden sein wie Stalagmiten in einer Höhle: Die Wassertropfen fallen auf ihr Garagendach, wo sie gefrieren und nach oben wachsen, was aber nur in einem engen Temperaturfenster möglich sein dürfte.



    Mit freundlichen Grüßen


    Daniel Lingenhöhl


    Redaktion spektrumdirekt

  • Gehört Philosophie in Spektrum der Wissenschaft?

    24.02.2011, Helmut Fink, Erlangen
    Philosophie ist Geisteswissenschaft. Wer Wissenschaft nur im Sinne von "science" versteht, wird daher skeptisch sein. Doch konnten Naturwissenschaftler auch schon vor der neuen Spektrum-Serie den Mehrwert philosophischer Konzepte entdecken: Beispiele sind die Unterscheidung von Gründen und Ursachen (in Neurowissenschaft und Psychologie), das Ineinandergreifen von Funktionalerklärungen und Kausalmechanismen (in Biologie und Medizin) oder die Anforderungen an die Interpretation der Quantentheorie (in der Physik). Nicht nur Ethiker, auch Wissenschaftsphilosophen haben den Forschern und der Öffentlichkeit etwas Wichtiges zu sagen. Deshalb gebührt der Philosophie ein Ort im Spektrum der Wissenschaft - und der Redaktion Dank für ihre mutige Entscheidung!
  • Nun kontaminiert?

    23.02.2011, Dortmund
    Hallo Redaktion,

    es gab vor einiger Zeit eine Diskussion um ähnliche Funde unter einem der Pole (?). Dort war ein Hauptthema, dass das Wasser nicht kontaminiert werden darf, damit dieses Ökosystem erhalten bleibt. Wie steht es denn in diesem Fall um etwaiges vorausschauendes Verhalten der Forscher?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Andre Versuemer
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Versuemer,

    vielen Dank für die - berechtigte - Nachfrage: Sie beziehen sich auf den antarktischen Wostoksee, den russische Forscher anbohren wollen (http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1061983) und der kontaminiert werden könnte.



    In Südafrika stellt sich die Situation anders dar: Die Wasserblase wurde ursprünglich aus Versehen angezapft, als dort der Schacht einer Goldmine vorangetrieben wurde. Erst in diesem Zusammenhang wurden die Forscher aufmerksam und haben dann Proben aus angrenzenden Gesteinspartien gezogen.



    Mit freundlichen Grüßen


    Daniel Lingenhöhl


    Redaktion spektrumdirekt

  • Zwei Fehler

    21.02.2011, Joachim Geldmacher, Freienhagen
    Das Grundgesetz gibt es seit knapp 62 Jahren (23. 5. 1949). Vor 70 Jahren war noch Krieg, nicht die Zeit der Grundrechte.
    In Artikel 3 heißt es: "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich". Das heißt ganz und gar nicht, dass Frauen und Männer gleich sind. Kein Gesetzgeber kann Ungleiches gleich machen, allenfalls kann er für gleiche Rechte sorgen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Rezensentin ist unschuldig. Der Redakteur (ich) hatte das Grundgesetz falsch im Kopf und keinen Anlass gesehen, nachzuschauen (der eigenen Erfahrung vertrauend).

    Mein Fehler.

    Christoph Pöppe, Redaktion

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