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Lexikon der Biochemie: Shigatoxine

Shigatoxine, Vertreter der intrazellulär wirkenden Exotoxine. Das S. im engeren Sinne wird von Shigella dysenteria Serotyp 1, einem Erreger der bakteriellen Ruhr, produziert. Es ist aus einer A-Untereinheit (Mr 32kDa) und einem Pentamer aus B-Untereinheiten (Mr 7,7kDa) aufgebaut, über die die Bindung an das Membranglycolipid Gb3 der eukaryontischen Zelle vermittelt wird. Die Aufnahme des Toxins erfolgt durch rezeptorvermittelte Endocytose, wobei die A-Untereinheit am N-Terminus proteolytisch gespalten wird. Im Cytoplasma wirkt die A-Untereinheit als N-Glycosidase, indem sie einen spezifischen Adeninrest der 28S-rRNA des ribosomalen Komplexes spaltet. Infolge dieser Depurinierung kommt es zur Hemmung der Elongation der Peptidkette während der Translation. Von unterschiedlichen enterohämorrhagischen E. coli -Stämmen werden shigaähnliche Toxine synthetisiert (shiga-like-Toxin, SLT-I und SLT-II, Verotoxin), die in der Struktur, Bindungsselektivität und in der Wirkung mit dem beschriebenen S. nahezu identisch sind.

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