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Lexikon der Mathematik: Fefferman, Charles Louis

amerikanischer Mathematiker, geb. 18.4.1949 Washington (D.C.).

Fefferman gilt als Wunderkind, bereits mit 12 Jahren soll er die Differential- und Integralrechnung beherrscht haben. Im Alter von 17 Jahren, 1966, schloß er sein Studium an der Universität von Maryland ab. Er ging dann an die Universität Princeton, promovierte dort 1969 und lehrte dort bis 1970. Er wechselte dann an die Universität Chicago, an der er 1971 der jüngste jemals in den USA berufene ordentliche Professor wurde. Seit 1973 wirkt er wieder als Professor an der Universität Princeton und nahm viele Gastprofessuren, u. a. an den Universitäten in Maryland und Paris, am Courant-Institut in New York und am Mittag-Leffler-Institut in Stockholm an.

Fefferman erzielte wichtige neue Erkenntnisse zur mehrdimensionalen komplexen Anlysis. Er untersuchte die Konvergenz mehrdimensionaler Fourier-Reihen und andere Probleme der harmonischen Analyse sowohl im ℝn als auch auf dem n-dimensionalen Torus, löste Probleme aus der Theorie partieller Differentialgleichungen, über Hardy-Räume bzw. singuläre Integrale. Oft gelang ihm eine geschickte Verallgemeinerung von klassischen Ergebnissen für niedrige Dimensionen auf höherdimensionale Räume. Ein herausragendes Forschungsgebiet Feffermans ist die Theorie der Funktionen mehrerer komplexer Variabler, in der er ab 1973 über Bergmann-Kerne, biholomorphe Abbildungen und die Struktur pseudokonvexer Gebiete grundlegende Resultate vorlegte und in Zusammenarbeit mit mehreren anderen Mathematikern zahlreiche Anwendungen seiner Ideen gab.

Für seine tiefliegenden mathematischen Leistungen wurde Fefferman mehrfach geehrt. 1978 erhielt er die Fields-Medaille für seine Untersuchungen zum Verhalten mehrdimensionaler Fourier-Reihen und singulärer Integraloperatoren sowie für seine Beiträge zur komplexen Analysis, 1992 den Bergman-Preis für seinen Arbeiten zum Bergman-Kern.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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