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Lexikon der Mathematik: Verfügbarkeit

Begriff aus der Zuverlässigkeitstheorie, der vor allem in Verbindung mit alternierenden Erneuerungsprozessen als Kenngröße definiert wird.

Sei \begin{eqnarray} {{S}_{k}}=\left({{T}_{1}}+{{R}_{1}} \right)+\left({{T}_{2}}+{{R}_{2}} \right)+\,\cdots +\left({{T}_{k}}+{{R}_{k}} \right) \end{eqnarray} ein alternierender Erneuerungsprozeß, d. h., Sk ist die zufällige Zeit bis zu erfolgter Wiederinstandsetzung nach dem k-ten Ausfall eines Systems. Dabei sind Ti die zufällige Lebensdauer des Systems nach (i − 1)-ter Erneuerung, und Ri die zufällige Reparaturzeit (Erneuerungszeit) des Systems bei i-tem Ausfall. (Ti)i=1,2,… und (Ri)i=1,2,… seien Folgen unabhängiger Zufallsgrößen mit der Lebensdauerverteilung F(t) = P(Ti < t), i = 1,2,…,der Überlebenswahrscheinlichkeit R(t) = 1 − F(t) = P(Tit), und der Reparaturzeitverteilung G(t) = P(Ri < t). Sei weiterhin N(t) die zufällige Anzahl der bis zum Zeitpunkt t stattfindenden Erneuerungen. Weiterhin bezeichne H(t) = E(N(t)) die Erneuerungsfunktion und \( h(t):=\frac{H(t)}{dt} \) die Erneuerungsdichte des Erneuerungsprozesses (Sk).

Als Verfügbarkeit V(t), t > 0, des Systems wird die Wahrscheinlichkeit dafür bezeichnet, daß es zur Zeit t ordnungsgemäß arbeitet; sie läßt sich durch die Formel \begin{eqnarray} V\left(t \right)=R\left(t \right)+\int\limits_{0}^{t}{R\left(t-x \right)h\left(x \right)dx} \end{eqnarray} ermitteln. Im allgemeinen wird der Grenzwert von V(t) für t → ∞ betrachtet. Man kann zeigen, daß gilt: \begin{eqnarray} V\,:=\underset{t\to \infty}{\mathop \lim}\,\,V\left(t \right)=\frac{E{{T}_{i}}}{E\left({{T}_{i}}+{{R}_{i}} \right)}, \end{eqnarray} d.h., V ist das Verhältnis der erwarteten fehlerfreien Arbeit zur erwarteten Gesamtzeit aus fehlerfreier Arbeit und Reparaturzeit des Systems.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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