Lexikon der Mathematik: Windungsabbildung
eine holomorphe Funktion mit speziellen Eigenschaften.
Zur Definition sei U ⊂ ℂ ein Gebiet, f eine holomorphe Funktion in U, die nicht konstant ist, z0 ∈ U, a := f(z0), und n := ν(f, z0) ∈ ℕ die Vielfachheit der a-Stelle z0 von f. Man nennt f eine Windungsabbildung um z0 vom Grad n, falls folgende Bedingungen erfüllt sind:
(a) Es gibt eine offene Kreisscheibe B mit Mittelpunkt a und Radius r > 0 derart, daß f(U) ⊂ B.
(b) Es gibt eine konforme Abbildung g von U auf 𝔼 = {z ∈ ℂ : |z| < 1} derart, daß
wobei
für z ∈ 𝔼.
Ist f eine Windungsabbildung um z0, so ist f eine lokal schlichte Funktion in U \ {z0}, und für jedes w ∈ f(U) ist die Urbildmenge f−1 (w) ⊂ U eine endliche Menge.
Jede holomorphe Funktion ist lokal eine Windungsabbildung. Genauer gilt folgender Satz.
Es sei G ⊂ ℂ ein Gebiet, f eine holomorphe Funktion in G, die nicht konstant ist, und z0 ∈ G. Dann existiert eine offene Umgebung U ⊂ G um z0derart, daß die eingeschränkte Funktion f |U eine Windungsabbildung um z0vom Grad ν(f, z0) ist.
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