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Chemische Unterhaltungen: Das vielfältige Innere der Kastanien

Die Samen der Rosskastanie eignen sich hervorragend für wissenschaftliche Experimente, als Medizin oder auch zum Wäschewaschen. Denn sie enthalten ein ganzes Bündel an organischen Verbindungen, die verschiedenste Funktionen erfüllen.
Querschnitt durch Kastanie

Auf den ersten Blick dienen Kastanien vor allem Kindern zum Basteln von Männchen und Tierfiguren. Betrachtet man die Samen der Rosskastanie jedoch näher, stellen sich viele interessante Fragen: Weshalb schäumt eine Straße mit überfahrenen, aufgeplatzten Kastaniensamen bei Regen? Wie lassen sich die Samen zum Backen verwenden? Welche Stoffe enthält Rosskastanienextrakt, der als Grundlage für die Entwicklung von Weißmachern diente? Antworten darauf findet man, wenn man die vielfältigen Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe nimmt.

Zu einem Großteil bestehen die Rosskastaniensamen aus Stärke und Zucker. Während der Zuckernachweis nur mit Laborchemikalien gelingt, lässt sich die Stärke mit einem iodhaltigen Alltagsprodukt sichtbar machen. Hierzu schneidet man einen der Samen auf und tropft mit Wasser verdünnte, braune Betaisodona-Lösung (fünf bis zehn Tropfen auf fünf Milliliter Wasser) aus der Apotheke auf die Schnittfläche. Die zu beobachtende Blaufärbung rührt daher, dass sich Iodidionen aus der Lösung unter Ausbildung von Polyiodidionen in die spiralförmigen Amylosemoleküle einlagern, die einen Hauptbestandteil der Stärke ausmachen …

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  • Quellen

Krünitz, J. G.: Oeconomische Encyclopädie. Online verfügbar unter www.kruenitz1.uni-trier.de

Von Liebig, J.: Chemische Briefe (30. Brief). Winter’sche Verlagshandlung, 1878

Thorenz, M. et al.: Flavonoide in Rosskastaniensamen. Praxis der Naturwissenschaften – Chemie in der Schule 4, 2008

Weber, P. et al.: Die Chemie der Kastanie – Experimente mit Rosskastaniensamen. Chemie konkret 14, 2007

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