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Editorial: Kontroversen

Liebe Leserin, Lieber Leser,

um Schwarze Löcher ranken sich viele moderne Mythen. Diese rätselhaften, extrem kompakten Objekte strapazieren unser Verständnis der Naturgesetze. Eine neue Kontroverse, die unter Wissenschaftlern entbrannt ist, betrifft die Vorgänge am so genannten Ereignishorizont – an jener Grenzfläche in der Raumzeit, die das uns zugängliche Universum von einem »dahinter liegenden«, prinzipiell unsichtbaren Bereich zu trennen scheint.

Theoretiker versuchen unter anderem mit Gedankenexperimenten, die Eigenschaften von Schwarzen Löchern zu ergründen – etwa, indem sie sich überlegen, was ein Astronaut wahrnähme, der den Ereignishorizont überquerte. Unversehens entwickelt sich daraus eine Debatte über die Unverträglichkeit zweier der erfolgreichsten Theorien der Naturwissenschaft: der allgemeinen Relativitätstheorie und der Quantenphysik. In dem Beitrag »Feuertaufe für das Äquivalenzprinzip« – übrigens eine exklusive Übersetzung aus dem Magazin »Nature« – lassen wir sie an dieser aktuellen wissenschaftlichen Diskussion teilhaben (S. 46).

Kontrovers gestalten sich auch die Vorhersagen, wie sich denn die Helligkeit des Kometen ISON in den kommenden Wochen entwickele. Hier liegt die Unsicherheit allerdings nicht an einer Unzulänglichkeit in den Gesetzen, mit denen wir die Natur beschreiben, sondern an unserer Unkenntnis der genauen Eigenschaften des Kometen. Wie bereits in den vorangegangenen Ausgaben unserer Zeitschrift informieren wir Sie auch in dem vorliegenden Heft über die aktuelle Entwicklung (S. 58 und 71). Die früheren Beiträge können Sie auf unserer Sonderseite www.sterne-und-weltraum.de/ison abrufen.

Ich persönlich sehe der Ankunft des Kometen ganz entspannt entgegen und werde jede Beobachtung genießen, die das Wetter erlaubt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen klaren Himmel! Und ich freue mich jetzt schon auf Ihre Bilder des Schweifsterns und Ihre Beobachtungsberichte!

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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