Direkt zum Inhalt

Astronomie: Marseis nass statt trocken



Seit den 1960-er Jahren glaubte man, dass das Eis an den Polen unseres Nachbarplaneten nicht aus Wasser, sondern aus gefrorenem Kohlendioxid ("Trockeneis") besteht. Anders schienen die hohen Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre nicht erklärbar. Die NasaSonde "Global Surveyor" entlarvte dies nun jedoch als Fehlschluss. Auf ihren Detailaufnahmen von der Marsoberfläche sind merkwürdige, fast kreisförmige Löcher in der Eiskappe des Südpols zu erkennen. Sie haben glatte Böden und sind trotz stark schwankender Durchmesser von einigen hundert bis mehreren tausend Metern nie tiefer als acht Meter – das beweist der Schattenwurf ihrer senkrechten Wände. Ein weiterer NasaSatellit (Mars Odyssey) stellte zudem fest, dass es am Grund dieser Gruben im Sommer viel zu warm für Trockeneis ist. Daher vermuten Shane Byrne und Andrew P. Ingersoll vom California Institute of Technology in Pasadena, dass die Kohlendioxiddecke nur acht Meter dick ist. In sie schmilzt die Sonne im Sommer Löcher und entblößt dabei die darunter liegende mächtige Schicht aus Wassereis. (Science, 14.2.2003, S. 1048)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2003, Seite 46
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.