Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Pseudobulbäre Affektstörung: Tränen ohne Ende

Die Patientin fühlte sich weder traurig noch depressiv. Warum konnte sie nicht aufhören zu weinen?
Ein Schlaganfall kann eine wahre Tränenflut auslösen. Allerdings ist das Phänomen so selten, dass Ärzte in vielen Fällen eine falsche Diagnose stellen.

Eines Morgens wachte Maddie (Name geändert) auf und stellte fest, dass sie die Hälfte ihres Körpers nicht mehr bewegen konnte. Ihr Ehemann rief sofort den Rettungsdienst, und innerhalb weniger Stunden stand die Diagnose fest: Die rüstige Endsiebzigerin hatte einen Schlaganfall erlitten. Ein Gerinnsel blockierte die Blutzufuhr zu ihrem Hirnstamm. Der so entstandene Sauerstoffmangel beeinträchtigte die "Brücke" (Pons), die für das Weiterleiten von Botschaften aus höheren Kontroll- und Bewusstseinszentren in den Körper zuständig ist. Maddies Ärzte begannen sofort, eine Reihe von Tests durchzuführen, um den Auslöser für die Durchblutungsstörung zu finden und das Risiko für einen weiteren Hirnschlag abzuschätzen. Ihr gewohntes Leben schien für die Patientin vorbei zu sein. Sie fand es also erst einmal nicht weiter verwunderlich, dass ihr wiederholt die Tränen kamen.

Als Maddie wenige Tage später von der Schlaganfallstation in ein Rehabilitationszentrum verlegt wurde, bes­serte sich ihre Stimmung. Die Ärzte hatten ihr Risiko, weitere Schlaganfälle zu erleiden, mit mehreren Medikamenten minimiert: Maddie bekam Mittel zur Regulierung ihres Blutdrucks, ihres Cholesterinspiegels und ihrer Blutgerinnung. Sie bemerkte auch erste Besserungen ihres Gesundheitszustands, beispielsweise konnte sie langsam wieder klarer sprechen. Auf der Schlaganfall­station war ihr Gesundheitszustand stabilisiert worden – in der Reha­klinik ging es nun vorrangig darum, Fortschritte zu machen und ihre körperlichen Beschwerden weiter zu reduzieren. Maddie fühlte sich bereit, an ihrer Genesung zu arbeiten.

Ihr Tränenfluss versiegte trotzdem nicht ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

Spektrum - Die Woche – Welche Psychotherapie passt zu mir?

Studien zufolge erkrankt jeder fünfte bis sechste Erwachsene mindestens einmal in seinem Leben an einer Depression. Doch wie finden Betroffene eine Therapie, die zu ihnen passt? Außerdem in dieser Ausgabe: Kolumbiens kolossales Problem, der Umgang mit Polykrisen und die Übermacht der Eins.

Spektrum - Die Woche – Übersehene Mädchen

Die Diagnose ADHS wird deutlich öfter bei Jungen als bei Mädchen gestellt, doch spiegelt das tatsächlich die Realität wider? Was steckt hinter dem Geschlechterbias? Außerdem in der aktuellen »Woche«: ein Experteninterview zum Cyberkrieg, der hinter den blutigen Kulissen in Nahost stattfindet.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.