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Neurobiologie: Sie glauben, dass Sie tanzen können?
Wie bewegen wir uns beim Tanz durch den Raum?
Wie steuern wir die Schritte? Neuere bildgebende
Analysen enthüllen die komplexen Vorgänge, die
während des Tanzens im Gehirn ablaufen.
Unser Rhythmusgefühl betrachten
wir in der Regel als selbstverständlich.
Beim Klang von Musik
klopfen wir mit den Füßen den
Takt oder wiegen und schwingen hin und
her. Dabei merken wir häufig gar nicht, dass
wir uns bewegen. In der Evolution hat sich
dieser Instinkt aber im Wesentlichen erst
beim Menschen entwickelt. Kein anderes
Säugetier und wahrscheinlich auch kein anderes
Lebewesen besitzt vergleichbare Fähigkeiten.
Das Talent, uns unbewusst zu bewegen,
stellt den Kern des Tanzens dar. Tanzen
vereinigt Bewegung, Rhythmus und
gestische Darbietung. Darüber hinaus ist es
eine gruppendynamische Übung, bei der sich
die Teilnehmer intensiv aufeinander einstellen
müssen, um sich synchron durch Raum
und Zeit zu bewegen. Für andere zwischenmenschliche
Kontakte ist dies zumeist nicht
in der Weise erforderlich.
Obwohl der Tanz eine grundlegende Ausdrucksform des Menschen darstellt, haben sich Neurowissenschaftler für dieses Phänomen bisher wenig interessiert. Vor einiger Zeit allerdings haben Forscher bildgebende Verfahren eingesetzt, um die Gehirne sowohl von professionellen Tänzern als auch von Laien zu untersuchen. Dabei stellten sie folgende Fragen: Wie bewegen sich Tänzer durch den Raum? Wie setzen sie ihre Schritte? Wie merken sich Menschen komplizierte Bewegungsabläufe? Die Resultate liefern einen faszinierenden Einblick in die komplexen Vorgänge, die im Gehirn ablaufen, wenn Menschen selbst einfachste Tanzschritte ausführen.
Isolierte Bewegungen, wie die Drehung eines Gelenks oder das Klopfen mit dem Finger, haben Neurowissenschaftler bereits früher ausführlich untersucht. Aus diesen Arbeiten wissen wir, wie das Gehirn einfache Handlungen anstößt. Schon allein, um auf einem Bein zu hüpfen, geschweige denn gleichzeitig noch den Kopf zu berühren, berechnet das sensomotorische System des Gehirns Daten bezüglich der räumlichen Wahrnehmung, des Gleichgewichts, der geplanten Bewegung, der Zeitmessung und anderer Dinge. Grob gesagt werden visuelle Informationen im hinteren Scheitellappen in Bewegungsbefehle umgewandelt. Die Befehle gelangen zu den so genannten motorischen Gebieten im prämotorischen Kortex (prämotorische Rinde) und supplementären motorischen Arealen. Dann gehen sie zur primären motorischen Hirnrinde...
Obwohl der Tanz eine grundlegende Ausdrucksform des Menschen darstellt, haben sich Neurowissenschaftler für dieses Phänomen bisher wenig interessiert. Vor einiger Zeit allerdings haben Forscher bildgebende Verfahren eingesetzt, um die Gehirne sowohl von professionellen Tänzern als auch von Laien zu untersuchen. Dabei stellten sie folgende Fragen: Wie bewegen sich Tänzer durch den Raum? Wie setzen sie ihre Schritte? Wie merken sich Menschen komplizierte Bewegungsabläufe? Die Resultate liefern einen faszinierenden Einblick in die komplexen Vorgänge, die im Gehirn ablaufen, wenn Menschen selbst einfachste Tanzschritte ausführen.
Isolierte Bewegungen, wie die Drehung eines Gelenks oder das Klopfen mit dem Finger, haben Neurowissenschaftler bereits früher ausführlich untersucht. Aus diesen Arbeiten wissen wir, wie das Gehirn einfache Handlungen anstößt. Schon allein, um auf einem Bein zu hüpfen, geschweige denn gleichzeitig noch den Kopf zu berühren, berechnet das sensomotorische System des Gehirns Daten bezüglich der räumlichen Wahrnehmung, des Gleichgewichts, der geplanten Bewegung, der Zeitmessung und anderer Dinge. Grob gesagt werden visuelle Informationen im hinteren Scheitellappen in Bewegungsbefehle umgewandelt. Die Befehle gelangen zu den so genannten motorischen Gebieten im prämotorischen Kortex (prämotorische Rinde) und supplementären motorischen Arealen. Dann gehen sie zur primären motorischen Hirnrinde...
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