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Viruserkrankung: Marburgfieber in Äquatorialguinea ausgebrochen

Wie die WHO berichtet, wurde im zentralafrikanischen Äquatorialguinea erstmals das tödliche Marburgfieber nachgewiesen. Notfallexperten sind unterwegs in das Land.
Mikroskopaufnahme von Marburgviren
Die Mikroskopaufnahme zeigt Erreger des Marburgfiebers. Die Erkrankung wurde nach der hessischen Stadt benannt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem Virus infizierten und der Erreger dann erstmals identifiziert wurde.

Im zentralafrikanischen Äquatorialguinea ist erstmals ein Ausbruch des lebensbedrohlichen Marburgfiebers bestätigt worden. Das mit dem Ebolarerreger verwandte Virus wurde in vorläufigen Tests nach dem Tod von mindestens neun Menschen in dem kleinen Küstenstaat mit zirka 1,5 Millionen Einwohnern nachgewiesen. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montagabend mit. Bislang seien 16 weitere Verdachtsfälle mit Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, blutigem Erbrechen und Durchfall bekannt. Nach dem Alarm einer Behörde in der Provinz Kié-Ntem am 7. Februar wurden acht Proben im Institut Pasteur im Senegal untersucht, von denen eine positiv war.

In die betroffenen Regionen seien Teams entsandt worden, um Kontakte nachzuverfolgen und zu isolieren sowie Menschen mit Symptomen zu behandeln, teilte die WHO weiter mit. Experten sowie Ausstattung für das Testen von Proben und Schutzausrüstung für 500 Gesundheitsmitarbeiter sollen Äquatorialguinea beim Eindämmen des Ausbruchs helfen. Die Einwohner des kleinen Lands an Afrikas Westküste gehören den UN zufolge zu den ärmsten Menschen der Welt.

Das Marburgvirus trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Erreger bei Versuchsaffen infizierten. Vermutet wird, dass das Virus von Flughunden stammt. Menschen stecken sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter an. Je nach Behandlungsmöglichkeiten liegt die Sterblichkeit bei bis zu 88 Prozent. (dpa/kas)

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