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Kuipergürtel: Auch Zwergplanet Makemake hat einen Mond

Mit dem Weltraumteleskop Hubble wurde beim Zwergplaneten Makemake im Kuipergürtel ein Mond aufgespürt. Er ist etwa 160 Kilometer groß und umrundet seinen Zentralkörper in 12,4 Tagen.
Makemake mit seinem Mond (künstlerische Darstellung)

Bislang galt der rund 1400 Kilometer große und im Jahr 2005 entdeckte Zwergplanet (136472) Makemake als der einige bekannte größere Himmelskörper im Kuipergürtel, der nicht von mindestens einem Mond umrundet wird. Diesem Mangel haben nun Astronomen um Alex W. Parker vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado, mittels Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble abgeholfen: Sie spürten einen Mond auf, der seinen Zentralkörper in rund 12,4 Tagen einmal umkreist. Der Durchmesser dieses Satelliten mit der vorläufigen Bezeichnung S/2015 (136472) 1 wird auf 160 Kilometer geschätzt, was rund elf Prozent des Durchmessers des Hauptkörpers entspricht. Bisherige Bestimmungen seiner Bahn um Makemake weisen auf eine Kreisbahn mit einem mittleren Abstand von 21 000 Kilometern hin. Aber noch lässt sich eine stark elliptische Bahn nicht ausschließen, die den Mond weit von seinem Zentralkörper wegführt.

Makemake mit seinem Mond | Auf einen Durchmesser von rund 160 Kilometern schätzen Astronomen den Begleiter des Zwergplaneten Makemake im Kuipergürtel, der mit dem Weltraumteleskop Hubble entdeckt wurde. Auf dem Bild vom 27. April 2015 ist er als schwacher Fleck sichtbar, im Bild vom 29. April steht er zu nahe bei seinem Zentralkörper und wird von diesem überstrahlt.

Die Astronomen um Parker beobachteten Makemake im April 2015 und setzten dabei die Weitfeldkamera 3 (WFC 3) ein. Sie nutzten die gleichen Mess- und Analyseverfahren, mit denen es ihnen in den Jahren 2005 bis 2012 gelang, die vier kleinen Monde des Zwergplaneten Pluto zu entdecken. Die Umlaufbahn des Mondes von Makemake steht offenbar annähernd in Kantenstellung zu uns. Daher wandert der Mond bei seinen Umläufen von uns aus gesehen vor seinem Zentralkörper durch. Dann wird er vom im Vergleich zu ihm hellen Licht von Makemake überstrahlt, so dass er auch mit dem Weltraumteleskop Hubble nicht mehr sichtbar ist. Mittels weiterer Beobachtungen möchte das Forscherteam die Bahn des Mondes exakt bestimmen, um daraus die Masse von Makemake und dessen mittlere Dichte ableiten zu können. Dann lassen sich Rückschlüsse auf die Zusammensetzung und den inneren Aufbau dieses Zwergplaneten ziehen. Er ist etwas größer als der größte Plutomond Charon, der erst im letzten Jahr mit der Raumsonde New Horizons detailliert erkundet wurde.

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