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Psychotherapie: Auf die Beziehung kommt es an

Neben fachlicher Kompetenz entscheidet auch der persönliche Beziehungsstil von Psychotherapeuten über den Behandlungserfolg.
Psychotherapeuten, die ihren privaten Beziehungen einen hohen Stellenwert beimessen und besonders vertrauensvolle, langfristige Bindungen eingehen, haben oft einen besseren Draht zu ihren Klienten. Diese Therapeuten lindern die Symptome ihrer Patienten zudem erfolgreicher – vor allem bei schwer Betroffenen. Das berichten Ulrike Dinger und Henning Schauenburg von der Uniklinik Heidelberg, die 31 Therapeuten und mehr als 1500 Patienten befragten.

Die Psychologen und Ärzte gaben detailliert Auskunft über die Beziehungen, die sie im Privatleben zu ihrer Familie, ihren Lebenspartnern oder Freunden pflegten. Die untersuchten Patienten, die wegen Depressionen, Essstörungen, Ängsten oder Persönlichkeitsstörungen in stationärer Behandlung waren, bewerteten, wie gut sie sich vom Therapeuten verstanden fühlten und in welchem Ausmaß die Behandlung ihre Beschwerden linderte.

"Den Erfolg einer stationären Therapie beeinflussen nicht nur Persönlichkeitsmerkmale von betroffenen Patienten, sondern auch die ihrer Therapeuten", erklärt Schauenburg. Angehende Therapeuten sollten sich daher bereits während ihrer Ausbildung intensiv mit der eigenen Persönlichkeitsstruktur auseinanderzusetzen, rät der Mediziner. (sc)


Dinger, U.: The therapist in inpatient psychotherapy. The influence of attachment and interpersonal problems on the therapeutic relationship and therapeutic outcome. Psychologische Dissertation, Universität Göttingen, 2008.
Dinger, U et al.: Therapists' attachment, patients' interpersonal problems and alliance development over time in inpatient psychotherapy. Psychotherapy (im Druck).

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