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Die Welt ist nicht genug: Militärische Sender verändern das Weltraumwetter

Eine Blase aus langwelliger Strahlung drückt energiereiche Teilchen von der Erde weg. Quelle des Effekts sind militärische Sendestationen.
Visualisierung der Strahlungsgürtel und der VLF-Blase im Comicstil.

Ihren Heimatplaneten Erde hat die Menschheit schon so nachhaltig umgestaltet, dass Fachleute ihr Wirken als Merkmal einer neuen Epoche der Erdgeschichte heranziehen wollen. Nun zeigen Daten zweier NASA-Satelliten, dass das erst der Anfang ist. Menschliche Aktivität verändert auch das Weltall. Und dabei geht es nicht um all die seltsam geformten Metallteile, die in großer Zahl um die Erde kreisen und auf verschiedenen anderen Himmelskörpern herumliegen – sondern um Funksignale, wie die NASA berichtet. Elektromagnetische Wellen im VLF- oder Längstwellenbereich zwischen 3 und 30 Kilohertz, die vor allem zur Kommunikation mit getauchten U-Booten zum Einsatz kommen, bilden eine Blase um die Erde, die vermutlich die Van-Allen-Strahlungsgürtel nach außen drückt – und die Erde womöglich vor energiereichen Teilchen des Sonnenwindes schützt.

Dieses bemerkenswerte Ergebnis ist Teil einer in den "Space Science Reviews" erschienenen Übersicht über menschengemachte Weltraumwetter-Phänomene. Neben künstlichen Strahlungsgürteln durch Atomtests oder Weltraumschrott berichten die Autoren um Tamas Gombosi von der University of Michigan von einem bemerkenswerten Befund der 2012 gestarteten Van-Allen-Sonden der NASA: Demnach hüllt eine Blase von VLF-Strahlung die Erde ein – und erst an ihrer Kante beginnen die Gürtel aus energiereichen Teilchen, die ein Team um James van Allen 1958 entdeckte. Die Blase selbst sei, vermutlich durch die Strahlung, frei von energiereichen Teilchen. Zusätzlich gebe es Anhaltspunkte dafür, dass die VLF-Blase durch immer mehr und energiereichere Sender größer geworden sei und so die Strahlungsgürtel nach außen verschoben habe.

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