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Artenschutz: Militärisches Sonar beinflusst das Verhalten von Walen

Sonargeräusche militärischer U-Boote beeinflussen das Verhalten von Walen und anderen Meeressäugetieren. Nach Angaben des Nachrichtenservice von "Nature", denen ein unveröffenlichter Bericht des britischen Militärs vorliegt, beschreiben Forscher die problematischen Folgen von Sonarimpulsen: Zwar bewirkten schwache Schallsignale keine unmittelbaren Schäden bei den Walen, sorgten aber für weit reichende und möglicherweise fatale Verhaltensänderungen.

Die Forscher untersuchten mit Hilfe von Unterwassermikrofonen die Walkommunikation während militärischer Übungen. In den Bereichen der Sonarübertragung unterbrachen Schnabelwale die Nahrungssuche und ihren Gesang – die Zahl der aufgenommenen Lautäußerungen ging von 200 auf 50 zurück. Die unterbrochene Nahrungsaufnahme könnte längerfristig eine negative Wirkung – bis hin zum Tod – auf die Tiere und die ganze Population haben, sollte sie permanent durch die Beschallung ausgesetzt werden.

Eine mögliche Ursache für die Verhaltensstörungen der Meeressäuger könnte die Ähnlichkeit der eingesetzten Sonargeräusche mit den Rufen der Schwertwale sein, die zu den natürlichen Feinden der Schnabelwale zählen. Laut Peter Tyack von der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts reagieren Wale auf die Sonarimpulse ähnlich wie auf die Laute der Schwertwale: Sie unterbrechen jeweils ihre Nahrungssuche durch Echoortung.

Die Auswirkungen von Sonar auf Wale werden seit Jahren diskutiert. Im Umkreis militärischer Übungen wurden immer wieder gestrandete Wale gefunden, die teilweise Ohrblutungen aufwiesen. Forscher und Tierschützer vermuten, dass der Schall die Orientierung von Walen stört und die Lautstärke die Trommelfelle schädigen könnte. (cw)

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