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Perimenopause: Psychisch gesund durch die Wechseljahre

Hormonschwankungen im Klimakterium belasten nicht grundsätzlich die Psyche. Bestimmte Risikofaktoren steigern jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine Depression in den Wechseljahren.
Eine müde aussehende Frau mittleren Alters
Psychische Beschwerden in den Wechseljahren hängen nicht grundsätzlich mit den Hormonschwankungen zusammen (Symbolbild).

Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen: Die Hormonumstellung in den Jahren vor und nach der Menopause macht vielen Frauen zu schaffen. Auch psychische Probleme wie Ängstlichkeit, Nervosität und Depressionen sind gefürchtete Symptome der Wechseljahre. Doch ein internationales Team von Forscherinnen gibt nun teilweise Entwarnung: Die Hormonschwankungen im Klimakterium sind demnach kein grundsätzlicher Risikofaktor für eine psychische Erkrankung.

Dennoch sollten Frauen in dieser Zeit auf ihre mentale Gesundheit achten, schreiben Lydia Brown von der University of Melbourne und Kolleginnen. Denn die Forschung habe gezeigt, dass verschiedene Untergruppen in der Perimenopause durchaus stärker gefährdet sind. Das ergab die Auswertung von zwölf Längsschnittstudien, in denen Teilnehmerinnen vor und während der Wechseljahre wiederholt untersucht wurden.

So erhöhen schwer ausgeprägte und lang anhaltende vasomotorische Beschwerden, also Hitzewallungen und Schweißausbrüche, das Risiko für eine Depression. Das gilt besonders, wenn zeitgleich belastende Ereignisse auftreten wie Beziehungskrisen, Erkrankungen oder Todesfälle im Umfeld. Für viele Frauen fallen die Wechseljahre auch mit einer veränderten Rolle in Familie und Beruf zusammen. Etwa, weil die Kinder ausgezogen sind und wieder mehr Zeit für den Job bleibt. Dieser Wandel kann die Psyche zusätzlich beanspruchen.

Solche Risikofaktoren müssten in der Perimenopause stärker beachtet werden als bisher, fordern Brown und ihre Koautorinnen. Sonst bestehe die Gefahr, psychische Probleme einfach auf die Hormonumstellung zu schieben. Das könnte die korrekte Diagnose und den frühzeitigen Start einer Therapie hinauszögern.

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  • Quellen
The Lancet 10.1016/S0140–6736(23)02801–5, 2024

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